http://www.heute.at/news/oesterreich/wien/politik/Wiener-Politologe-zeigte-am-Haider-Denkmal-Stinkefinger;art85916,1401279

http://www.heute.at/news/oesterreich/wien/politik/Stinkefinger-gegen-Haider-Uni-Lektor-kassiert-Anzeige;art85916,1401699

Der Stinkefinger des Politologen Thomas S. (Uni Wien) am Denkmal Jörg Haiders sorgt nun offensichtlich nicht nur in Medien, sondern auch bei Politikern durch Anzeigen für Aktivitäten.

Thomas S., der angeblich früher einmal Grün-Funktionär war, begründete seinen "Fuck"-Finger indirekt mit erstens den Verschwörungstheorien rund um den Tod Haiders und mit den schlechten Lobgedichten.

Nun ist extreme Jörg-Haider-Kritik gerade an der Universität des "roten Wien" nichts Neues.

In Wien waren die Anti-Schwarz-Blau-Demos des Jahres 2000, als "Widerstand ! Widerstand ! Schüssel-Haider an die Wand !" gerufen wurde.

Eine Wiener Landtagsabgeordnete der Grünen sagte bei einer Landtagsrede im Jahr 2000, diese Regierung müsse unter die Erde. Was viele als Tötungs- und Beerdigungsaufruf verstanden. Diese Absicht wurde dann aber dementiert, es hiess, sie habe es nicht so gemeint.

Und genau diese als Tötungsaufrufe verstehbare Äußerungen sind unter den Gründen für die Verschwörungstheorien rund um den Tod Jörg Haiders.

Auch das Buch von Gerhard Roth, in dem er relativ unverschlüsselt von einem Schusswaffenattentat auf einen Rechtspopulisten schreibt (gemeint war offensichtlich Jörg Haider), hat zu diesen Verschwörungstheorien beigetragen.

Ich finde den Stinkefinger am Haider-Denkmal geringfügig pietätlos. Und es ist mir ein Bedürfnis, mich davon zu distanzieren. Auch deswegen, weil er geeignet ist, den Ruf von Politikwissenschaftern zu beschädigen.

Aber besonders hohe strafrechtliche Relevanz kann ich daran nicht erkennen. Es handelt sich dabei nicht um z.B. gefährliche Drohung.

Der springende Punkt ist: Thomas S. ist Politologe, d.h. er sollte eigentlich wissen, dass die Schüssel-Haider-An-die-Wand-stellen-und-Erschiessen-Phantasien der Demonstranten des Jahres 2000 und Ähnliches die von ihm kritisierten Verschwörungstheorien rund um den Tod Jörg Haiders erst verursachten.

Es gab kurz vor dem Tod Jörg Haiders eine Aktion an der Uni Wien: die Studenten sollten ihre Gedanken auf einem Flipchart aufschreiben und diese Gedanken dann veröffentlicht werden, mit dem Hintergedanken, zu zeigen, wie akademisch und fortgeschritten, wie reif die Gedanken der Studenten seien.

Und kurz nach Einleitung dieser Aktion starb Jörg Haider. Die Gedanken, die von den Studentinnen und Studenten auf diesem Flipchart verewigt wurden, waren sehr geladen an Gehässigkeit und Niedertracht. Der Tod wurde bejubelt, gutgeheissen, es wurde ähnlichen Politikern ähnliches gewünscht.

Der Flipchart, der eigentlich die Reife der Studenten hätte beweisen sollen, wurde entgegen der ursprünglichen Absicht nie veröffentlicht, eine ähnliche Aktion nie wiederholt.

Im Übrigen hat Gerhard Roth, der Träger des österreichischen Staatspreises für Kultur, nie auf die Frage geantwortet, ob er seine Attentat-auf-Haider-Phantasien genauso geschrieben hätte, wenn er gewußt hätte, dass Strache nachfolgt.

Links:

https://www.fischundfleisch.com/dieter-knoflach/sind-kultur-staatspreistraeger-roth-und-linke-journalisten-schuld-an-joerg-haiders-tod-20724

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