Ich kann der Kampagne so ohne weiteres sicher nicht zustimmen, und das aus mehreren Gründen:
1.) In Österreich war am Ende des Zweiten Weltkrieges und unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg das Essen von Hunden und Katzen sehr verbreitet.
2.) Ich sehe durch diese Kampagne eine Belastung des politischen Klimas zwischen EUSA und Ostasien, das wir als Weltgemeinschaft momentan absolut nicht brauchen können, gibt es doch zahlreiche viel größere Probleme auf der Welt, wie Kriege, Flüchtlingswellen, religiösen Extremismus, weibliche Genitalverstümmelung, gescheiterte Staaten, Hungernöte, etc.
3.) Diese Kampagne könnte ein Präzedenzfall sein, der eine indische Kampagne gegen die Rinderhaltung in Europa und Nordamerika auslöst. In großen Teilen Indiens sind aufgrund des Hinduismus Rinder heilige Tiere, die nicht getötet und schon gar nicht gegessen werden dürfen. Aus Sicht von Hindus sind "wir Westler" Sünder und Frevler und Gotteslästerer.
4.) Hunde- und Katzenkonsum zu verbieten, und gleichzeitig Rinderkonsum aufrechtzuerhalten, könnte als schlimmes Zeichen von Eurozentrismus, von US-Weltherrschaft, von Dominanz eines einzigen Staates oder einer kleinen Staatengruppe (die NATO-Staaten) gesehen werden.
5.) Ich hätte Hunde- oder Katzenfleisch zumindest einmal ganz gerne ausprobiert, bevor ich mich in der Frage des Verbotes festlege.
Daher: so sehr ich Basinger und Presley auch schätze, sooo formuliert und so akzentuiert geht diese Kampagne aus meiner Sicht gar nicht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kim_Basinger#/media/File:Kim_Basinger_(1990).jpg
https://de.wikipedia.org/wiki/Priscilla_Presley#/media/File:Priscilla_Presley_2014.jpg
Kim Basinger, Priscilla Presley: Vertreterinnen einer verlogenen, heuchlerischen, von Doppelmoral geprägten, eurozentrischen Scheinmoral, die Hundekonsum weit weg in Korea dämonisiert, aber gleichzeitig den Rinderkonsum vor der eigenen Haustür, der für Hindus ein Sakrileg ist, vertuscht ?
(Disclaimer: das "Esst Hunde und Katzen ! 80 Millionen Koreaner können nicht irren !" war natürlich satirisch gemeint)
Wenn das Argument von Basinger stimmt, dass das Hundeessen in Korea ein reines Alte-Leute-Phänomen ist, dann reicht es völlig aus, abzuwarten und nichts zu tun; mit der Zeit werden die Alten aussterben und die junge Generation der Koreaner, die in der Hundesessensfrage anders denken, werden automatisch durchsetzen, was Basinger will.
Viel eher ist es umgekehrt:
durch diese völlig unangebrachte Kampagne stehlen Basinger und Presley wichtigeren Themen Sendezeit und Aufmerksamkeit.
Sie tragen daher mit hohem moralischen Pathos - egal, ob absichtlich oder nicht - zur Verschlechterung der Welt bei.