Ich habs leider erst heute gesehen, weil es in einer Gegend Wiens ist, wo ich nicht so oft hinkomme; ich beschäftige mich ziemlich intensiv mit Graffiti-Kultur, und dieses Plakat-Graffiti ist für mich das Beste des Vergangenen Wahlkampfs.
(Copyright: D.Knoflach)
Null Vorbildwirkung für die Abstands- und Maskenregeln, die die Beiden erliessen .... Die "neue Volkspartei" bedeutet durch ÖVP-eigene Plakate bewiesen, dass die Neu-ÖVP Null Vorbildwirkung hat.
Ich will die alte ÖVP zurück, für die ich auch gespendet habe !
Ich mag auch den Stil dieses Graffitis - viele Graffiti sind sehr aggressiv in der Wortwahl, dieses ist sehr sachlich, ohne ein beleidigendes Wort - gefällt mir sehr gut.
Diese Fehler zusammen mit dem Fehler von Blümel, zu sagen, er gehe nur als Bürgermeister nach Wien, sonst bliebe er lieber Finanzminister, sind wohl die Ursache, warum die ÖVP so stark unter ihren Erwartungen abschnitt, und nur 17-20% erreichte und damit ca. das fünftschlechteste der ca. 15 Wahlergebnisse seit dem zweiten Weltkrieg.
Wenn Ministeriumsmitarbeiter nur einen solchen Fehler machen wie hier Blümel und Kurz oder das N-ÖVP-Kampagnenteam, dann bekommen sie von Ministerin Schramböck einen Rüffel und Balkonbetretungsverbot, wie bei meinem Blog "Corona-Party im Ministerium" und Folgeereignissen beschrieben, und zwar wegen mangelhafter Vorbildwirkung.
Auch hier zeigt sich entweder wieder die Kluft zwischen einer Elite und einer Basis, zwischen denen eine Doppelmoral herrscht, oder ein blindes Verlassen auf die und ein mangelhaftes Controlling der ÖVP-Wahlkampfmaschine oder eine culpa in elegendo, eine Schuld, die darin besteht, die falsche Werbeagentur ausgewählt zu haben.
Hier geht es nicht um Message-Control, sondern um Message-Control-Mangel, die in mangelhafter Vorbildwirkung besteht.
P.S.: übrigens kann man NÖVP (Neue Österreichische Volkspartei) und NÖ-VP (niederösterreichische Volkspartei) sehr leicht verwechseln, auch weil Kurz Niederösterreicher oder halber Niederösterreicher ist, auch weil der vorige Parteiobmann Mitterlehner (ein Oberösterreicher) als erster ÖVP-Parteiobmann gestürzt wurde, bevor er eine einzige Chance hatte, bei Nationalratswahlen als Kanzlerkandidat anzutreten. Es gibt natürlich Argumente dafür, aber die Optik einer Niederösterreich-Dominanz in der ÖVP kann so schon durchschimmern.