Im Zuge der Brexit-Krise verdichten sich die Anzeichen, dass sich die verbleibenden EU-Großmächte (Deutschland, Frankreich, zum Teil auch Italien) zu einer intensivierten Zusammenarbeit entschließen könnten, die alle anderen EU-Staaten vor vollendete Tatsachen stellen könnte.
Aber EU ist mehr als Merkel und Hollande, und auch mehr als Merkel, Hollande und Renzi.
Um die drohende Entwicklung der EU zu einer Art Großmächtediktatur zu verhindern, wird unter Umständen die Bildung einer Kleinstaatenallianz nötig sein, d.h. einer Allianz aller EU-Mitgliedsstaaten mit weniger als z.B. 20 Millionen Einwohnern.
Der nach Brexit mögliche Zerfall Großbritanniens in seine Einzelteile (Schottland, Wales, Nordirland) ist unter diesem Blickwinkel positiv zu betrachten, weil dadurch eine Großmacht gleichsam zerschlagen wird in mehrere Kleinstaaten, die potenzielle Bündnispartner und Mitglieder in dieser Kleinstaatenallianz sind (sowohl Schottland als auch Wales als auch Nordirland haben weniger als 20 Millionen Einwohner; selbst wenn Nordirland sich mit Irland vereinigt oder es Grenzkorrekturen gibt, entstünde mit dem neuen Irland ein Staat, der weniger als 20 Millionen Einwohner hat).
Gerade Österreich als Opfer der primär von Deutschland und Frankreich betriebenen Sanktionen des Jahres 2000 sollte besonders hellhörig sein, wenn vom "deutsch-französischen Motor" oder der "deutsch-französischen Zusammenarbeit" die Rede ist, die alleine Dinge beschließt und dann die im Verhandlungsprozess nicht beteiligten Kleinstaaten dazu verpflichten will, die zwischen Deutschland und Frankreich ausverhandelten Dinge zu übernehmen.
Kollage Haide Media