Der Verfassungsgerichtshof ist kürzlich zur (Er-)Kenntnis gelangt, dass der Slogan ACAB (was meistens für "All Cops are Bastards"; "Alle Polizisten sind Scheisskerle" steht) im Rahmen der Meinungsäußerungsfreiheit erlaubt ist.
In Gang gebracht hatte das Verfahren ein Fussballfan des Wiener Clubs "Rapid".
Fotomonatge D. Knoflach
Nun wird ACAB, insbesondere, wenn eine Verurteilung wegen Beamtenbeleidigung kurz bevorsteht, oft flink angeblich ganz anders interpretiert:
Als "All cunts are beautiful", "Acht Cola, acht Bier" oder so.
Auf die Idee, ACAB auf eine polizeifreundliche Art zu übersetzen (so wie ich in der obigen Fotomontage), ist offensichtlich noch niemand gekommen.
Als ich ein Kind war, hat mich einmal ein Polizist davon abgehalten, bei grüner Ampel über die Strasse zu gehen, weil ein Autofahrer sein Rotlicht ignoriert hatte und mich fast überfahren hätte.
Außerdem wurde ich als schwächlicher Mann sehr oft Verbrechensopfer und sympathisiere von daher sehr mit der Polizei.
Bei Demos, die aufgestachelt durch "Polizisten schützen die Faschisten!"-Rufe von linken Rädelsführern zerfielen in einen gewaltbereiten Teil (gegen die Polizei gewaltbereiten Teil!) und einen gewaltablehnenden Teil, beteiligte ich mich an Menschenketten, die die Polizei vor den gewaltbereiten Demonstranten schützen wollte.
Die Polizei praktiziert oft eine sehr defensive Methode, und mit dem Einschreiten erst im letzten Moment und damit, sich statt den gesetzlich vorgesehenen Verhaftungen mit Umzingelungen zufrieden zu geben, gab die Polizei eher keinen Anlass zu gegen sie gerichtete Gewalt.
Ich kann ja irgendwie verstehen, dass man sein Motorrad, das 240 km/h erreichen kann, auch einmal ausfahren will, allerdings sind auf österreichischen Autobahnen nur 130 erlaubt, und man muss daher rechnen, dafür bestraft zu werden. Hingegen keine Strafen gibts am Salzburgring oder am Zeltwegring, die man mieten kann, um einmal 240-280 km/h zu fahren.
Wenn alle die Strassenverkehrsordnung ignorieren würden, dann gäbe es erheblich mehr Unfälle, was die Polizei verhindert.
Es mag auch niemand Finanzamtsbeamte, die kontrollieren. Aber ohne Steuereinnahmen würde der Staat zusammenbrechen, es gäbe keine Strassen und keine Spitäler, so gesehen sind Beamte, egal ob Finanzamtsbeamte oder Polizeibeamte wichtig für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung, der Sicherheit und der staatlichen Organisationen und Institutionen.
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Ich war ja auch mal (männlicher) Teenager mit der damit verbundenen Neigung, gegen Autoritäten zu rebellieren.
Und ich war ja auch mal Punk-Fan und hatte damals vor 30 Jahren oder mehr (Jugendsünde ?) ein Naheverhältnis zur ACAB-Szene.
Und ich war ja auch einmal ein obrigkeitsfeindlicher Teenager und liebte als solcher die "Kottan"-Serie, der ich heute viel kritischer gegenüberstehe.
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ACAB-Squad: hier wirds schon langsam problematisch. Ein Kampfgeschwader gegen die angeblich bastardhaften Cops.
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Aufforderung, Polizisten mit der MP zu erschiessen oder Liebäugeln damit: ACAB-T-Shirt, das allgemein käuflich erhältlich bzw. bestellbar ist.
Siehe auch:
https://www.vfgh.gv.at/medien/Juni-Session_des_VfGH__Nichtraucherschutz_und_Sicherh.de.php
vertrottelter Polizeipräsident Pilch laut Kottan-Serie: Beamtenbeleidigung hat in Österreich eine schlechte Tradition.
D. Knoflach
Anti-Polizei-Plakat bei Anti-Kickl-Demo am 31.10.2018
