Hier möchte ich nun meinen ersten Beitrag zu meiner Matura Vorbereitung in Deutsch mit euch teilen. Es handelt sich hierbei um eine Erörterung. Den Text, der als Vorlage diente, könnt ihr hier nachlesen: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/work-life-balance-generation-weichei-12002680.html
Auf dem Arbeitsblatt stand beim Erscheinungsdatum 22.06.2015, auf der Internetseite ist es jedoch irgendwann 2012 gewesen. Also nicht beachten, ich halte mich an die Angabe :)
Zudem sollen wir kritisch Stellung zu folgender Frage nehmen: "Sind das alles Weicheier, die sich vor Karriere und Chefsein drücken?"
Freue mich über jedes einzelne Feedback, Kritik wird dankend angenommen.
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Im Folgenden wird der Wirtschaftsblog „Generation Weichei“, verfasst von der Autorin Bettina Weiguny und erschienen am 22.06.2015 auf der Nachrichtenseite www.faz.net, mit dem Thema „Die jungen Leute geben für den Beruf nicht mehr alles – Fortschritt oder Verfall“ erörtert. Hierbei beschäftigt sich die Thematik mit einem Vergleich zwischen den beruflichen Vorstellungen der heutigen und damaligen Jugend.
Der Personalchef der Wirtschaftsprüfer behauptet, dass die jungen Leute spinnen. Er begründet es damit, dass sein Unternehmen extra für die Jungspunde einen gut bezahlten Job in New York zur Verfügung gestellt habe. Trotz des guten Verdienstes stürze sich keiner der Kandidaten auf dieses Angebot. Stattdessen wird von ihnen behauptet, dass die Stadt für sie zu stressig wäre, oder der Lebensgefährte beziehungsweise die Lebensgefährtin damit nicht einverstanden sei.
Die Personalverstände von Dax-Konzernen und wissenschaftlichen Studien behaupten, dass sich die Prioritäten verschoben hätten. Sie meinen, dass bei dem Großteil der 18- bis 29-Jährigen die Karriere um jeden Preis längst nicht mehr an erste Stelle stünde. Laut den Umfragen ist jedem Zweiten eine ausgeglichene „Work-Life-Balance“ wichtiger. Sie legen viel größeren Wert auf Mitbestimmung, eine angenehme Arbeitsatmosphäre, flexible Arbeitszeiten, Homeoffice und Sabbaticals. Deshalb wird bei ihnen auch viel lieber im Team gearbeitet und man ist lieber Stellvertreter statt Chef.
Christoph Fellinger, Beiersdorf-Manager und Jahrgang 1969, ist beim Nivea Konzern im Personalmarketing tätig und meint, dass es wichtig wäre herauszufinden wie die neue Generation tickt, wie man ihre Talente findet, umwirbt und erfolgreich ans Unternehmen bindet. Seiner Meinung nach hat jeder, der das nicht schafft, in spätestens drei Jahren einen echten Wettbewerbsnachteil. Ohne neuen, jungen Mitarbeitern fehlt es dem Unternehmen an Energie und die Arbeitskapazität kann nicht voll ausgeschöpft werden, was zwangsläufig zu einem wirtschaftlichen Nachteil führen würde.
Fellinger behauptet außerdem, dass die heutige Jugend viel zu verwöhnt ist. Es ist die erste Generation, die in der Work-Life-Balance groß geworden und es sich somit gewohnt ist im Mittelpunkt zu stehen und in allen Belangen gefragt zu werden. Die Folge ist, dass die Youngsters ständiges Feedback wollen und das natürlich möglichst positiv ausfallen soll. Bei selbstbestimmten und „sinnvollen“ Projekten in möglichst kleinen Teams würden sie dann durchaus Leistung zeigen.
Sobald man sich jedoch richtig reingekniet hat, ändert sich jedoch deren Meinung. Anschließend hieße es „Gang runter, Privatleben genießen“. Für den Großteil der jungen Erwachsenen kommt es nicht in Frage, bis 21 Uhr im Büro zu sitzen. Die Arbeit muss sich entweder anders organisieren lassen, oder man kündigt.
Der Vermögensberater Thomas Scholl von Mayflower Capital behauptet, dass monetäre Anreize längt nicht mehr an erster Stelle stehen, da der Großteil der Hochschulabsolventen nicht mehr von der großen Karriere und dem großen Geld träume. Bis vor kurzem sei das jedoch komplett anders gewesen. Laut Scholl haben fünf Jahre Finanzkrise, das Euro-Drama und die Gier-Debatte in den Köpfen der Heranwachsenden einiges verschoben, weshalb die entsprechenden Insignien wie Sportwagen, Lederkoffer, Nadelstreifenanzug etc… mittlerweile eher verpönt als beliebt sind.
Professor Konstantin Krotov von der European School of Management and Technology in Berlin meint, dass sich die sogenannte Generation Y am Anfang viel zu viel erwartet. Sie wollen gleich die Welt verändern, weil sie 20 Jahre lang nichts anderes hörten als „Yes, you can!“. Viele der jungen Erwachsenen würden deshalb alles andere als leicht mit den ersten Rückschlägen und Misserfolgen im Berufsleben klarkommen können.
Zusammenfassend kann man sagen, dass sowohl die oben genannten Experten, als auch die heutige Jugend mit ihren Ansichten richtig liegen. Auch wenn der Text die Ansicht vertritt, dass die jungen Menschen nicht motiviert genug und deshalb Weicheier sind, gibt es einige Argumente die dagegen halten. Wie zum Beispiel die Tatsache, dass ein Mann mit einem Nettolohn von 1.300 Euro, einer Frau, zwei Kindern und genug Zeit für seine Familie trotzdem genauso glücklich sein kann wie ein alleinstehender Manager mit einem Nettolohn von 4.000 Euro.
Da wir in einer Zeit leben, in der die Familie viel wichtiger als die Karriere ist, wäre eine gewisse Menge an Freizeit zwischen den Arbeitstagen essentieller als der klassische „Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang“ Job. Deshalb ist es mehr als übertrieben, einen Karriere-Verneiner automatisch als Weichei zu bezeichnen.