The BlackRocker – oder: Der kriegsgeile Friedrich

DeepThought_2024

»...ich muss sagen, dass wir nicht länger akzeptieren, dass er [Putin] zivile Infrastruktur, Krankenhäuser, Kindergärten, alle zivile Infrastruktur dieses Landes wahllos bombardiert und wenn er das fortsetzt – in großer Übereinstimmung in Europa entschieden wird, dass die Reichweitenbegrenzung für die Waffen, die die Ukraine hat, jetzt aufgehoben wird. Herr Bundeskanzler, Sie sind auch persönlich mit dafür verantwortlich, Sie sind auch persönlich mit Ihrer Haltung dafür verantwortlich, dass Putin, dass die die Ukraine gegen Putin mit einer Hand auf dem Rücken kämpfen muss. Das geht so nicht weiter. Und wenn Putin das nicht akzeptiert, wenn Putin das nicht akzeptiert, dann muss der nächste Schritt erfolgen und ihm gesagt werden: Wenn er nicht innerhalb von 24 Stunden aufhört, die Zivilbevölkerung in der Ukraine zu bombardieren, dann müssen aus der Bundesrepublik Deutschland auch Taurus Marschflugkörper geliefert werden um die Nachschubwege zu zerstören, die dieses Regime nutzt um die Zivilbevölkerung in der Ukraine zu beschädigen und zu bombardieren.« –Kanzlerkandidat, Bundesvorsitzender der CDU sowie Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Friedrich Merz am 11. Oktober 2024 im Bundestag

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Man frage sich ernsthaft, ob dieser Mann noch alle Latten am Zaun hat und was oder wen der kriegsgeile Friedrich eigentlich vertritt — die Bürger Deutschlands, deren Interessen und deren Sicherheit mit Sicherheit nicht. Und die europäische Bevölkerung, deren "große Übereinstimmung" für einen (durch jede weitere Eskalation) unausweichlichen großen Krieg gegen Russland er mit unerträglicher Hybris und pathetischen Worthülsen prophezeit, schon gleich gar nicht.

Um zu ergründen, wen er tatsächlich vertritt und was genau der Kern seiner Machtbestrebungen ist, muss man sich zuallererst die altbekannte Frage "Cui bono?" stellen. Wem nützt er? Um darauf eine Antwort zu finden, folgen wir doch einfach mal nach altbewährter Manier dem Weg des Geldes: "Follow the money!"

Zunächst aber ein paar Eckdaten:

Screenshot | ftd.de

Screenshot | ftd.de

Nun, bei einem geschätzen Vermögen von 11–12 Millionen Euro und einem Jahreseinkommen von "ca." 1 Million Euro ist er wohl eher ein Mann des Kapitals als denn ein "Diener des Volkes". Aber suchen wir weiter nach Anhaltspunkten, um diese These zu untermauern.

"Also, ich würde mich zu der gehobenen Mittelschicht zählen", tönte Merz noch 2018 in einem Interview bei BILD. Wozu so gar nicht passen will, dass der CDU-Mann zur Hochzeit von FDP-Chef Christian Lindner 2022 auf Sylt im Habitus eines vermögenden Unternehmers mit eigenem Flugzeug, das er selbst pilotierte, anreiste. Die für sein Image als "gehobener Mittelschichtler" nachteilige Kombination aus "Sylt" und "Flugzeug" hatte er wohl seinerzeit nicht auf dem Radar...

Screenshot | tz.de

Auch Merz' "unternehmerische Vita" zeugt nicht gerade von den typischen Ambitionen eines "mittelständischen Unternehmers", der sich in der "konservativen Mitte" des Volkes verortet.

Hier nur ein kleiner Auszug aus seinen Tätigkeiten als Anwalt, in Aufsichtsräten, Beiräten oder Verwaltungsräten:

  • DBV-Winterthur Holding AG
  • Alba / Interseroh
  • Commerzbank AG (bis Ende 2009)
  • IVG Immobilien AG (bis 20. Mai 2010)
  • AXA Konzern AG (bis 30. Juni 2014)
  • BASF Antwerpen N. V. (bis 30. Juni 2014)
  • Borussia Dortmund Geschäftsführungs-GmbH (bis 30. Juni 2014)
  • Deutsche Börse AG (bis 13. Mai 2015)
  • Stadler Rail (bis 30. April 2020)

"2010 wurde Merz in den Verwaltungsrat von HSBC Trinkaus & Burkhardt, einer Tochtergesellschaft der HSBC Holdings plc (Hongkong and Shanghai Banking Corporation), berufen. Im gleichen Jahr wurde Merz zusätzlich vom Bankenrettungsfonds Soffin damit beauftragt, den Verkaufsprozess der WestLB an einen privaten Investor zu leiten. Im Juni 2010 wurde er in den Aufsichtsrat von HSBC Trinkaus & Burkhardt gewählt. Nach Beginn der Verhandlungen über einen Teilverkauf der WestLB mit HSBC Trinkaus & Burkhardt endete seine Tätigkeit Mitte Mai 2011. Einige Medien vermuteten einen Interessenkonflikt wegen seiner Mitgliedschaft im HSBC-Aufsichtsrat, was Merz zurückwies.

Merz soll nach unbestätigten Medienberichten ein Tageshonorar von 5.000 Euro erhalten haben. Dem Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) zufolge sei ein derartiger Tagessatz nicht völlig unüblich, aber 'an der oberen Grenze'. In den Medien wurde er für seinen Millionenverdienst von "Frontal21" stark kritisiert da er 5.000 Euro pro Tag auch samstags und sonntags (insgesamt 1.980.000 Euro für 396 Tage) für 'erfolglose Arbeit' vom Steuerzahler erhielt."

Zudem war er noch von 2017 bis Ende 2020 Aufsichtsratsvorsitzender der Flughafen Köln/Bonn GmbH und von 2009 bis 2021 ebenfalls Aufsichtsratsvorsitzender der WEPA Industrieholding SE. (Quelle: Wikipedia)

Was die Glaubwürdigkeit des Obere-Mittelschicht-Kanzleraspiranten jedoch schwer beschädigte, war seine Position als Ausichtsratsvorsitzender der "BlackRock Asset Management Deutschland AG", einer Tochter des britischen Arms des von Larry Fink geleiteten US-amerikanischen Vermögensverwaltungsgiganten BlackRock von 2016 bis 2020 – weshalb er diesen Posten auch flugs offiziell niederlegte, als er sich auf den Weg zur Kanzlerkandidatur, die am 14. September besiegelt wurde, machte.

Ausgerechnet BlackRock, der schwarze Fels in der Brandung des global-kapitalistischen Ozeans, der Heilige Gral der Jünger des Mammon, soll einen CDU-Politiker, Anwalt und Unternehmer aus der "Oberen Mittelschicht" zum Oberguru seiner deutschen Dependence gemacht haben? Klingt jetzt nicht gerade nach dem Stoff, aus dem die Geschichte des Raubtierkapitalismus gewebt ist. Der hagere Friedrich sollte liefern, was andere aus dem "Club Deutscher Unternehmer" (CDU) bisher nur allzu zögerlich zu liefern vermochten: Freie Fahrt für den Militärisch-Industriellen-Komplex. In der Ukraine und vor allem im großen Krieg gegen Russland.

Und Friedrich liefert. Seine kämpferische Bundestagsrede vom 11. Oktober, in der er letztlich nichts anderes fordert, als Deutschlands offiziellen Eintritt in den großen Krieg gegen Russland, möglicherweise den Dritten Weltkrieg und riskanterweise einen nuklearen obendrein, deutet zumindest stark in diese Richtung.

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»Was Sie, Herr Merz, im Bundestag geäußert haben – ich hoffe für Sie nicht im Vollbesitz Ihrer geistigen Kräfte, sonst wäre es unfraglich böse –, ist in meinen Augen eine Aufforderung zum Eintritt in den dritten Weltkrieg. Sie drohen tatsächlich Russland mit deutschen Raketen? Haben Sie noch alle Tassen im Schrank? Finden Sie das nicht ein wenig überheblich, nach allem, was Deutsche den Russen angetan haben? Wurden Sie möglicherweise von Ihren transatlantischen Freunden beauftragt, Deutschland ins Unglück zu stürzen? […]

Sie, Herr Merz, sind anscheinend nach wie vor inoffizieller Bediensteter des weltweit mächtigsten Unternehmens BlackRock, und behalten deren Interessen im Auge wie mir scheint. Wie sonst sind Ihre durch und durch gefährlichen Äußerungen zu deuten? So etwas kann doch nur jemand sagen, der an einer Kriegsverlängerung und Verschärfung der Situation interessiert ist, soweit er nicht geistig umnachtet ist. Sie nehmen mit solchen Worten billigend den Tod unzähliger Menschen in Kauf.« ~Uwe Froschauer

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Und ausgerechnet so ein kriegsgeiler Schnürlhanswurst soll – wenn man den Umfragen Glauben schenkt – der nächste deutsche Bundeskanzler werden?

Ein Besuch bei einem Psychotherapeuten wäre wohl eher angezeigt, denn als Bundeskanzler ist Joachim-Friedrich Martin Josef Merz untragbar.

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