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Wer sich fragt, warum derzeit immer mehr Personen des öffentlichen Lebens - wie zuletzt auch Dr. Sucharit Bhakdi - zur Zielscheibe absurder Antisemitismusvorwürfe werden, sollte sich zunächst einmal klar machen, WER diese Vorwürfe erhebt und gegen WEN sie gerichtet sind.

Es wäre viel einfacher, das "Nie wieder" Wirklichkeit werden zu lassen, wenn die Menschen verstehen würden, dass sich der Vorwurf des Antisemitismus heute gegen diejenigen richtet, die aufzeigen wollen, dass es die gleichen faschistischen Ideologen wie vor 90 Jahren sind, die uns heute in dunkle Zeiten zurückführen wollen.

Die Causa Roger Waters

Die Wellen schlagen hoch im Propagandamedien-Ozean nach Roger Waters' Konzert in Berlin. "Berliner Polizei ermittelt gegen Roger Waters", titelt die Berliner Zeitung, "da der 79-Jährige bei seinem Konzert in der vergangenen Woche einen langen schwarzen Ledermantel und eine rote Armbinde getragen hatte." "Umstrittener Roger Waters in Berlin", leitet rbb24.de eine "Konzertkritik" ein und eine Elisa David entblödet sich nicht, in ihrer "Analyse" auf pleiteticker.de zu fragen: "Ist das noch Kunst oder gehört das Verboten[sic]?" Selbstverständlich nicht ohne noch darauf hinzuweisen, dass Waters pro-russisch sei und "die Lieder, die er im Konzert spielt, begleitet mit Nazi-Symbolik und Palästina-Propaganda, nur auf eine einzige Weise zu verstehen sind", um dann das soeben geschriebene mit einer noch dämlicheren Floskel abzuschließen: "Das kann er ja machen. Aber nicht bei uns." So geht offenbar Kunstfreiheit 2023 in Deutschland.

Wie es um diese bestellt ist, wird auch dadurch deutlich, dass sein Konzert in Frankfurt zunächst von amtlichen Stellen untersagt wurde und erst nach einem Eilantrag, dem das dortige Verwaltungsgericht stattgab, stattfinden konnte. In München wollte es der Stadtrat daraufhin erst gar nicht versuchen, das Konzert mit juristischen Mitteln zu untersagen, was der Müchner OB Reiter lakonisch mit "unerträglich" kommentierte.

Die Polen waren da gründlicher, diese hatten zwei für April in Krakau geplante Konzerte bereits im September vergangenen Jahres abgesagt. Und obwohl sie dies zunächst leugneten, wurde Waters wenige Tage später zur 'persona non grata' erklärt. Begründet wurde dies mit seinen inakzeptablen Äußerungen zum Ukrainekrieg sowie seinem offenen Brief an Olena Selenska, in dem er sie aufforderte, ihren Mann davon zu überzeugen, Frieden in die Ukraine zu bringen und die Minsk-2-Vertragsinhalte durchzusetzen – also anders gesagt: Er solle sich einfach an seine (Wahl-)Versprechen halten.

Wenn es nicht so traurig und lächerlich zugleich wäre, dass politische Akteure und ihre medialen Propagandaorgane offensichtlich satirische und kritische Inhalte nicht mehr als solche erkennen können und mit ideologischen Reflexen darauf reagieren, könnte man ihnen glatt folgenden Textausschnitt von CJ Hopkins empfehlen:

"Wir befinden uns in einem echten antisemitischen Ausnahmezustand! In ganz Westeuropa, Israel, Großbritannien und den Küstenregionen der USA wurde die Antisemitismus-Warnstufe auf ORANGE erhöht! Laut "anonymen Geheimdienstquellen" sind knallharte Antisemitismus-Kommandos auf dem Weg nach Torquay in Südengland, wo sich Gerüchten zufolge Roger Waters, John Cleese, Mel Brooks und andere berüchtigte Antisemiten in einem schäbigen Hotel am Meer versammelt haben und eine Art hasserfüllten "Naziverherrlichungs-Wettbewerb" veranstalten."

Wer also Lust hat, mal echte Antisemiten in Aktion zu sehen – Tickets sind noch zu haben!

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