Wie die CIA die ukrainische nationalistische Bewegung gekauft und instrumentalisiert hat

DeepThought_2022

Eine interessante Geschichtstunde mit Cynthia Chung über die ukrainische nationalistische Bewegung, deren Entstehung und ihre Verbindung zur CIA, die einen die Betrachtung der aktuellen Geschehnisse in der Ukraine unter völlig anderen Aspekten als denen westlicher Narrative ermöglicht.

Die kanadische Autorin Cynthia Chung hat kürzlich Kapitel 5 aus ihrem 2022 erschienenen Buch "The Empire on Which the Black Sun Never Set: the Birth of International Fascism and Anglo-American Foreign Policy" auf Substack veröffentlicht. Das Kapitel beschreibt, wie die ukrainische nationalistische Bewegung nach dem Zweiten Weltkrieg von der CIA gekauft und bezahlt wurde.

Zunächst skizziert Chung einige wichtige historische Höhepunkte - die historischen Wurzeln des ukrainischen Nationalismus. Sie beginnt bei den Kiewer Rus, einer Föderation in Nordosteuropa vom späten 9. bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts. Das heutige Weißrussland (Belarus), Russland und die Ukraine erkennen alle das Volk der Kiewer Rus als ihre kulturellen Vorfahren an. Sie fährt fort, die Geschichte bis zur Gründung der Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN*) im Jahr 1929 an einem Ort, der damals in Polen lag, zu erzählen. *(Hier finden Sie einen weiteren sehr umfassenden und präzise recherchierten Artikel zur OUN und der CIA-Thematik vom Juni 2022; engl.)

Die OUN ermordete 1934 den polnischen Innenminister Bronislaw Pieracki. Unter denjenigen, die 1936 wegen des Mordes an Pieracki vor Gericht gestellt und verurteilt wurden, waren Stepan Bandera und Mykola Lebed von der OUN. Beide konnten entkommen, als die Deutschen 1939 in Polen einmarschierten. Im August 1939 unterzeichneten die Sowjetunion und Nazi-Deutschland den Nichtangriffspakt und teilten Polen auf. Im Jahr 1940 spaltete sich die OUN in die OUN-M unter der Führung von Andrij Melnyk und die OUN-B unter der Führung von Stepan Bandera.

Als Nazi-Deutschland im Juni 1941 in die Westukraine einmarschierte, gab es viele Westukrainer, die die einmarschierenden Nazis als ihre "Befreier" begrüßten. Sowohl die OUN-M als auch die OUN-B verbrachten einen Großteil des Krieges in enger Zusammenarbeit mit den Deutschen.

Acht Tage nach dem deutschen Überfall auf die UdSSR, am 30. Juni 1941, proklamierte die OUN-B in Lemberg die Gründung des ukrainischen Staates im Namen von Bandera und gelobte Hitler die Treue. Daraufhin wurden die OUN-B-Führer und ihre Mitarbeiter von der Gestapo verhaftet und inhaftiert oder gleich umgebracht. Stepan Bandera und sein engster Stellvertreter Jaroslav Stetsko wurden zunächst unter Hausarrest gestellt und dann in das Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht. Mykola Lebed gelang es, durch das Netz der deutschen Polizei zu schlüpfen und wurde zum De-facto-Führer der OUN-B-Führung, auch bekannt als die Banderisten.

Im darauffolgenden Jahr wurde Lebed zum Anführer der ukrainischen Aufstandsarmee (UPA), die bis 1956 in Funktion blieb. Im September 1944 teilten Offiziere des deutschen Heeres in der Nordukraine ihren Vorgesetzten in den Auslandsarmeen Ost mit, dass die UPA ein "natürlicher Verbündeter Deutschlands" und "eine wertvolle Hilfe für das deutsche Oberkommando" sei, und Himmler selbst genehmigte verstärkte Kontakte zur UPA.

Ebenfalls im September 1944 entließen die Deutschen Bandera und Stetsko aus dem KZ Sachsenhausen.

Diese kurze Vorgeschichte führt uns zur zweiten Hälfte von Chungs Kapitel 5, deren Übersetzung unten folgt. Sie können das gesamte Kapitel mit Quellenangaben hier lesen (engl.).

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Die ukrainische nationalistische Bewegung nach dem Zweiten Weltkrieg: Gekauft und bezahlt von der CIA und serviert à la Lebed

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Von Cynthia Chung, 6. Januar 2023 – Übersetzung: DeepThought_2022

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"[Lebed] ist ein bekannter Sadist und Kollaborateur der Deutschen" - Bericht des Counterintelligence Corps (CIC) der US-Armee von 1947

Im Juli 1944 half Mykola Lebed bei der Gründung des Obersten Ukrainischen Befreiungsrats (UHVR), der für sich in Anspruch nahm, die ukrainische Nation zu vertreten, und der als Untergrundregierung in den Karpaten in Opposition zur Ukrainischen SSR fungierte. Die vorherrschende politische Partei im UHVR war die Bandera-Gruppe und die UPA, die von da an als Armee des UHVR diente und bis 1956 gegen die Sowjets kämpfte.

1947 kam es zu einer Fehde zwischen Bandera und Stetsko auf der einen Seite (die für eine unabhängige Ukraine mit einer einzigen Partei unter der Führung von Bandera selbst eintraten) und Lebed und Pater Ivan Hrynioch (Leiter der politischen Abteilung der UHVR), die gegen Bandera als Staatsoberhaupt waren.

Auf einem Kongress der Auslandssektion der OUN im August 1948 schloss Bandera (der immer noch 80% der UHVR kontrollierte) die Hrynioch-Lebed-Gruppe aus. Er beanspruchte die alleinige Autorität über die ukrainische Nationalbewegung und setzte seine Terrortaktik gegen anti-banderistische ukrainische Führer in Westeuropa fort und bemühte sich um die Kontrolle der ukrainischen Emigrantenorganisationen. Lebed, der zu diesem Zeitpunkt enge Kontakte zu den Amerikanern geknüpft hatte, wurde jedoch zusammen mit Hrynioch als offizielle Vertretung der UHVR im Ausland anerkannt.

Nach dem verlorenen Krieg verfolgte Lebed eine ähnliche Strategie wie Reinhard Gehlen - er wandte sich an die Alliierten, nachdem er 1945 aus Rom geflohen war, und übergab ihnen eine Reihe von Namen und Kontakten von Antisowjets, die sich in der Westukraine und in Vertriebenenlagern in Deutschland befanden. Dies machte ihn für das Counterintelligence Corps (CIC) der US-Armee attraktiv, auch wenn sie dies in ihrem Bericht von 1947 anders darstellten. (s. Eingangszitat oben)

Ende 1947 wurde Lebed, von dem man befürchtete, dass er von den Sowjets in Rom ermordet werden würde, zusammen mit seiner Familie vom CIC im Dezember 1947 zu seiner Sicherheit nach München, Deutschland, geschmuggelt.

Norman J.W. Goda schreibt dazu:

»Bis Ende 1947 hatte Lebed seine Vorkriegs- und Kriegsaktivitäten für den amerikanischen Konsum gründlich gesäubert. Nach seiner eigenen Darstellung war er ein Opfer der Polen, der Sowjets und der Deutschen gewesen - er würde für den Rest seines Lebens das "Fahndungsplakat" der Gestapo tragen, um seine Anti-Nazi-Zugehörigkeit zu beweisen... Er veröffentlichte auch eine 126-seitige Broschüre über die UPA, die den heldenhaften Kampf der Ukrainer sowohl gegen die Nazis als auch gegen die Bolschewiki schilderte und gleichzeitig eine unabhängige, größere Ukraine forderte, die die menschlichen Ideale der Meinungsfreiheit und des freien Glaubens repräsentieren würde. Der Broschüre zufolge hat die UPA nie mit den Nazis kollaboriert, und auch die Ermordung der galizischen Juden oder Polen wird in dem Buch nicht erwähnt. Das CIC hielt die Broschüre für den "vollständigen Hintergrund zu diesem Thema". Und übersah dabei, dass sich ein OUN-Kongress, der im September 1947 stattfand, dank Lebeds Kritik an der schleichenden Demokratisierung der OUN unter seiner Aufsicht gespalten hatte. Dies wurde auch von der CIA übersehen, die 1948 begann, Lebed ausgiebig zu benutzen...Im Juni 1949...schmuggelte die CIA ihn [Lebed] mit seiner Frau und seiner Tochter unter dem legalen Deckmantel des Displaced Persons Act in die Vereinigten Staaten.« (Hervorhebung hinzugefügt)

Die Einwanderungs- und Einbürgerungsbehörde (INS) begann, gegen Lebed zu ermitteln, und berichtete im März 1950 nach Washington, dass zahlreiche ukrainische Informanten von Lebeds führender Rolle unter den "Bandera-Terroristen" sprachen und dass die Banderisten während des Krieges von der Gestapo ausgebildet und bewaffnet wurden und für "Massenmorde an Ukrainern, Polen und Juden [sic!] verantwortlich waren ... Bei all diesen Aktionen war Lebed einer der wichtigsten Anführer."

1951 informierten hohe INS-Beamte die CIA über ihre Erkenntnisse und teilten mit, dass Lebed wahrscheinlich deportiert werden würde. Die CIA antwortete am 3. Oktober 1951, dass alle Anschuldigungen falsch seien und dass das Gestapo-Fahndungsplakat von Lebed beweise, dass er "mit gleichem Eifer gegen die Nazis und die Bolschewiken gekämpft" habe.

Die INS-Beamten stellten daraufhin die Ermittlungen gegen Lebed ein.

Im Februar 1952 drängte die CIA die INS, Lebed Wiedereinreisepapiere auszustellen, damit er die Vereinigten Staaten nach Belieben verlassen und wieder einreisen konnte. Argyle Mackey, Kommissar der INS, lehnte dies ab.

Am 5. Mai 1952 schrieb Allen Dulles, der damalige stellvertretende Direktor der CIA, einen Brief an Mackey, in dem es hieß:

»Im Zusammenhang mit zukünftigen Operationen der Agentur von höchster Wichtigkeit ist es dringend erforderlich, dass die Person [Lebed] in der Lage ist, in Westeuropa zu reisen. Bevor [er] eine solche Reise unternimmt, muss diese Agentur jedoch ... seine Wiedereinreise in die Vereinigten Staaten ohne Ermittlungen oder Zwischenfälle, die unangemessene Aufmerksamkeit auf seine Aktivitäten lenken würden, sicherstellen.«

Was geschah derzeit in Westdeutschland? General Reinhard Gehlen, ehemaliger Chef des militärischen Nachrichtendienstes der Wehrmacht im Osten, wurde die Wiedereinreise nach Westdeutschland ermöglicht, um seine Organisation Gehlen zu gründen, aus der 1956 der Bundesnachrichtendienst hervorgehen sollte.

Dulles verlangte auch, dass Lebeds rechtlicher Status gemäß Abschnitt 8 des CIA-Gesetzes von 1949 in den eines "ständigen Einwohners" geändert wird. Die INS stellte nach dem Schreiben von Dulles keine weiteren Nachforschungen an, und Lebed wurde im März 1957 als US-Bürger eingebürgert.

Nach dem Krieg wurde Bandera mit seiner Familie in Westdeutschland stationiert, wo er weiterhin die OUN-B leitete und mit verschiedenen antikommunistischen Organisationen sowie mit dem britischen Geheimdienst zusammenarbeitete. Zu diesem Zeitpunkt war Bandera zu einer Belastung geworden, und sowohl die Amerikaner als auch die Briten versuchten ab 1953 mehrfach, Bandera zum Rücktritt zu bewegen, damit Lebed "die gesamte ukrainische Befreiungsbewegung im Heimatland" vertrete. Bandera weigerte sich und wurde abtrünnig.

Es heißt, Bandera sei 1959 von einem KGB-Agenten in München ermordet worden, aber man kommt nicht umhin festzustellen, dass es ein ausgezeichnetes Timing und äußerst vorteilhaft für die Amerikaner war, dass Bandera zum richtigen Zeitpunkt ausgeschaltet wurde, wenn man bedenkt, was sie für die Zukunft der Ukraine geplant hatten...

Zu den freigegebenen Unterlagen gehören auch die von Hoovers FBI, das über einen kleinen Bestand an erbeuteten deutschen Generalstabsdokumenten aus den Jahren 1943 und 1944 verfügte, aus denen die deutsche Wertschätzung für die Arbeit der UPA hervorging und in denen Lebed namentlich erwähnt wurde. Offenbar wurden diese Dokumente nie an eine andere Behörde oder Institution als die CIA weitergegeben, obwohl die INS während ihrer Ermittlungen gegen Lebed darum gebeten hatte.

Interessant ist, dass Goda schreibt:

»Das volle Ausmaß seiner [Lebeds] Aktivitäten als "Außenminister" [der UHVR] wird vielleicht nie bekannt werden, aber die Überwachung durch das FBI lässt einiges erahnen. Unter anderem hielt Lebed an angesehenen Universitäten wie Yale Vorlesungen über Themen wie biologische Kriegsführung, die von der sowjetischen Regierung in der Ukraine eingesetzt wurde [Hervorhebung hinzugefügt]

Im Folgenden wird angedeutet, was Dulles mit der dringenden Notwendigkeit eines Wiedereintritts Lebeds in Westeuropa gemeint haben könnte.

Breitman und Goda schreiben:

»Bis 1947 lebten etwa 250.000 Ukrainer in Deutschland, Österreich und Italien, viele von ihnen OUN-Aktivisten oder Sympathisanten. Nach 1947 begannen UPA-Kämpfer, in die US-Zone einzudringen, nachdem sie die Grenze zu Fuß über die Tschechoslowakei erreicht hatten.«

Lebed wurde jedoch nicht nur in Europa, sondern auch in den Vereinigten Staaten dringend benötigt. In den Vereinigten Staaten angekommen, wurde Lebed als Hauptansprechpartner/Berater der CIA für AERODYNAMIC ausgewählt.

Dazu nochmal Breitman und Goda:

»Die erste Phase von AERODYNAMIC umfasste die Infiltration in die Ukraine und die anschließende Exfiltration von durch die CIA ausgebildeten ukrainischen Agenten. Im Januar 1950 waren die CIA-Abteilung für die Sammlung von Geheiminformationen (Office of Special Operations, OSO) und die Abteilung für verdeckte Operationen (Office of Policy Coordination, OPC) beteiligt [Anm. d. Verf: die Allen-Dulles-Schurkenfraktion der CIA] ... Washington war besonders erfreut über das hohe Niveau der UPA-Ausbildung in der Ukraine und ihr Potenzial für weitere Guerilla-Aktionen sowie über "die außergewöhnliche Nachricht, dass ... aktiver Widerstand gegen das sowjetische Regime sich stetig nach Osten ausbreitete, aus den ehemaligen polnischen, griechisch-katholischen Provinzen ... [Jedoch] 1954 verlor Lebeds Gruppe jeglichen Kontakt zur UHVR. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Sowjets sowohl die UHVR als auch die UPA unterworfen, und die CIA beendete die aggressive Phase von AERODYNAMIC.

Ab 1953 begann AERODYNAMIC mit einer ukrainischen Studiengruppe unter der Leitung von Lebed in New York unter der Schirmherrschaft der CIA zu arbeiten, die ukrainische Literatur und Geschichte sammelte und ukrainische nationalistische Zeitungen, Bulletins, Radioprogramme und Bücher zur Verbreitung in der Ukraine produzierte. Im Jahr 1956 wurde diese Gruppe offiziell als gemeinnützige Prolog Research and Publishing Association gegründet. Dies ermöglichte es der CIA, Gelder als angebliche Privatspenden ohne steuerpflichtige Fußspuren weiterzuleiten. Um den neugierigen Behörden des Staates New York zu entgehen, wandelte die CIA Prolog in ein gewinnorientiertes Unternehmen namens Prolog Research Corporation um, das vorgeblich private Aufträge erhielt. Unter Hrinioch [Hrynioch] unterhielt Prolog ein Münchner Büro mit dem Namen Ukrainische Gesellschaft für Auslandsstudien e.V.. Die meisten Publikationen wurden hier erstellt.

Prolog rekrutierte und bezahlte ukrainische emigrierte Schriftsteller, die im Allgemeinen nicht wussten, dass sie in einer von der CIA kontrollierten Operation arbeiteten. Nur die sechs führenden Mitglieder der ZP/UHVR waren wissentliche Agenten. Ab 1955 wurden Flugblätter aus der Luft über der Ukraine abgeworfen[,] und Radiosendungen mit dem Titel Nova Ukraina wurden in Athen für ukrainische Empfänger ausgestrahlt. Diese Aktivitäten gingen über in systematische Mailing-Kampagnen in die Ukraine über ukrainische Kontakte in Polen und Emigrantenkontakte in Argentinien, Australien, Kanada, Spanien, Schweden und anderswo. Die Zeitung Suchasna Ukrainia (Ukraine heute), Informationsbulletins, eine ukrainischsprachige Zeitschrift für Intellektuelle namens Suchasnist (Die Gegenwart) und andere Publikationen wurden an Bibliotheken, Kultureinrichtungen, Verwaltungen und Privatpersonen in der Ukraine verschickt. Diese Aktivitäten förderten den ukrainischen Nationalismus...« [Hervorhebung hinzugefügt]

Die CIA kaufte und bezahlte eine Marke des ukrainischen Nationalismus à la Lebed. Einem der grausamsten Schlächter der OUN/UPA wurde die Macht gegeben, die Herzen und Köpfe des ukrainischen Volkes im Sinne einer nationalistischen Identität zu formen, einer Identität, wie sie von der OUN definiert wurde. Sie prägte auch die historische und kulturelle Interpretation, um das Konzept der großen ukrainischen Rasse von Wolodomyr dem Großen weiter zu romantisieren, was ein weiteres Gefühl der Überlegenheit und eine weitere Spaltung zwischen ihnen und den Weißrussen und Russen förderte.

Ein CIA-Analyst urteilte, dass "eine Form von nationalistischem Gefühl [in der Ukraine] weiterbesteht und ... es eine Verpflichtung gibt, dies als Waffe des Kalten Krieges zu unterstützen".

Breitman und Goda fahren fort:

»...Prolog [beeinflusste] auch [die nächste] ukrainische Generation...Prolog wurde in den Worten eines hochrangigen CIA-Beamten zum einzigen "Vehikel für die auf die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik und [ihre] vierzig Millionen ukrainischen Bürger gerichteten Operationen der CIA."

Lebed distanzierte sich und die ukrainische nationalistische Bewegung offen vom offenen Antisemitismus seiner banderistischen Tage...Mehr um den Namen des ukrainischen Nationalismus zu schützen, verurteilte er öffentlich die "provokative Verleumdung" und "verleumderische Äußerungen" gegen Juden und fügte in einer besonders vergesslichen Bemerkung hinzu, dass "das ukrainische Volk...gegen jede Art von Hasspredigt gegen andere Menschen ist"...Ehemalige Banderisten...griffen nun die Sowjets wegen des Antisemitismus an, statt mit ihm.

Lebed ging 1975 in den Ruhestand, blieb aber als Berater für Prolog und die ZP/UHVR tätig... In den 1980er Jahren wurde der Name von AERODYNAMIC in QRDYNAMIC und in den 1980er Jahren in PDDYNAMIC und dann in QRPLUMB geändert. 1977 unterstützte Präsident Carters Nationaler Sicherheitsberater Zbigniew Brzezinski die Ausweitung des Programms aufgrund der, wie er es nannte, "beeindruckenden Dividenden" und der "Auswirkungen auf bestimmte Zielgruppen im Zielgebiet". In den 1980er Jahren dehnte Prolog seine Tätigkeit aus, um auch andere sowjetische Nationalitäten zu erreichen, darunter - und das ist die größte Ironie - auch sowjetische jüdische Dissidenten. Als die UdSSR 1990 am Rande des Zusammenbruchs stand, wurde QRPLUMB mit einer letzten Auszahlung von 1,75 Millionen Dollar beendet. Prolog würde seine Aktivitäten fortsetzen, war aber finanziell auf sich allein gestellt.

Im Juni 1985 erwähnte das General Accounting Office Lebeds Namen in einem öffentlichen Bericht über Nazis und Kollaborateure, die sich mit Hilfe von US-Geheimdiensten in den Vereinigten Staaten niedergelassen hatten. Das Office of Special Investigations (OSI) des Justizministeriums begann im selben Jahr mit Ermittlungen gegen Lebed. Die CIA befürchtete, dass die öffentliche Untersuchung von Lebed QRPLUMB kompromittieren würde und dass ein Versäumnis, Lebed zu schützen, in der ukrainischen Emigrantengemeinschaft Empörung auslösen würde. Daher schirmte sie Lebed ab, indem sie jede Verbindung zwischen Lebed und den Nazis leugnete und behauptete, er sei ein ukrainischer Freiheitskämpfer. Die Wahrheit war natürlich viel komplizierter. Noch 1991 versuchte die CIA, das OSI davon abzubringen, sich an die deutsche, polnische und sowjetische Regierung zu wenden, um kriegsbezogene Unterlagen über die OUN zu erhalten. Das OSI gab den Fall schließlich auf, da es nicht in der Lage war, maßgebliche Dokumente über Lebed zu beschaffen.« [Hervorhebung hinzugefügt]

Mykola Lebed starb 1998 unter dem Schutz der CIA in New Jersey im Alter von 89 Jahren. "Seine Dokumente" befinden sich im Ukrainischen Forschungsinstitut der Harvard-Universität.

Und das ist die wahre Geschichte der ukrainischen nationalistischen Bewegung in ihrer heutigen Form – gekauft und bezahlt von der CIA. Es ist also kein Zufall, dass die OUN-Ideologie heute untrennbar mit der westukrainischen nationalistischen Identität verbunden ist, und dass sich seit 1991 (seit der Unabhängigkeit der Ukraine von der UdSSR) mehrere Neonazi-Gruppen gebildet haben, die alle die OUN und Stepan Bandera als den Vater ihrer Bewegung betrachten.

by Heltsumani / CC BY-SA 4.0

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Über die Autorin: Cynthia Chung ist Chefredakteurin, Mitbegründerin und Präsidentin der Rising Tide Foundation. Sie hat Vorträge über Schillers Ästhetik, Shakespeares Tragödien, römische Geschichte, die florentinische Renaissance und andere Themen gehalten. Sie schreibt für die Strategic Culture Foundation und ist Mitautorin der Buchreihe "The Clash of the Two Americas". Im Jahr 2022 erschien ihr Buch "The Empire on Which the Black Sun Never Set: Die Geburt des internationalen Faschismus und die anglo-amerikanische Außenpolitik". Sie lebt und arbeitet in Montreal, Kanada.

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