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Wir waren gestern abend seit langem mal wieder in München aus. Eine Freundin hatte uns zu einer Veranstaltung eingeladen. Nachdem das Ausgehen in München in der Regel kostspielig und seit geraumer Zeit aufgrund diverser, völlig sinnfreier und repressiver Vorschriften auch zunehmend unattraktiv ist, versprach der bevorstehende Trip ins Münchner Nachtleben ohne 2G-Regeln, teure Drinks und ohne das für München so berüchtigt langweilige Schickimicki-Publikum ein echtes Highlight zu werden - ein Live-Event, eine Zusammenkunft mit gleichgesinnten "Nachtschwärmern", mit Menschen aller Altersgruppen und couleur, also, im Alternativsprech des Jahres 2021: Eine Demonstration.

Wie schon regelmäßig seit März dieses Jahres, demonstrierten unter dem Motto "München steht auf" diesmal tausende Bürger gegen einen drohenden Impfzwang, die fortschreitende Destabilisierung unseres Gesundheitssystems (insbesondere im Bereich der Pflege) sowie die Missachtung von Grundrechten - welche die Basis einer freiheitlichen Demokratie darstellen - zu denen auch das Demonstrationsrecht gehört.

Um es kurz zu machen: Es waren Viele, es war friedlich und es waren für uns zwei Stunden, die uns vor allem eines gezeigt haben: Wir sind nicht allein. Und es war völlig anders, als es gleich im Anschluss erwartungsgemäß von der Mainstreampresse und den Behörden dargestellt, besser (dar-)geframed wurde. Die üblichen ausgelutschten Narrative von "Querdenkern und Chaoten", über "Corona-Leugner", bis hin zu "Rechtsradikalen" wurden heruntergeleiert, für die es aber vor Ort nicht die geringsten Anzeichen gab. Es waren Leute wie Du und ich auf der Straße. Was all diese Menschen verbindet, kann man weder mit Drohungen, Repressalien oder falscher Berichterstattung zunichtemachen. Das sahen und spürten wir.

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Selbst die Polizei, die laut Behörden mit vier Hundertschaften im Einsatz war, blieb erstaunlich gelassen, auch wenn zu erkennen war, dass sie mit einer gewissen Taktik versuchten, die Menschen in ein vorab mit Absperrgittern versehenes Areal zu drängen. Dies funktionierte aber nach einer Weile nicht mehr, da es einfach zu viele wurden. Der seitlich vorgefahrene Polizeibus mit der roten Laufschrift »FFP2-Maskenpflicht!« und »Abstand von 1,5m einhalten« wirkte da fast schon wie Realsatire. Als ich einen Polizeibeamten fragte, wie man innerhalb des abgesperrten Areals mit tausenden Leuten dicht an dicht 1,5m Abstand einhalten soll, zuckte er nur mit den Schultern und antwortete, er wisse es auch nicht.

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Als wir uns gegen Ende der "Versammlung" (ursprünglich sollte es ein Umzug werden, dieser wurde aber im Vorfeld untersagt) auf den Heimweg machen wollten, formierte sich ein kleinerer Zug (vlt. 200-300 Leute), um sich auf den Weg zum Münchner Stachus (Karlsplatz) zu machen. Wir bogen dann kurz darauf in eine Seitenstrasse ab, um zu unserem Auto zu gelangen (S-Bahn war uns 3G-technisch verwehrt). Kurze Zeit später sahen wir hinter uns die zuvor richtung Stachus gelaufenen Gruppe, die anscheinend von der Polizei in "unsere" Seitenstrasse gedrängt wurde, um sie am "Marsch auf den Stachus" zu hindern. Einsatzkräfte liefen im Laufschritt an uns vorbei, um an der nächsten Querstrasse eine Absperrung zu bilden. Zunächst wollte man uns nicht durchlassen, dann kam schließlich ein offensichtlich höherrangiger Beamter und sorgte dafür, dass wir und andere Leute, die sich auf dem Heimweg befanden, durchgelassen wurden. Zu keinem Zeitpunkt drohte die Situation zu eskalieren. Wir konnten weder Randalierer, noch brutale Polizeigewalt beobachten, auch keine Beschimpfungen und Beleidigungen gegen Ordnungskräfte. Es blieb bis zum Schluss friedlich.

Einziger fader Nachgeschmack: Der "Versammlungsleiter" wurde wegen eines Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz angezeigt, was diesen (oder einen Stellvertreter) aber sicherlich nicht davon abhalten wird, nächste Woche - wie schon in den Wochen zuvor - eine weitere "Versammlung einzuberufen". Wir werden jedenfalls wieder erscheinen, mit der berechtigten Hoffnung, dass beim nächsten mal noch mehr Menschen friedlich ihren Unmut über dieses unsägliche "Corona-Regime" kundtun werden. Diesmal aber mit einer Thermoskanne Glühwein.

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Einen kurzen Nachsatz meiner Frau kann ich mir an dieser Stelle nicht verkneifen zu erwähnen: »Was macht man als "Geächteter" am Abend im 2G-geplagten München? Man geht demonstrieren.«

In diesem Sinne, gehts auf die Straße - je zahlreicher, desto besser!

PS: Wir haben auch noch Videomaterial von diesem Abend, das ich nach Sichtung versuchen werde hier irgendwie einzufügen.

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