Was während des Wahlkampfs begonnen und nach der gewonnenen Wahl umso heftiger fortgesetzt wurde, das wird seit der Inauguration von Donald Trump zum US-Präsidenten nun auf die Spitze getrieben. Die Rede ist von der schäumenden linken Empörung gegen die Person Trump, die von den Vertretern des Hypermoralismus und von den Botschaftern der im Wahlkampf zum Glück endlich verendeten Political Correctness mit der zukünftigen Politik der Person Trump gleichgesetzt wird.
Fokus auf Sager?
Es ist stets ein folgenschwerer Fehler, nur die verhaltensoriginellen Äußerungen und Provokationen eines erfolgreichen Quereinsteigers in die Politik zum Objekt der journalistischen Begierde zu machen und auf diesen Statements bis zum St. Nimmerleinstag herum zu reiten. Oder gar den Urheber der Sager nur auf eben diese Sager zu reduzieren und sie als Inhalt fehl zu interpretieren.
Er hat ein Programm
Dabei übersehen die Zeigefingerwackler und eifrigen selbsternannten Demokratie-Schützer nämlich vollkommen, dass erstens der Präsident demokratisch gewählt wurde und dass zweitens am politischen Programm Trumps sachlich kaum etwas auszusetzen ist. Freilich ist es auch möglich, dass sie das genau wissen, und nur deswegen auf der ad-hominem-Schiene ihre endlos rollenden Angriffe fahren. Eine Art Dirty-Campaigning post festum ist im Gange.
Schlechter Stil und intellektuell unredlich
Das ist für eine Medienlandschaft, die sich selbst in einer hochstehenden intellektuellen Debattenkultur beheimatet sieht, aber in jedem Fall ein Armutszeugnis. Wenn, dann kann man weltanschaulich anderer Meinung sein und etwa Bernie Sanders Ideen besser finden. In diesem Fall kann man Trumps Politik daran prüfen. Aber die ständige persönliche Attacke ist hässlich und bringt nichts. Sie verpestet auch die intellektuellen Zirkel der US-Intelligentsia. Dort müssen sich nun ein paar konservative Kapazunder aufraffen und endlich einmal profund mitdebattieren.
An den Taten sollt ihr ihn messen
Die Politik von Trump ist das generelle Interessensfeld und nicht der Lockerroom, wo er irgend wann einmal irgend etwas Zotiges gesagt hat. Seine Pläne für America sind das Wesentliche. Und es geht nicht darum, ob er auf schöne Frauen steht oder ob er ein Chauvi ist or nicht. Das politische Ergebnis für Amerika wird zählen. Sonst nichts.
Hechelnd hinter Hotdogs
Die Linken, die ob des Trump-Erfolges außer Rand und Band geraten sind, mit blutunterlaufenen Augen herumrennen und schäumende Kommentare in ihren Leitmedien verfassen, wirken wie hechelnde Hunde, die hinter jedem Wiener Würstchen, das Donald auswirft, hinterherjappeln, um es ja nur als erster zu kriegen. Sie sollten kurz innehalten und sich die politischen Pläne des Präsidenten genauer ansehen.
Embryonenhandel abstellen
Dass Trump als erstes der amerikaweit tätigen Organisation Planned Parenthood die Zuschüsse streicht, weil deren Kliniken in großem Stil Abtreibungen durchführt und Organhandel mit Embryonen betreibt, ist nicht nur sein Recht, sondern seine ethische Pflicht.
Die Abtreibung bleibt heikle Frage
Die Abtreibung lehnt er grundsätzlich ab. Trump ist pro-life und nicht pro-choice. Das ehrt ihn. Der Abbruch sollte seiner Meinung nach nur bei drei Indikationen erlaubt sein: Bei Gefahr für das Leben der Mutter, nach Inzest und nach Vergewaltigung. Allerdings gibt es eine permissive Entscheidung des Supreme Court zur Frage der Abtreibung, die er natürlich respektiert. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass das Thema nach Umbesetzung des Obersten Gerichtshofs wieder aufgenommen wird. Die Frage wird so oder so in Amerika ohne Unterlass sehr intensiv debattiert.
Homoehe bleibt
Die Homoehe wurde durch ein kürzlich erfolgtes Supreme-Court-Urteil in alle Staaten gestattet. Trump ist zwar kein Fan dieser Art von Partnerschaft, aber er sagte, dass er diese Entscheidung respektiert: "It`s okay for me". Die LBGT-Lobbies sind trotzdem alarmiert, geben öffentliche Warnungen ab und formieren sich - ohne dass irgend etwas geschehen wäre, das ihre Interessen berührt. Auch vielsagend.
Warum protestieren die Frauen?
Wo der neue Präsident irgendwelche Frauenrechte in Frage stellt, ist ebenfalls nicht bekannt. Er bekennt sich lediglich zur klassischen Familie, that´s it. Warum sich dann weltweit Frauen zusammenrotten und gegen ihn demonstrieren, bleibt sachlich nicht begründbar. Dass nur wegen seiner medial breit debattierten Wahlkampfsager der Frauenprotest aufbrandet, wäre völlig überzogen und unpassend, ja sogar lächerlich. Es steht also zu vermuten, dass da eine ganz andere und vor allem linke Agenda dahintersteckt.
Steuern runter
In großen Zügen enthält sein Programm Steuersenkungen vor allem für Unternehmen und die Mittelklasse. Das ist ein typisch wirtschaftsliberaler Zugang, der den Linken nie passt. Spitzensteuersätze von 40 auf 25% herunterzufahren ist gut für die Wirtschaft, aber schlecht für Umverteiler.
Für die Nation
Er will seine gesamte Politik unter die Prämisse "America first" stellen und die illegale Migration bekämpfen. Vom Mauerbau an der mexikanischen Grenze ist die Rede. Das passt natürlich den internationalistisch agierenden Krypto-Trotzkisten gar nicht und es konterkariert vor allem die europäische Politik der offenen Grenzen.
Gegen den Terror
Den IS will er vor allem mit Bodentruppen bekämpfen und ausschalten. Größere Interventionen im Nahen Osten hat er im Gegensatz zu seinen Vorgängern nicht im Sinn. Das Verhältnis zu Putin und Russland will er verbessern. Allerlei gute Ansätze, von denen niemand spricht.
Die Waffen bleiben
Das Waffenrecht will er keinesfalls liberalisieren. Die Todesstrafe wird aus seiner Sicht nicht abgeschafft. (Hillary Clinton wollte übrigens auch an der Death Penalty festhalten.)
Obamacare fällt
Die von Obama eingeführte für alle leistbare Krankenversicherung "Obamacare" will er umgehend auflösen und mehr Wettbewerb im Gesundheitssystem ermöglichen. Inwieweit die beiden schon lange vor der Obama-Reform existierenden Programme "Medicare" (für ältere Menschen) und "Medicaid" (für Arme) hier angepasst werden, ist noch nicht bekannt.
100 Tage Fairness
Im Übrigen sollte man dem neuen Präsidenten - so wie es üblich ist - 100 Tage Zeit geben und danach die ersten Urteile fällen. Es ist lächerlich, ungut und peinlich, wenn in den ersten Tagen seiner Amtszeit alle moralisierenden Linken dieser Welt wie Hyänen über ihn herfallen und ihren meist unpassenden Senf zu den oben erwähnten Wiener Würstchen dazugeben.
(Zuerst publiziert auf meinem Blog: TheDailyFranz.at )