US-Präsident Trump hat angekündigt, die "Antifa" zu verbieten. Ich stehe diesem Vorhaben prinzipiell mit einer gewissen Sympathie gegenüber, weil ich ich in vielerlei Hinsicht Opfer dieser "Antifa" wurde.
Eine der Schwächen der sogenannten "Antifa" ist, dass sie in Wirklichkeit gar nicht "antifaschistisch" ist, sondern dass der angebliche Antifaschismus nur ein Vorwand für Antikapitalismus ist.
CC / D.K. Ausschnitt aus https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/21/Antifa_sticker_on_No_Parking_sign.jpg
"Anti-Fascist Action - Smash Fascism! - Smash Capitalism!"
Dieser Slogan zeigt gut, worum es bei der Antifa (hier:US-Antifa) wirklich geht: darum, den Antifaschismus zu missbrauchen, um in Wirklichkeit Antikapitalismus anzustreben.
Dieser Antifaschismus braucht gar keinen Faschismus, gegen den er sein kann, sondern es reicht Kapitalismus, der von der Antifa fälschlicherweise zum Faschismus umgedeutet wird.
Die "Antifa" und der Antifaschismus hat weiters als Ideologie das große Problem, gegen etwas zu sein. Und wenn man nur gegen etwas ist, dann neigt man oft dazu, die Mißstände, gegen die man ist, zu übertreiben.
Bei Gewaltdemos, an denen ich als Beobachter teilnahm, wurden oft Sprüche wie "Polizisten schützen die Faschisten!" gerufen. Und zwar nur deswegen, weil die Polizei versucht hatte, eine Distanz und einen neutralen Puffer zwischen einer Demo und einer Gegendemo zu schaffen.
Die Antifa hat auch bei Feindesmangel, bei Mangel an Faschisten die Tendenz, einfach Feinde zu erfinden. Um weiterhin Zugkraft zu haben bei der antikapitalistischen Initiative, werden dann oft die Kriterien geändert dafür, was man als "Faschisten" einstuft.
Bei Mangel an Faschisten wird dann der Faschismus einfach umdefiniert:
dann ist nicht mehr Faschist, wer Hitler oder Mussolini vorbehaltlos unterstützt, sondern es ist Faschist, wer an Hitler oder Mussolini irgendeinen klitzekleinen positiven Aspekt findet, obwohl er das Meiste an Hitler oder Mussolini scharf ablehnt.
Mit dieser Neigung, den "Faschismus" stets umzudefinieren, hat die Antifa niemals "Feindemangel", völlig egal, wie antifaschistisch die Gesellschaft schon ist.
Und es geht der Antifa ja auch gar nicht um den Antifaschismus, weil dessen Ziel schon längst erreicht ist; es geht der Antifa um Antikapitalismus, es geht um einen Systemwechsel weg vom Kapitalismus, entweder hin zu einem sowjetkommunistischen System, oder zu einer Räterepublik. Und wenn die Antifa erfolgreich wäre, das jetzige System zu zerstören, dann würde dieses Bündnis wahrscheinlich zerfallen und die verschiedenen Strömungen innerhalb der Antifa würden sich gegenseitig bekämpfen: Stalinisten gegen Trotzkisten, Sowjetkommunisten gegen Anhänger der im früheren Jugoslawien praktizierten Arbeiterselbstverwaltung, etc.
Und das ist ja in Wirklichkeit Antifaschismus-Missbrauch, den Antifaschismus nur zu instrumentalisieren, um das kapitalistische System zu stürzen.
Die potenziellen Probleme, die bei einem Antifa-Verbot auftreten könnten, sind:
.) es handelt sich eher um eine Ideologie
.) es handelt sich nicht um eine geschlossene Organisation
.) nach einem Antifa-Verbot könnten sich dieselben Leute wieder versammeln unter einem anderen Namen, z.B. "Anti-Nazi-Widerstand".
Es stellt sich auch prinzipiell die Frage, ob nicht Antitotalitarismus, also die Ablehnung von sowohl linkem als auch rechtem Totalitarismus, eine bessere Position ist als Antifaschismus, der nur den rechten Totalitarismus ablehnt, aber den linken Totalitarismus (wie z.B. Stalinismus) oft begrüßt.
es gibt weder eine Fahne des Antitotalitarismus noch einen Wikipedia-Eintrag zum Antitotalitarismus!