Österreich hat sich in den letzten 40 Jahren als "atomstromfreies Land" selbstinszeniert.
Und nun fliegt auf, dass das alles Lügen waren.
https://oe1.orf.at/player/20191213/582195/1576236178000
Österreich importierte, während es sich als atomenergiefreies Land stilisierte, Atomstrom aus Deutschland und Tschechien.
Dabei setzte Österreich auf seine Pump- und Speicherkraftwerke: in der Nacht billigen Atomstrom oder Halbatomstrom aus Frankreich, Deutschland und Tschechien importieren, und am nächsten Morgen, bzw. am nächsten Mittag das gepumpte Wasser wieder als hochwertigen Spitzenstrom herunterzulassen.
Als Halbatomstromexport bezeichne ich den Export von z.B. Wasserkraftstrom, der nur deswegen erfolgen kann, weil das entsprechende Land soviel Atomstrom erzeugt, dass es seinen Nicht-Atomstrom zu Teilen oder zur Gänze exportieren kann.
Auch Pläne vom "atomkraftfreien Mitteleuropa", wie sie von der SPÖ-Wien immer wieder propagiert wurden, waren natürlich reiner Blödsinn:
wegen der Umgebung, wegen der Transporte und weil der Import-Strom aus dem nächsten Kraftwerk bezogen wird, oft auch aus Temelin.
Auch die Nichtinbetriebnahme des AKW Zwentendorf und des Wasserkraftwerks Hainburg waren ökologisch natürlich ein "Vollholler", wie Ex-Kanzler Kern sagen würde.
Erstens, weil zur Kompensation Atomstromimportverträge mit der Ukraine geschlossen wurden, und man annehmen kann, dass die Atomlieferverträge mit der Ukraine zur Kernschmelze im AKW Tschernobyl beitrugen.
Und zweitens, weil der Stromverbrauch drastisch anstieg und durch den Umstieg auf E-Mobilität noch weiter ansteigen wird.
Ich sprach einmal mit Peter Weihs, Teil der Hainburg-Bewegung und damals Professor an der TU Wien, und er gab ehrlicherweise zu: "Wenn wir gewusst hätten, dass der Stromverbrauch so stark steigen würde, dann hätten wir das Wasserkraftwerk Hainburg gar nicht verhindert."
Ich hatte in meiner Zeit in der Piratenpartei ein paar Inis geschrieben, die zur Normalisierung in Zusammenhang mit Atomenergie beitragen sollten, beispielsweise eine Anerkennung des Melker Abkommens, das Konsultationsmechanismen vorsah.
https://lqfb.piratenpartei.at/initiative/show/5128.html
https://lqfb.piratenpartei.at/initiative/show/173.html
Siehe auch:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Zwentendorf
CC / Bwag https://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Zwentendorf#/media/Datei:Zwentendorf_-_Kraftwerk_(1).JPG
AKW Zwentendorf: erst bauen, dann ohne vernünftige Debatte abstimmen, und dann Atomstrom oder Halbatomstrom aus Ukraine, Frankreich, Deutschland, Tschechien importieren - die typische populistische österreichische Verlogenheit.
Die SPÖ Wien hat übrigens ihr in meiner Ini verlinktes Konzept "Atomkraftfreies Mitteleuropa" wieder von der Wien.gv.at-Homepage gelöscht.
http://www.wien.gv.at/umwelt-klimaschutz/anti-atom-plan.html
Im Übrigen habe ich zahlreiche Probleme, möglichweise mit Privattrojanern oder sonstiger Malware, auch beim Schreiben dieses Blogs. Ich bekomme oft "Eine Webseite verlangsamt ihren Browser"-Messages.
Heute als ich mein Internet-Cafe betrat, stolperte ich über eine Mitarbeiterin der MA48, also genau der Abteilung, die der Stadträtin zugeteilt ist, die federführend war beim nun gelöschten "Atomkraftfreies Mitteleuropa"-Konzept, nämlich Mag. Uli Sima.