Nur, weil Verona Feldbusch-Pooth sich mit "Da werden Sie geholfen"-Sprüchen als potenziell dumm-genial profilierte, heisst das noch lange nicht, dass jede Frau, die mit ihrer Nacktheit und/oder ihrer phänotyischen Dummheit reüssiert, wirklich dumm ist.
(Unter Dumm-Genial verstehe ich, sich dümmer zu stellen, als man ist, um in die Medien zu kommen)
Naz Mila ist eine Art türkisch-aserbajdschanischer Reality-TV-Star, der/die mit wegen eines Tattoos durch die Medien geht:
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"I can judge a god with my wrongs and wrongs".
Google-translate und deepl übersetzen das - in Erst-Version - ähnlich: mit "Ich kann einen einzelnen Gott mit meinen Fehlern und Ungerechtigkeiten beurteilen" (Google) und "Ich kann einen einzelnen Gott mit meinen Unrecht und Unrecht beurteilen"
Boulevard-Medien wie die Bild reagieren darauf mit Verrissen:
machen dabei aber selbst größere Fehler als Mila: so behauptet Bild, der Spruch hiesse "Ich kann einen Gott mit meinen Wahrheiten und Fehlern richten".
Manche Medien mutmaßen auch, Mila habe gemeint: "Nur Gott kann über meine Fehler und Stärken richten", und habe das falsch übersetzt.
Allerdings gibt es ein paar Sachen, die man bedenken sollte: Türkei und Aserbajdschan sind keine Länder, in denen man so ohne weiteres seine Meinung sagen kann, und schon gar nicht über Gott und Religion.
Daher kann es aus verschiedenen Gründen eine sehr intelligente Strategie sein, so zu handeln wie Mila: indem sie sich dümmer gibt, als sie ist, wirkt sie für theokratische Regime weniger bedrohlich. Indem sie sich selbst der Fehler und Ungerechtigkeiten beschuldigt, kann sie die Religionskritik betreiben, die sie nicht betrieben könnte, wenn sie sich nicht beschuldigen würde.
Das ist so ähnlich wie die Selbstkritik im Rahmen der Stalinistischen Schauprozesse: man versucht, die Mächtigen milde zu stimmen, indem man sich fälschlicherweise selbst beschuldigt.
Auch die West-Medien, die sie auf lächerliche Art und Weise kritisieren, handeln vielleicht dumm-genial: sie bringen ihre Botschaft unter die Leute, machen sie aber gleichzeitig lächerlich, wodurch die EU-Türkei-Beziehungen nicht belastet werden.
Kulturkonflikte führen zu ganz seltsamen Kommunikatonstechniken.
Die andere mögliche Übersetzung dieses Spruchs wäre: "Selbst, wenn ich Fehler und Schwächen habe, kann ich Gotteskonzepte beurteilen und kritiseren."
Naz Mila gehört offensichtlich nicht zu den Kopftuchfrauen, offensichtlich nicht zu den Frauen, die glauben, sich möglichst weitgehend verhüllen zu müssen, um die Männer nicht zu erregen, ode die gewezungen werden aufgrund von Familientradition oder Dorftradition oder sonstigem Gruppendruck, Kopftuch oder Burka zu tragen.
Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Naz Mila eine Kemalistin ist.
Was mich auch überraschte, war die Formulierung vom "single god": normalerweise, und um Schmerzen und Fehlerquellen beim Tätowieren zu vermeiden, verkürzt man; so gesehen wäre "god" statt "single god" besser gewesen; wenn Mila sich aber explizit "single god" statt "god" auftätowieren läßt, trotz der zusätzlichen Schmerzen und Kosten, die das verursacht, dann vielleicht deswegen, weil sie das als Kritik am Monotheismus verstanden haben will, also an allen Systemen, die nur einen einzigen Gott vorsehen.
Der Polytheismus (wie zum Beispiel die altgriechische oder altlateinische Vielgötterwelt, mit Pluto, Mars, Minerva, Athene, etc.) ist pluralistischer und entspricht der demokratischen Parteienvielfalt mehr.
Viele vor-christliche bzw. vor-islamische Kulturen waren Polytheistisch, wie z.B. die altägyptische Vielgötterglaube. Gerade bei Naz Mila drängt sich hier der Zoroastranismus als möglicher Hintergrund auf.
https://www.instagram.com/nazmila_/
https://www.youtube.com/channel/UC26JD1pg6-nK7QGtnSPt5jA
Naz Mila