Die Jamaika-Koalitionsverhandlungen sind offensichtlich gescheitert. Was auch irgendwie kein Wunder war. Eine Koalition von vier so unterschiedlichen Parteien konnte wohl kaum funktionieren.
Deutschland leidet offensichtlich schwer unter der Krankheit, die der frühere Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider "Ausgrenzeritis" nannte: wenn CDU sagt "mit AFD und Linkspartei nie", wenn zusätzlich Grüne sagen "mit der AfD nie", wenn zusätzlich SPD und Linkspartei sagen "Mit niemandem", wenn nur eine komplizierte Vierparteienkoalition CDU-CSU-FDP-Grüne als einzige Möglichkeit übrigbleibt, dann darf man sich nicht wundern, dass gar keine Regierung mehrheitsfähig ist.
An und für sich ist ein derart verantwortungsloses und chaotisches Verhalten für eine angebliche europäische Führungsmacht eine Schande (Deutschland ist sowohl das bevölkerungsreichste als auch das wirtschaftskräftigste EU-Mitglied).
Aber vielleicht werden in Anbetracht dieser chaotischen deutschen Verhältnisse so manche Deutsche (auch Medien) etwas weniger arrogant und überheblich, insbesondere gegenüber europäischen Kleinstaaten.
Und das ist vielleicht die gute Nachricht an der schlechten Nachricht.
Jetzt kommt vielleicht eine CDU-CSU-Minderheitsregierung mit AfD- und FDP-Unterstützung oder Petry- und FDP-Unterstützung.
(Ich habe schon in einem früheren Blog vorhergesagt, dass der CDU vielleicht gar nichts anders übrigbleiben wird, als ihre Totalabsage an die AfD zu brechen)