Ich habe selbst bei einigen ehemaligen Ministern, Bundespräsidenten und Nationalratspräsidenten studiert, und muss sagen, dass sie vielfach sehr kompetent waren.

Mir kommt diese Anti-Eliten-Stimmungsmache hier vor wie die Behauptung, Österreich bestehe aus achteinhalb Millionen Fußball-Nationalteamtrainern, die alle - angeblich - besser wissen, wie´s läuft. Allerdings kann das niemand nachprüfen, weil niemand dieser achteinhalb Millionen "Trainern" tatsächlich Nationalteamtrainer wird. Natürlich passieren Fehler und Katastrophen in der Politik, aber es würden wahrscheinlich noch mehr Fehler und Katastrophen in der Politik passieren, wenn man Otto Normalverbraucher regieren liesse.

Natürlich blockieren sich die verschiedenen Parteien gegenseitig, natürlich intrigieren sie gegeneinander, was ein schlechtes Bild abgibt, aber ich halte es durchaus für möglich, dass der Durchschnittsmensch noch schlechter aussähe in der Politik, als die meisten Politiker das tun.

Es gibt den Spruch "Weil a Schas is, was kommt von der Basis", der ein Gegenstandpunkt zum Anti-Eliten-Populismus ist.

Und irgendwie sind diese Auf-die-Eliten-Schimpfer auch Berufsoppositionelle: wenn man selber nie beweisen muss, dass man es besser könnte, dann kann man natürlich das Blaue vom Himmel herunterversprechen, so nach dem Motto "Wenn i Kanzla wär, dann tät i a Wirtschaftswunder herbeiführen".

Über das Wie braucht man sich ja dann genauer zu äußern, Hauptsache, man hat einen Angriffspunkt, um die "Eliten" zu kritisieren. Den eigenen Schuldanteil, dass man selber mit Millionen Anderen genau die ach so bösen "Eliten" gewählt hat, an denen man jetzt herumnörgelt, kann man im Zorn auf die Eliten dann leicht vertuschen und in den Hintergrund drängen.

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robby

robby bewertete diesen Eintrag 11.07.2016 21:30:49

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