Heute Nacht besteige ich Deine Mountains!

Hochzeit...

Die Planung oblag mir, da ich meine Freundin zu einem Suspensorium-Workshop eingeladen habe. Sie hatte nachholbedarf zwecks Entpackung des Security-Teams meines Früchtebaumes.

Alles sollte bestmöglich organisiert werden, darum habe ich meine Schwiegereltern in ein 500 Kilometer weit weg wohnendes Hotel einquartiert. Die Rechnung müssen sie natürlich selbst bezahlen. Habe auch der Absteige eine Email geschickt, dass die Frau Kochen, Waschen, Spülen, usw. kann. Der Mann ist gartenbautechnisch bestimmt keine Leuchte, aber Unkraut jäten geht.

Falls mal Personalmangel herrscht, oder sie die Rechnung nicht bezahlen können. Ihre Ersparnisse gehen halt alle für die Flitterwochen drauf. Muss leider alleine reisen, da es nur für eine Person gereicht hat, habe aber meinen zukünftigen Frau versichert, dass ich unheimliche viele Fotos machen werde.

Quasimodo, der Glöckner von Nostradamus, sollte die Glocken läuten. Habe ihm vermittelt, dass er am besagten Tag in der Sakristei in der Kirche in Unlingen zu erscheinen hat. Wenn es ihm zeitlich nicht passt, soll er seine wahnsinnig hübsche Freundin schicken, die hat die Buckel aber vorne.

Aber er kam selbst. Tür geht auf, ein „Mmnemene“ brach aus ihm heraus. Wankte schwankend auf mich zu, riss mir die Shorts von Schalke runter und war verdutzt. Suspensorium! Ja, ich war vorbereitet. Schaffen es die Schwiegereltern doch noch? Ich zeigte auf meine Freundin, weil ich ihm verständlich machen wollte, dass Sie weiß wie es geht.

Der Workshop, war sehr teuer, und sie musste in selbst bezahlen. Er wankte schwankend auf sie zu, grummelte „Mmnemene“, riss Ihr den Büstenhalter und fing an zu läuten. So was geht ja gar nicht! Habe ihm eine gescheuert, ist auf den Rücken gefallen. Stand dennoch aufrecht, mit leichter Kipplage nach hinten. Wenn er mir 100 € in die Shorts gestopft und gefragt hätte, wäre es OK gewesen.

Quasimodo und den Priester sperrte ich in den Beichtstuhl, da ich den Stadionsprecher von Schalke engagiert hatte. Hörte nur noch ein „Mmnemene“ und vom Priester ein alles übertönendes „Aua“.

Die Zeremonie fing an, „Blau und Weiß wie Lieb ich Dich“. Da mein Vater vorm Singen immer mit Wein die Stimme geölt hat, machte ich das auch. Dieses Gebräu. Dieses Gebräu ist nicht gaumenunfreundlich. Kotzte alles über den verkleideten Busen meiner Freundin. Ließ sofort die Feuerwehr kommen und sie abspritzen.

Oh, Wet-T-Shirt-Kontest!

Alle Damen wurden abgespritzt. Quasimodo trat aus dem Beichtstuhl und kürte die Siegerin. Den Gang zum Altar habe ich bei Ebay versteigert. Nur die harten kommen in den Garten. Die Auktion gewann eine 90-jährige mit ihrem Rollator. Wenn sie, wie vorher ausgehandelt die 100 Millionen überwiesen hätte, würde ich schon dafür sorgen. Oder besser gesagt die Scharfschützen, die ich an jeder Ecke der Kirche postiert hatte. Diese mussten sich dadurch nur darum kümmern, dass das Lied voller Inbrunst gesungen wird. Ein, zwei Mal wurde geschossen. Kannte sie nicht aus der Ferne, es waren aber wohl Schwiegervater und -mutter. Hut ab, sie haben es doch noch geschafft! Gott sei Dank haben sie die Flitterwochen schon vorher überwiesen, sonst müsste ich das noch übernehmen.

Meine Freundin war völlig fassungslos und hat geheult, habe Sie jedoch getröstet. Stand an der Theke mit unserem Stadionsprecher, habe ein Veltins nach dem anderen geschlürft. “Komm doch, ich nehme Dich auf den Arm“, Ja auch ich spürte den Verlust. Den Gang aus der Kirche ließ ich mir aber nicht nehmen, habe mir extra ein American-Football-Kostüm in blau und weiß mitsamt Helm gekauft. Ging in Stellung und rannte los. Den ein oder anderen habe ich getackelt, Kollateralschäden. Wusste bisher nicht, wie der Brauch funktioniert, und ob einige auch Dumpfbacken anwesend waren und den Reis in der Packung beließen...

„Da es ja fast unsere Hochzeitsnacht gewesen wäre, könnten wir so tun als ob. Reis ihn, Reis ihn. Mach ihn groß. Kannst schlafen, es war ein harter Tag für Dich. Ich weiß ja wie es geht!“...