Der abgegangene SPÖ-Parteivorsitzende Kern sprach von "Bihänder-Opposition", die nicht seine Sache sei.
Der Bihänder ist ein schweres zweihändig zu führendes Schwert, das viel Schaden anrichten kann, das aber auch verwundbar macht, weil man keinen Schild tragen kann.
Die ehemalige Grünen-Sprecherin Eva Glawischnig sprach in einem Interview davon, dass Politik Allergie verursache, wobei sie offenliess, wer genau damit gemeint war.
Auch wenn das Medium "Österreich" davon sprach, Glawischnig hätte damit Strolz gemeint, so scheint diese These nicht plausibel.
Wenn eine politische Persönlichkeit derartig schweigt, dann geht es meistens um Innerparteiliches, und zwar möglicherweise um Peter Pilz. Auch der Politikwissenschafter Filzmayer hätte ein Interview mit Pilz analysieren sollen, sagte aber ab wegen eines "Fieberschubs".
https://www.oe24.at/oesterreich/chronik/Sorge-um-ORF-Analyst-Peter-Filzmaier/344812970
Macht, so heisst es, korrumpiere nicht nur den, der sie hat, sondern auch den, der sie nicht hat, aber um jeden Preis haben will.
Der umstrittene Nazi-nahe Rechtswissenschafter sprach (für seine Verortung relativ neutral) von einem "Freund-Feind-Schema" der Politik: die Opposition muss gleichsam über die Regierung schimpfen, selbst dann, wenn sie etwas Vernünftiges macht, auch wegen der Medienlogik: eine scharfe Kritik, selbst eine völlig überzogene Kritik, schafft es immer noch eher in die Medien als ein angebrachtes Lob.
Denn zahlreiche Medien sind an Kampf und Show interessiert und nicht an Wahrheit. Aus einem ähnlichen Hintergrund entstammt der Begriff des Horserace-Journalism. Dabei wird eine boulevardistische Art des Journalismus beschrieben, dem es nicht um wahrheit, Prinzipien oder Ähnliches geht, sondern der Politikberichterstattung wie Pferderennen auf zieht, z.B. mithilfe der Umfragen: Partei A liegt um 2% vorne, Politiker B ist um 5% zurückgefallen und wurde von Politiker C überholt.
Bei der Schwankungsbreite von politischen Meinungsumfragen ist das natürlich alles Unsinn.
Wenn B zwischen 20 und 35% liegt und C zwischen 22 und 37%, dann kann noch immer B vor C liegen, z.B. mit 28% zu 25%.
Ich hatte selbst so eine Art allergischen Schock, nachdem ich in "meiner Partei" von Parteifreunden, die eher Parteifeinde sind, wegen Islamkritik als Rassist geshitstormed wurde.
Die Steigerungsformen in der Politik sind "Feind - Todfeind - Parteifreund", so heisst es. Und der frührere team-Stronach-Mandatar Haubenwallner meinte einmal in einem Bezirkszeitungs-Interview, die schlimmsten Feinde sitzen immer in der eigenen Partei.
Die Art und Weise, wie Michael Häupl (SPÖ) seinen "Parteifreind" Voves (SPÖ-Landeshauptmann der Steiermark) mit Pegida-Vergleichen unter die 30%-Rücktritts-Marke drückte, war auch ein Beispiel dafür, dass die schlimmsten Rivalitäten oft innerhalb der eigenen Partei zu finden sind.
"Politisch Lied, ein garstig Lied", sang der Liedermacher Wolf Biermann einmal.
Der "Bihänder-Opposition" entspricht im Internet (also auch hier im FUF-Forum) der Flame War, der Flammenkrieg. Sowohl Bihänder-Opposition als auch "Flammenkrieg" sind Vergleiche, die die Verwandtschaft von Politik und Krieg thematisieren.
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Der Bihänder, eine schwere Waffe des Mittelalters, mit der man unter Umständen schweren Schaden anrichten kann. Ein übermannsgroßes Schwert mit einem 50 Zentimeter langen Griff. Allerdings kann man bei Bihänderverwendung keinen Schild tragen, sodass man sehr verwundbar wird.