Das Burkini-Verbot an einigen französischen Stränden erhitzt die Gemüter. Die einen sehen im Verbot eine widerrechtliche Beschneidung der Kleiderwahl, die anderen sehen im Burkini ein Stoffgefängnis aus dem die Frauen erst durch ein Verbot befreit werden könnten, wobei sich dann folgende Fragen stellen:
Gibt es im Islam eigentlich die Pflicht einen Burkini zu tragen? JA!
Viele Menschen glauben, das für Musliminnen typische Kopftuch sei nur ein Symbol oder Zeichen für die Zugehörigkeit zur muslimischen Glaubensgemeinschaft, aber das Kopftuch hat noch eine andere Aufgabe. Es soll zusammen mit anderen Kleidungsstücken den Körper einer muslimischen Frau in der Öffentlichkeit komplett verhüllen. Ausgespart werden dürfen nur Gesicht, Hände und Füße. Diese Verhüllungsvorschrift geht auf das direkte Wort Gottes im Koran zurück und wurde vom Propheten Mohammed persönlich verdeutlicht¹. Sie gilt daher für alle muslimischen Frauen die sich in der Öffentlichkeit bewegen, also auch im Bad oder am Strand. Im Burkini sind nur das Kopftuch und der Rest der islamkonformen Bekleidung in einem zum Schwimmen tauglichen Kleidungsstück zusammen geschmolzen.
Wie war das bevor der Burkini erfunden wurde?
Da muslimische Frauen gemäß Koran² durch ihre Aufmachung nicht den Geschlechtstrieb von Männern wecken sollen, sind viele einfach gar nicht öffentlich baden gegangen, da normaler Stoff nach Wasserkontakt an der Haut kleben bleibt und dadurch unweigerlich die Männer anziehende weibliche Figur zum Vorschein kommt. Erst durch wasserabstoßende Hightech-Materialien wurde es möglich islamkonforme Badeanzüge herzustellen.
Ist bei der Verschleierung nicht eine große Bandbreite an Möglichkeiten gegeben? NEIN!
In vielen grafischen Vergleichen muslimischer Verschleierungen in den Medien steht der Kopf einer Muslimin im Mittelpunkt der Betrachtung. Dadurch entsteht der Eindruck es dreht sich nur darum, wieviel vom Gesicht einer Frau bedeckt wird. Also von ganz frei bis völlig bedeckt. Deutlicher wird das Ausmaß der islamischen Verhüllungsvorschrift wenn man jeweils den ganzen Körper vergleicht:
Die Aufklärer
Darf eine Frau im Islam zur Verhüllung gezwungen werden? NEIN!
Der Koran stellt ausdrücklich fest, dass es im Glauben keinen Zwang³ gibt. Da die Verhüllung zweifelsfrei eine religiöse Pflicht ist, wird auf viele Frauen trotzdem indirekt durch die Familie und Gemeinde Druck ausgeübt, sich islamkonform zu kleiden.
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¹ Nachzulesen im Buch „Muslimin sein“ (2015) von Carla Amina Baghajati, Frauenreferentin und Mitglied des Obersten Rates der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ)
² Koran Sure 24 Vers 31
³ Koran Sure 2 Vers 256