Der Integrationsminister beauftragt einen Universitätsprofessor, ein Gutachten über islamische Kindergärten in Wien zu erstellen. Dieser stimmt das Rohgutachten mit Mitarbeitern des Ministeriums ab. Das ist durchaus üblich, sagen die Wissenden, dass Ersteller von Studien, auch von wissenschaftlichen, sich mit ihren Auftraggebern vor Veröffentlichung abstimmen, ja. Das ist an sich auch nicht verwerflich und geht es in diesem Fall überhaupt nicht darum, ob man als Auftraggeber Einfluss auf das Ergebnis einer Studie nehmen darf oder nicht und wenn ja, unter welchen Voraussetzungen. Das ist eine taktische Nebelbombe der Ministerrechtfertiger.

Ob die verlangten Änderungen jetzt mit oder ohne Zustimmung von wem auch immer vorgenommen wurden, ob Sekretärinnen, Sektionschefs oder Hausportier darüber Beschied wussten oder nicht, ist in diesem Sinne zweitrangig, wie auch das Ergebnis der Prüfung durch die Universität nur rein akademischen Charakter hat und für den eigentlichen Skandal keine Bedeutung hat.

In diesem Fall geht es schlicht und ergreifend darum, ob ein Minister eine Studie in Auftrag geben darf und das Ergebnis mit messerscharfen parteipolitischen Kalkül bewusst nicht nur beeinflusst, sondern im gewünschten Sinne abändert, um dann mit einer scheinbar unabhängigen wissenschaftlichen Studie eines bis dahin allgemein anerkannten Experten die Öffentlichkeit zu manipulieren.

Ich sage nein, das ist schlimmste Propaganda im Stil einer sich krampfhaft an der Macht halten wollenden Altpartei und für einen, der es angeblich immer schon anders gemacht haben will und vor allem ständig ankündigt zukünftig machen zu wollen beschämend.

Mein Mitgefühl gilt dem Studienverfasser.

Dragan Tatic - https://www.flickr.com/photos/minoritenplatz8/31441079124/ Wikipedia

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