Nach einer gefühlten Ewigkeit des Informierens, Diskutierens, Schreibens, des Vergleichens und Reflektierens über die Informationen, das Diskutierte und Geschriebene, bin ich allmählich an einem Punkt angelangt, an dem ich mich frage, was aus diesen "Denkprozessen" eigentlich resultiert – außer dass mein Kopf, ob der ständigen Reizüberflutung und schieren Fülle der verarbeiteten Daten und dem nicht absehbaren Ende dieses Gedankensturms, kurz vor dem "headcrash" steht. Unweigerlich denke ich an Urlaub.

Doch wohin soll ich dieser Tage fahren, um auch nur ansatzweise den Kopf freizubekommen, wenn mir bereits an der ersten Tankstelle, beim Grenzübertritt, im ersten Supermarkt unterwegs oder bei der Ankunft am Urlaubsort der ganze Wahnsinn, dem ich eigentlich entfliehen wollte, wieder ins Gesicht springt? »Sind Sie getestet, geimpft oder genesen? Haben Sie den "grünen Pass"? Zutritt nur mit Maske, Testen alle 48 Stunden (5 Personen x ca. 20-30€ x 3 = ca. 300-450€ pro Urlaubswoche!), Zutritt zu Restaurants, Bars, Veranstaltungen vielerorts nur für Geimpfte/Genesene – kurz gesagt, das wäre völlig absurd und hätte mit Urlaub nicht das geringste zu tun. Was also tun?

Ich muss zugeben, dass mein Gedanke an Urlaub hier nur metaphorischer Natur ist, da ich an einem wunderschönen Ort auf dem Land lebe, selbständig bin, mich jederzeit aus der Dauerschleife des vielerorts schon "gelebten" #NewNormal zurückziehen und den »Lieben Gott (oder wen auch immer) einen guten Mann sein lassen kann«. Genau das war es dann auch, was mich zunächst zum Titel und wenig später zum Schreiben dieser Zeilen gebracht hat.

Was hat mir das ganze Informieren, Denken und Diskutieren gebracht, wenn daraus kein Handeln erwächst. Was nützt oder ändert alles Gedachte und Geredete, wenn es sich nicht in meinem Handeln manifestiert?

Ich fing also - schon vor einiger Zeit - an, mit dem einfachsten Mittel, das mir (und jedem Menschen im Rahmen seiner Möglichkeiten) zur Verfügung steht, zu handeln: Ziviler Ungehorsam. Ich trug wo es nur irgend ging keine Maske mehr, ließ mich als Gesunder nicht zu sinnlosen Tests zwingen oder zu einer "Gentherapie" mit unerforschten Wirkungen "überreden". Ich schickte unsere Tochter aufgrund dieser Bedingungen für Monate nicht mehr in den Präsenzunterricht (so dieser zwischenzeitlich überhaupt angeboten wurde), sondern beschulte sie (und eine ihrer Schulfreundinnen) zuhause – und werde dies im Hinblick auf den steigenden Impfdruck für Schüler ggf. auch weiterhin tun. Und siehe da, ich stellte nach relativ kurzer Zeit fest, dass ich mit meinem Handeln nicht allein war. Ich traf und treffe im realen Leben immer mehr Menschen, die ähnlich motiviert handeln – ich merke, dass ich nicht allein bin mit meinem Handeln. Ich erlebe, dass da eine wachsende Zahl an Gleichgesinnten existiert, die scheinbar wie ich aus ihrer akuten Handlungsapathie erwachen und sich aus der virtuellen Welt ihrer Gedanken zurück ins reale Leben bewegen – durch ihr Handeln. Das macht mir Mut.

Ich hätte mit Blick auf die derzeit politisch und medial inszenierte Panikpropaganda nie gedacht, dass eine gefühlte Minderheit so Viele sein können. Ich hoffe, dass es noch viele mehr werden – die nicht nur reden, sondern handeln, damit es nicht irgendwann auf ein Zitat von Hans Magnus Enzensberger hinausläuft, der 2014 im Feuilleton der FAZ sagte: »Der Schlaf der Vernunft wird bis zu dem Tag anhalten, an dem eine Mehrheit der Einwohner unseres Landes am eigenen Leib erfährt, was ihnen widerfahren ist. Vielleicht werden sie sich dann die Augen reiben und fragen, warum sie die Zeit, zu der Gegenwehr noch möglich gewesen wäre, verschlafen haben.«

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Benni

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Tourix

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