Aus gegebenem Anlass weise ich hier mal hin auf den Wikipedia-Artikel zum Thema Cyber-Mobbing und zitiere daraus:

https://de.wikipedia.org/wiki/Cyber-Mobbing

"Mit den aus dem Englischen kommenden Begriffen Cyber-Mobbing, auch Internet-Mobbing, Cyber-Bullying sowie Cyber-Stalking werden verschiedene Formen der Verleumdung, Belästigung, Bedrängung und Nötigung anderer Menschen oder Unternehmen mit Hilfe elektronischer Kommunikationsmittel über das Internet, in Chatrooms, beim Instant Messaging und/oder auch mittels Mobiltelefonen bezeichnet. Dazu gehört auch der Diebstahl von (virtuellen) Identitäten, um in fremden Namen Beleidigungen auszustoßen oder Geschäfte zu tätigen usw. Cybermobbing gehört zu einer der zentralen Gefahren im Umgang mit Internet und neuen Medien.

Der Ausdruck „Cyber-Bullying“ lässt sich nicht eindeutig definieren, aufgrund der unterschiedlichen Übersetzungen des Begriffes in verschiedenen Ländern. Die Studie von Nocentini u. a.(2010) beschäftigte sich mit den verschiedenen Auffassungen des Begriffes. Die Ergebnisse zeigten, dass in Deutschland die Bezeichnung „Cyber-Mobbing“, in Italien „Virtual“ oder „Cyber-Bullying“ und in Spanien „harrassment via Internet or mobile phone“ verwendet wird.[1]

Eine repräsentative Studie der Universität Münster zusammen mit der Techniker Krankenkasse kam 2011 zu dem Ergebnis, dass mittlerweile 32 % (in NRW sogar 36 %) der Jugendlichen und jungen Erwachsenen als Opfer von Cybermobbing betroffen sind. 21 % der Befragten konnten sich vorstellen, als Täter im Internet aufzutreten.[2] "

"Entwicklung

Opfer werden durch Bloßstellung im Internet, permanente Belästigung, durch entwürdigende Bilder oder durch Verbreitung falscher Behauptungen gemobbt. Die Täter werden in diesem Zusammenhang auch als Bullies bezeichnet.

Die Motive sind sehr vielschichtig: Außenseiter werden beispielsweise in Chatrooms schikaniert; man versucht, Konkurrenz klein zu halten oder Freunden zu imponieren; unter Umständen werden Mobbingopfer zu Tätern: Sie wehren oder rächen sich.

Zunächst gewann das Phänomen vor allem im Zusammenhang mit Schülern, die Videos oder Bilder von Lehrern bearbeiteten und anschließend ins Internet gestellt haben, an Bedeutung.[3]

Mittlerweile ist Internet-Mobbing unter Schülern verbreitet und erfolgt per Handy, Chat, sozialen Netzwerken wie VZnet Netzwerke oder Videoportale wie YouTube oder eigens erstellten Internetseiten; 2010 berichten allgemein bereits 25 % der Nutzer eines sozialen Netzwerks von Beleidigungen und Bedrohungen.[4] Einzelne Untersuchungen zeigen, dass in Deutschland mittlerweile über ein Drittel der (Oberstufen-)Schüler innerhalb eines Zeitraumes von zwei Monaten mindestens einmal als Opfer von Cyber-Mobbing betroffen sind und über die Hälfte der Schüler als Täter aktiv werden, beides mit steigender Tendenz.[5]

Die Grenzen sind fließend: Die Hemmschwelle, im Internet andere auszulachen oder zu verhöhnen, ist gering. In der Anonymität des World Wide Web muss ein Täter seinem Opfer nicht in die Augen blicken, eine unmittelbare Rückmeldung für das eigene Verhalten bleibt (zunächst) aus und in der Folge auch das Bewusstsein und Empfinden für das mögliche Ausmaß und die Qualität der Verletzung der Betroffenen. Es ist einfach, Unwahrheiten zu äußern oder herumzuschimpfen. Dieser Effekt wird auch als Online Disinhibition Effect (dt. Online-Enthemmungseffekt) bezeichnet: Es fällt Menschen, insbesondere Jugendlichen, schwerer, ihre Impulse zu zügeln, wenn soziale Kontrolle wegfällt oder nicht spürbar ist.[6]

Im Jahr 2008 erschien das Buch Generation Internet von John Palfrey und Urs Gasser, zwei Rechtsprofessoren aus den USA und der Schweiz. Sie stufen das Thema Cyberbullying als eines der größten Risiken ein, welche den Digital Native bedrohen, den in die Internetwelt hinein geborenen Jugendlichen.[7] Mädchen werden hierin als besonders Betroffene bezeichnet.[8]

Abgrenzung zum traditionellen Mobbing

Eine Frage, die in Bezug auf Cyber-Mobbing aufkommt, ist, in welchem Ausmaß es sich vom traditionellen Mobbing unterscheidet oder welche Gemeinsamkeiten die beiden Formen aufweisen.

Gemeinsamkeiten

Beide Formen sind Akte, die Aggression seitens des Täters ausdrücken. Des Weiteren treten sowohl Cyberbullying als auch traditionelles Mobbing zwischen Personen auf, bei denen ein Machtungleichgewicht besteht und das Mobbing findet nicht nur einmalig statt, sondern wird vom Täter wiederholend ausgeführt.[9]

Unterschiede

Anonymität: Die Täter können sich hinter einem Computer unter einem Pseudonym verstecken und somit anonym das Opfer mobben. Dadurch sind sie hemmungsloser und trauen sich auch bestimmte Sachen zu sagen, die sie nie bei der face-to-face Kommunikation sagen oder tun würden.[10] Täter sehen auch nicht die negativen Folgen ihrer Handlungen auf das Opfer und fühlen somit weniger Empathie.[11]

Größere Reichweite: Der Unterschied zum traditionellen Mobbing liegt darin, dass man mit Cyber-Mobbing ein sehr viel größeres Publikum erreicht. Traditionelles Mobbing ist oft an bestimmte Orte gebunden, wie beispielsweise Schulen und die Angriffe sind daher meist nur für eine begrenzte Anzahl an Personen sichtbar. Dahingegen ist bei Cyber-Mobbing, zum Beispiel in Form eines Hasskommentars unter einem Bild, der Angriff für alle Nutzer dieser Plattform sichtbar.[1][9]

Längerer Zeitraum: Cyber-Mobbing kann sich über einen viel längeren Zeitraum hinwegsetzen. Dadurch, dass für das Mobbing kein direktes Aufeinandertreffen von Opfer und Täter nötig ist, ist der Täter an keinen bestimmten Zeitraum oder Ort gebunden und kann daher das Opfer 24h angreifen. Zudem sind die Posts und Kommentare im Internet immer abrufbar, daher ist nicht nur der mögliche Mobbing-Zeitraum länger, sondern auch die Dauer eines Angriffs ist länger als beim traditionellen Mobbing.[1][9]

Zwar kommt es in beiden Fällen selten zu einer Anzeige seitens des Opfers, jedoch sind die Gründe hierfür unterschiedlich.[9] Beim traditionellen Mobbing haben die Opfer Angst vor einer Vergeltung des Täters. Der Grund bei Cyber-Mobbing liegt darin, dass die Betroffenen Angst haben, dass ihre Eltern die technischen Geräte zum Schutz ihres Kindes von ihnen wegnehmen.[12] "

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