Aslihan Bozatemur, SPÖ-Bezirksrätin aus Wien-Floridsdorf, tauchte in türkischen Medien nach einem Besuch beim Bürgermeister von Ankara, als Wiener Vizebürgermeisterin (Viyana Belediye Baskan Yardimcisi) auf.
Daran ist ja insofern war Wahres dran, als in Wien im Unterschied zu vielen islamischen Staaten, eine Frau tatsächlich Vizebürgermeisterin werden kann und tatsächlich auch war bzw. ist (Vassilakou / Hebein).
Während in der Türkei nach dem angeblichen Putsch gegen Erdogan, der vielleicht ein Putsch provoziert durch Erdogan war, z.B. die letzte christliche Bürgermeisterin abgesetzt wurde, obwohl sie gar nicht am Putsch bzw. Pseudo-Putsch, der vielleicht nur dazu diente, die Armee von laizistischen Elemeneten zu "säubern", beteiligt war.
Gemäß der Mearsheimer-Theorie der "noble lies" (der "ehrenwerten Lügen" ) könnte Gleichberechtigung und Islamkritik als Motiv, sich fälschlicherweise als Vizebürgermeisterin darzustellen, wenn man nur Bezirksrätin ist, in Frage kommen.
Der frühere türkische Präsident, Kemal Atatürk, sagte einmal "Der Islam ist ein stinkender Kadaver, erfunden von einem unmoralischen Beduinen, und dieser stinkende Kadaver vergiftet unser allen Seelen".
Die Frage ist nun, ob es eine gerechtfertigte Notlüge ist, den Islam und seine Frauenfeindlichkeit zu bekämpfen, indem man sich fälschlicherweise als Wiener Vizebürgermeisterin ausgibt bzw. als solche ausgegeben wird.
Betrachtet man die intensive Auseinandersetzung zwischen Islamisten und Laizisten in vielen Staaten mit islamischer Geschichte als Kriegszustand, so erscheint, weil eben das erste Opfer des Krieges die Wahrheit ist, und weil die Propagandalüge den ganz normalen Zustand (den ganz normalen Wahnsinn) im Krieg darstellt, es nicht besonders problematisch, wenn eine Bezirksrätin sich als Vizebürgermeisterin ausgibt, oder von Journalistinnen bzw. Mitarbeiterinnen von türkischen Nachrichtenagenturen wissentlich falsch als solche bezeichnet wird.
In Anbetracht, dass einmal in vor-islamischer Zeit, in Vor-Erdogan-Zeit, eine Frau türkische Premierministerin war, nämlich Tansu Ciller, so erscheint logisch, dass türkische Journalistinnen ein Motiv zur Falschdarstellung haben, eine Wiener Bezirksrätin als Vizebürgermeisterin zu präsentieren, nämlich um an Ciller zu erinnern. Die Theorie mit der Erinnerung an Regierungschefin Ciller erscheint auch deswegen plausibel, weil das türkische Wort "Baskaban" eigentlich auch "Präsident", "Kanzler", "Regierungschef" oder "Premierminister" bedeutet.
Insbesondere jüngere Frauen in der Türkei wachsen im Glauben auf, dass überhaupt nur Männer Politik betreiben dürfen und können, eben weil es in der Erdogan-Ära keine Frauen an wesentlichen Stellen in der Politik gab. Auch deswegen, weil es ihnen von Männern, von Islamgelehrten so eingetrichtert wird, dass das so sein muss und dass nur Männer Politik betreiben dürfen und können.
Dabei spielt auch die traditionelle Rollenteilung im Islam eine Rolle mit der Frau als "Innenministerin", zuständig für Kindererziehung und - betreuuung, und dem Mann als "Aussenminister", zuständig für Alles andere.
Und da es Aufgabe der islamischen Frau ist, möglichst zahlreiche Kinder zu gebären (laut Erdogan mindestens 5) und zu betreuen, hat sie natürlich keine Zeit für Dinge wie Schule, Studium, Berufstätigkeit, etc.
zVg https://www.krone.at/1944609
Die Wiener "Vizebürgermeisterin" Bozatemur beim Besuch beim Bürgermeister bzw. Oberbürgermeister von Ankara, Mansur Yavas
CC / Ministry of the Presidency. Government of Spain https://de.wikipedia.org/wiki/Tansu_%C3%87iller#/media/Datei:(Tansu_%C3%87iller)_Rueda_de_prensa_de_Felipe_Gonz%C3%A1lez_y_la_primera_ministra_de_Turqu%C3%ADa._Pool_Moncloa._16_de_noviembre_de_1995_(c
Tansu Ciller, türkische Premierministerin 1993-1996 im vorislamischen / Vor-Erdogan-Zeitalter
Der Kronenzeitungs-Artikel zu dem selben Thema enthält vielleicht einen unseriösen Anti-SP-Schlenker, was aber auch nicht verwundert, hat doch die Krone im letzten Wahlkampf die ÖVP und Kurz unterstützt.
Was man auch als Undankbarkeit sehen kann, denn gegründet wurde die "Kronenzeitung" durch Hilfe des SPÖ-Innenministers und Bauholz-Gewerkschaftschefs Franz Olah.