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»Wir müssen kriegstüchtig werden«, so tönte unlängst Deutschlands glorreicher Kriegsminister Boris Ludwig Pistorius, der im Zuge der allgemein immer lauter zu vernehmenden Panikmache vor einer (angeblich) drohenden Invasion aus dem Osten nimmermüde zu werden scheint, die Deutschen auf einen mehr oder weniger baldigen Krieg gegen Russland einzuschwören.

Nach über achtzig Jahren soll Deutschland nun also wieder eine Ostfront erhalten – zumindest wenn es nach dem Willen der globalen Machtelite geht. Dies soll nun dem braven Michel, allen voran von der US-geführten NATO und der ihr hörigen Schar an willigen deutsche Kriegsrethorikern - sozusagen als "Endlösung für die Russenfrage" - in die bereits von Corona-, Ukrainekriegs- und pro-Israel-Propaganda strapazierten Gehirne gehämmert werden.

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Von möglichen Angriffsszenarien der Russen im Baltikum ist die Rede oder von russischen Raketenangriffen gegen Ziele auf deutschem Boden. »Unsere Experten rechnen mit einem Zeitraum von fünf bis acht Jahren, in dem das möglich sein könnte«, erklärte Pistorius jüngst im Tagesspiegel zu einem möglichen Angriff der Russen auf die NATO. Von einer großen "Panzerschlacht in der norddeutschen Tiefebene" oder einer "Luftlandung von russischen Fallschirmjägern" gehe man laut dem Befehlshaber des Territorialen Führungskommandos, Generalleutnant André Bodemann, derzeit zwar nicht aus, man sehe Deutschland aber als "Drehscheibe für den Transport von NATO-Truppen und -Geräten an eine Front in Osteuropa."

Einen neuen "Verteidigungsplan" (OPLAN DEU), der seit März 2023 von einer Planungsgruppe der Bundeswehr unter strenger Geheimhaltung erarbeitet wird, soll es übrigens laut dpa auch bald geben — damit deutsche Leoparden unsere Freiheit in der Ukr... äh, an der Ostfront noch besser verteigen können!

Passenderweise probt nun auch beim größten NATO–Manöver in Europa seit dem Ende des Kalten Krieges, "Steadfast Defender", gerade eine 90.000 Mann starke "Verteidigungsarmee" von 21. Januar bis 31. Mai für den Ernstfall – die "Verteidigung" Europas und der westlichen Welt gegen Putins wilde Horden aus dem dunklen Osten.

Dass die Voraussetzung für den "Ernstfall" der in Artikel 5 der NATO-Statuten geregelte "Bündnisfall" sein müsste, also ein Angriff Russlands auf einen NATO-Bündnispartner, wird dabei ohne jeglichen Abgleich mit der Realität einfach herbeiphantasiert. Aber wer Putin eines völlig unprovozierten Angriffskrieges gegen die Ukraine bezichtigt, hat mit Weltkriegsphantasien offenbar auch kein Problem.

Was in der Ukraine gerade kurz vor dem Scheitern steht, nämlich die Verteidigung des gesamten "Wertewestens" oder besser, der unipolaren Weltordnung bzw. der geopolitischen Interessen einer globalkapitalistischen totalitären Machtelite, vertreten durch den in letzter Zeit arg ins Straucheln geratenen Hegemon und Weltpolizisten USA und seine Handlanger, soll nun wenigstens als Planspiel zum "Endsieg" gegen den seit über 100 Jahren zum Erzfeind westlicher "Freiheit" deklarierten Russischen Bären führen?

[*Schenkelklopfer]

Als ob Deutschland das durch 16 Jahre katastrophale Merkel-Politik und den darauffolgenden Wahnsinn einer Narrentruppe inkompetenter linksgrüner Ideologen nicht schon genug Probleme hätte, schwadroniert nun ein völlig realitätsferner Panzerromantiker [siehe Titelbild] von einem Krieg gegen Russland.

Vielleicht sollte er sich eher mal fragen, woher denn das Geld für seine Kriegsgelüste kommen soll. Nach den Abermilliarden, die bereits in der Ukraine verballert wurden und auch nach dem regen Abfluss von Kriegsgerät und Munition, sind sowohl die Kriegskasse wie auch die Waffenlager alles andere als gut gefüllt. 100 Milliarden "Sondervermögen", die zum Großteil aus Schulden bestehen, zählen da nicht!

Aber keine Sorge, der große Bruder wirds schon richten – so wie damals mit Nordstream. Da wurde dem bösen Russen mal so richtig eins ausgewischt – mit durchschlagendem Erfolg, wie man sehen konnte.

Oder zählt unser kriegsgeiler Pseudo-Rommel insgeheim gar auf sogenannte "Heimatschutzregimenter" und die Privatwirtschaft? Die junge Welt schreibt dazu:

"Weil davon ausgegangen wird, dass ein Großteil der regulären Bundeswehr-Soldaten an der Front im Osten kämpft, müssen die dazu nötigen Tätigkeiten [Anm.: "Transport von NATO-Truppen und -Geräten"; "Unterbringung und Versorgung durchziehender Einheiten"] von »Heimatschutzregimentern« übernommen werden, die vor allem aus Reservisten bestehen. Die Bundeswehr baut zur Zeit sechs davon auf, möglicherweise sind mehr erforderlich. Zusätzlich sollen Privatunternehmen eingebunden werden und den nach Osten marschierenden Truppen etwa Treibstoff liefern, dies auch unter Nutzung ihres eigenen Geräts. Faktisch stockt die Bundeswehr damit im Fall einer ernsten Krise oder eines Kriegs ihre Personal- und Materialbestände unter Rückgriff auf zivile Ressourcen auf."

Aha, zivile Ressourcen! Na dann kann ja Christine schon mal anfangen, für die Besatzungen der gefanzerten Paarzeuge ein paar wichtige Utensilien zu stricken. Der Winter im Osten soll ja schon so einigen zum Verhängnis geworden sein...

DeepThought_2022

Bei aller Kriegsrethorik und lautem Säbelgerassel, vergessen wir bitte nicht, wie die kriegerischen "Ausflüge" des Westens (und insbesondere "unser" vorletzter) in den Osten stets endeten – in einem totalen Desaster. Der aktuelle Ausflug ist nicht mehr allzu weit davon entfernt, ebenso zu enden. Auch wenn uns die Kriegshetzer in den westlichen Führungsriegen suggerieren wollen, dass dem nicht so sei.

Aus gutem Grund. Denn vergessen wir auch nicht, dass es seit Urzeiten immer dieselben sind, die sich bei jedem Krieg geschäftig die Hände reiben und vor lauter Geldzählen nicht mehr in den Schlaf kommen. Die Rüstungsetats und -exporte weltweit sprechen da seit Dekaden eine klare und unmissverständliche Sprache.

Und zu guter Letzt erinnern wir uns daran, dass es stets "der Westen" war, der konstant - ebenfalls über Dekaden - dem Russischen Bären immer weiter auf den Pelz rückte, nicht umgekehrt.

Die Mär vom Russischen Bär, der sich mal eben ganz Europa einverleiben will, halte ich durchaus für einen großen Bären — allerdings für einen, den unser großdeutscher Feldherr Pistorius seinem Volk aufbinden will.

Screenshot | antronio.cl

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