Bei all den Lügen und Unwahrheiten, die speziell auf so manchem Internetforum herumschwirren, wäre es doch wieder einmal ganz sinnvoll, die Fakten in den Vordergrund zu rücken.
De facto ist es so, dass Staaten oder Städte (wie zum Beispiel Wien) den Armen die schlechteren und billigeren Impfstoffe zur Verfügung stellen, wie zum Beispiel den Vektorimpfstoff von Johnson und Johnson, der nur ca. ein Zehntel der mRNA-Impfstoffe kostet, die andere Pharmaunternehmen herstellen.
Dieser Vektorimpfstoff hat eine Wirksamkeit von ca. 60%, was weit hinter den mRNA-Impfstoffen (ca. 90-95% Wirksamkeit) liegt, und er ist viel leichter lagerbar, Kühlschranktemperatur reicht.
Arme sind aber in vielerlei Hinsicht ansteckungsgefährdeter als Andere, z.B. weil sie dichter gedrängt leben in kleinen Wohnungen, weil sie oftmals schlechter informiert sind, etc.
So gesehen hat das natürlich was von Zweiklassenmedizin: Reiche, die ohnehin so leben, dass bei ihnen ein geringes Ansteckungsrisiko besteht und die sich durch ihren Reichtum nicht-medizinische Schutzmechanismen leisten, können sich auch die teuren, guten Impfstoffe mit hohen Wirksamkeiten leisten.
Auch wenn man dieser Ungleichbehandlung aus Sicht des Gleichheitsgrundsatzes der Verfassung Negatives abgewinnen müsste, so hat sie dennoch auch zwei positive Aspekte:
erstens widerlegt (oder zumindest relativiert) diese Tatsache Behauptungen der Corona-Verschwörungstheoretiker, Covid-19 sei eine Erfindung der Impfindustrie, damit sie den Staaten und Städten möglichst viel Geld für Impfstoffe abknöpfen können.
Aber wenn die Staaten und Städte nur die weniger wirksamen Billigimpfstoffe ankaufen und verteilen ("verimpfen", wie das nun heisst), aber nicht die zehnmal teureren, dann widerlegt das natürlich diese Verschwörungstheorie. Auch dass die Aktien von Biontech wegen der staatlichen Impfpolitik stark gestiegen wären, wie die Anticovidisten behaupten, kann getrost als Propagandalüge betrachtet werden, weil Städte und Staaten vielfach Billigimpfstoff von Johnson&Johnson kauften, und nicht den von Biontech.
zweitens hat das Ganze auch einen Bezug zum Ausländerthema: wenn Staaten und Städte den Sozial Bedürftigen, die oft Migrationshintergrund haben, nur Billigimpfstoffe zur Verfügung stellen, während Privatunternehmen oder Familien für "ihre Leute" oft die teuren Impfstoffe anschaffen, dann widerlegt das natürlich die Behauptung der Ausländerfeinde, den Ausländern würde das Geld massenweise nachgeschmissen.
Es mag sein, dass dabei eine Vereinfachung eine Rolle spielt, mit der man durchaus "politisches Geschäft" machen kann: man vertuscht einfach, dass die Sozial Bedürftigen, die oft Migrationshintergrund haben, Billigimpfstoffe bekommen, und schon kann man ausländerfeindliche Propaganda machen.
Die SPÖ-regierte Stadt Wien zum Beispiel trägt dazu auch - mehr oder weniger notgedrungen - noch bei, indem sie nicht zugibt, dass sie sehr wesentlich auf die billigeren, unwirksameren Impfstoffe für die Sozial Bedürftigen setzt.
Und in der "Aufklärungsarbeit" von städtischen oder stadtnahen Organisationen, die in diesem Bereich tätig sind, wird vielleicht wegen der schlechten politischen Optik oft verschwiegen, dass dieser Impfstoff eine vergleichsweise geringere Wirksamkeit hat.
Die geringere Wirksamkeit hat einen weiteren Aspekt: mit dieser geringeren Wirksamkeit dürfte es wahrscheinlich nicht gelingen, das Virus total auszurotten, was vielleicht auch deswegen schwierig sein könnte, weil es scheinbar aus dem Tierbereich kommt, und um einem Ausrottungsversuch auszuweichen, sich zeitweise auch wieder in den Tierbereich zurückziehen kann.
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Fledermaus: mutmaßlich die Herkunft von Covid-19, das sich dann mutmaßlich wieder in diesen Tierbereich zurückziehen könnte, womit Ausrottungsversuche ziemlich sinnlos erscheinen.