Netzfund
Als ich, nach nunmehr fast zwei Jahren staatlich verordneter Gesichtswindelpflicht, am vergangenen Montag zum ersten mal wieder ohne dieses mittlerweile sakrosankte Symbol des Kadavergehorsams und des offensichtlichen Mangels an eigenem Denkvermögen frei atmend und mit zurückgekehrter Gesichtsmimik den Supermarkt betrat, war es mit dem entspannten Lächeln auch gleich wieder vorbei.
Wenn Blicke töten könnten...
Maskierte wohin ich auch blickte. Kunden, Angestellte, größtenteils nach FFP2-Standard gesichert, sahen mich an (nicht alle), als wäre ich ein Aussätziger oder nicht den Zeugen Coronas zugehöriger. Manch einer machte einen Bogen um mich oder wartete vor einem engeren Nebengang, bis ich diesen verlassen hatte. In ihren Augen konnte ich Angst, Unverständnis, Empörung und vielleicht auch ein wenig Hass, ob meiner Unverfrorenheit unmaskiert herumzulaufen, leider nur erahnen, da es schwierig bis unmöglich ist, die Stimmung seines Gegenübers zu erkennen, wenn die Hälfte des Gesichts vermummt ist. Ich kam mir im wahrsten Sinne des Wortes beäugt vor und bei dem ein oder anderen Augenkontakt dachte ich tatsächlich: Wenn Blicke töten könnten...
Lichtblick an der Wurst- und Käsetheke
Hier war es mir zum ersten mal seit langer Zeit wieder möglich, meine Wünsche klar verständlich und ohne die fast schon zur Gewohnheit gewordene Nachfrage "zweihundert Gramm?" hören zu müssen, zu äußern und ohne mich mit deutlicher Erhöhung meines Stimmpegels zu wiederholen. Was für ein Gewinn. Von den Blicken der - aus welchen Gründen auch immer noch maskierten - Verkäufer mal abgesehen.
DeepThought_2022
Zur Kasse bitte!
An der Kasse angekommen - drei Maskierte vor mir - grüßte ich die Kassiererin und hatte kurz Blickkontakt mit der Dame an der benachbarten Kasse, die mich noch vor geraumer Zeit darauf hinwies, meine Maske korrekt aufzusetzen. Ihr schnell gesenkter Blick brachte mich ins Grübeln, während ich meine Sachen einpackte. Fast überhörte ich das obligatorische "bar oder mit Karte?", um dann beim Blick auf das Kassendisplay erschreckt festzustellen, dass mein sonst übliches Einkaufsvolumen um knapp 30 Euro angestiegen war - was sicherlich nicht an der Flasche Vodka lag, die ich mir zur Feier des Masken-Freedom-Days gegönnt habe. Wahrscheinlich ist sowieso Putin schuld - wie an so vielem dieser Tage.
Fazit
Nachdem laut jüngster INSA-Umfrage 63% der Deutschen offenbar weiterhin freiwillig Maske tragen wollen, werde ich wohl auf unbestimmte Zeit zur - im Gegensatz zu den Ungeimpften nun deutlich sichtbaren - Gruppe der Maskenverweigerer gehören. Macht aber nix, so lange es nur genügend Toilettenpapier gibt. Und da stört es auch nicht weiter, wenn Unterwäsche Fürze nicht stoppen kann.
https://bucketeer-e05bbc84-baa3-437e-9518-adb32be77984.s3.amazonaws.com/public/images/ad57644a-946b-4eb7-823e-9ec7adcd90b5_814x608.png