Das Kopftuch einer Muslimin unterscheidet sich nämlich in keiner Weise von einem normalen Kopftuch. Auch reicht es weder aus, ein Kopftuch zu tragen, noch ist ein Kopftuch das einzig mögliche Kleidungsstück, um das islamische Verschleierungsgebot zu erfüllen, das jeder muslimischen Frau auferlegt sich in der Öffentlichkeit, bis auf Gesicht, Hände und Füße, komplett zu verhüllen.
Dass es diese Vorschrift im Islam unbestreitbar gibt, hat übrigens Carla Amina Baghajati in ihrem Buch „Muslimin sein“ (2015) festgehalten. Sie schreibt darin, alle islamischen Rechtsschulen seien sich hinsichtlich dieser Verpflichtung einig, denn laut Überlieferungen veranschaulichte der Prophet Mohammed selbst mit Gesten die betreffenden Gebote im Koran. Als Mitglied des obersten Rates und Frauenbeauftragte der islamischen Glaubensgemeinschaft IGGÖ (der offiziellen Vertretung aller in Österreich lebenden Muslime) ist diese Feststellung sicherlich von richtungsweisender Bedeutung.
Das Kleidungsstück, das wirklich die Eigenschaft „islamisch“ verdient tragen strenggläubige muslimische Frauen unter dem Kopftuch und es ist mit einer Motorrad- oder Sturmhaube vergleichbar:
Warum heißt es dann eigentlich Kopftuchdebatte?
Aus Unwissenheit oder aus Berechnung. Über etwas zu reden, das es gar nicht gibt, hat für Verschleierungsbefürworter den großen Vorteil, dass es auch zu nichts führt. Das Kopftuch wird zwar durch seine Augenfälligkeit immer wieder zum Gegenstand zahlreicher lebhafter Diskussionen, welche dann aber genauso oft wegen seiner tatsächlichen religiösen Bedeutungslosigkeit im Sande verlaufen.