Gestern in der Sendung "Im Zentrum" haben die Zweitbesetzungen der siebenten Zwerge von links und rechts über gewollte, über angekündigte, über notwendige, über scheinbar unausweichliche Veränderungen geschwafelt. Sie legten ihre Rolle sehr hintergründig an. Faselten über dieses und jenes, priesen irgendwelche Modelle als ohne Zank und Hader an, stellten eindeutigen Wählerwillen fest, nahmen Aufträge an, vertrösteten bis zum Ende des Tages. Nur ganz selten blitzte durch, was uns, die Wähler und die Innen, zukünftig erwarten würde.

Der aus der Fraktion der Schlümpfe ließ uns wissen, dass alle Österreicher begeistert sein werden von der von seinem Oberzwerg ausverhandelten Koalitionsvereinbarung. Na bumsti! Da bin ich aber einmal gespannt.

Der andere wieder, der, der von Beruf "nicht amtsführender Stadtrat" ist, schwadronierte davon, dass Veränderung für ihn bedeutet, dass, natürlich hart, arbeitenden Menschen am Ende des Tages, womit er wohl des Monats meinte, mehr verdienen müssen, als jene, die nicht arbeiten. Hey, das ist gut, habe ich mir gedacht. Er arbeitet nicht und verdient mehr als neuntausend Euro im Monat und das vierzehnmal im Jahr. Ich arbeite hart und kann von einem Einkommen wie dem seinen nur träumen, und er will tatsächlich, dass ich mehr verdiene als er, der nicht arbeitet. Endlich einmal jemand, der meine Sorgen ernst nimmt und die Probleme glasklar anspricht. Im Laufe des Gesprächs stellte sich allerdings heraus, dass er das so nicht gemeint hat, sondern er meinte, dass all jene, die keine Arbeit haben, weil sie zu alt, zu hässlich, zu erfolglos, zu unqualifiziert, zu unflexibel, zu wenig integriert, zukünftig noch weniger kriegen sollen als bisher. Der Abstand zu den Mindestverdienern muss einfach größer werden, damit diese dann zufrieden am Ende des Monats sagen können: ich arbeite hart, mein Lohn reicht zwar nicht, um davon leben zu können, aber immerhin habe ich mehr, als all die Nichtsnutze, die nur in der sozialen Hängematte liegen und sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Das ist nur mehr als gerecht.

Auf die Frage ob denn nun die Schlumpfpartei mit ihren Anti-EU-Freunden Le Pen und Konsorten brechen werde, weil sie sich ja als pro-europäisch definiert, erklärte der Reserveschlumpf, man solle doch nicht das Große und Ganze aus den Augen verlieren und sich in irgendwelchen Kleinigkeiten verlieren, noch dazu wenn der Oberschlumpf wahrscheinlich eine Koalitionsvereinbarung aushandeln wird, die alle begeistern wird.

Dann wurde es aber knallhart: Sollen die Pflichtmitgliedschaft bei den Kammern fallen?

Der Nichtamtsführende plädierte sofort dafür, dass man sich das natürlich genau ansehen müsse und am Ende seines ertragreichen Tages würde man dann entscheiden. Die Duracell-Vertreterin erklärte bereitzustehen, wegen der Zweidrittel nämlich, und dann gleich nachsetzte das gesamte Schulsystem in tausende einzelne Schulversuche umzuwandeln, worauf zum Glück der Schlumpf eine Vollkaskoabsicherung einforderte, der Fliegenpilz eine Beschleunigung der Unternehmensgründung, der Nichtamtsführende will sich bis zum Ende des Tages noch so einiges ansehen, worauf der Schlumpf darauf hinwies nicht mehr einzunehmen, als er ausgebe, worauf der Nichtamtsführende sich auch dies noch bis zum Ende des Tages ansehen wollte, wie er auch die Befüllung der Transparentdings …, die vom Fliegenpilz mit einem von ihr entwickelten Programm analysiert werden könnte, worauf der Rote einwarf, zuerst müsse geklärt werden, was man eigentlich analysieren wolle, was wiederum bis zum Ende des Tages ….

Um 00:05 wachte ich auf, froh das Ende des Tages verschlafen zu haben und hoffend, dass der Nichtamtsführende ausreichend Zeit gefunden hat sich alles anzusehen und jetzt alles geklärt ist.

Gute Nacht, Österreich!

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gloriaviennae

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vera.schmidt

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