Wie kompetent ist die EU-Kommission ?

https://www.welt.de/politik/deutschland/article204339152/Margrethe-Vestager-sieht-Streaming-als-Herausforderung-fuers-Klima.html

Die Vizepräsidentin der EU-Kommission und Digitalkommissarin, Margarete Vestager, die früher Wettbewerbskommissarin war, forderte in einer Presseaussendung ein Ende bzw. Veränderungen des Streamens, und zwar wegen des erhöhten Energieverbrauchs und der ökologischen Problematik.

Da ist isoliert betrachtet was Wahres dran:

Streaming bedeutet isoliert betrachtet einen erhöhten Energieverbrauch, als wenn man physisch an der gestreamten Veranstaltung teilnimmt.

Aber !!!!

Man muss ja auch irgendwie hinkommen zu der Veranstaltung, an der man teilnehmen will; und wenn man dafür ein motorisiertes Verkehrsmittel verwendet (auch ein öffentliches Verkehrsmittel), dann erfordert das natürlich auch Energie, und zwar in vielen Fällen eine höhere als das Streamen.

Man kann auch auf die Stream-Übertragung von Veranstaltungen verzichten und dumm bleiben. Man kann als Studierender zuhause bleiben, was energiesparend ist, die Vorlesungen weder physisch noch gestreamt verfolgen, und dumm bleiben.

Aber in diesem Fall kann der Verlust eines Semesters oder von Weiterbildung negativer sein als der Energieverbrauch des Streamings.

CC / Jansen / norden.org https://de.wikipedia.org/wiki/Margrethe_Vestager#/media/Datei:Margrethe_Vestager,_ekonomi-_och_inrikesminister_Danmark._Nordiska_radets_session_i_Kopenhamn_2011_(1)_(cropped).jpg

Ein gestreamtes Foto der Anti-Digital-Kommissarin Vestager

Die Idee mit dem Streaming-Verbot ist irgendwie "genial" ;) : man könnte gleich auch das ganze Internet verbieten, weil es einen so hohen Energieverbrauch hat. Das wäre dann wohl ökologisch korrekt.

"Unsere" Greta Thunfisch - äh, Thunberg - würde sich dann vielleicht freuen wegen der Energieersparnis und wegen den vielen Kohlekraftwerken und Öl- und Gaskraftwerken, die man deswegen schliessen kann, weil es kein Internet mehr gibt, aber trotzdem stellt sich die Frage, ob das gesamtheitlich gesehen das Richtige ist für die Menschen.

Viel sinnvoller als Streamingverbote wären vielleicht Auflösungsobergrenzen: natürlich führen technologische Fortschritte und Fortschritte in der Speicherkapazität dazu, dass die gestreamten Filme und Bilder immer hochauflösender werden.

Und ein Film mit doppelter Bildqualität und vierfacher Pixelzahl braucht auch viermal soviel Energie zum Streamen und Übertragen im Internet.

Daher scheint es statt eines generellen Streaming-Verbots unter Öko-Vorwand viel sinnvoller, einen mengenabhängigen Preis für das Streaming einzuführen und zurückzugehen von den All-Inklusive-Tarifen zu den Mengentarifen. Oder die Default-Auflösung beim Streaming per Gesetz auf Gering zu setzen.

Und es wäre sinnvoll, Wahlmöglichkeiten anzubieten, ob man nur Ton-Übertragung oder Ton-und-Bild-Übertragung will. Sehr oft ist das gesprochene Wort der eigentliche Träger der Information, und der Sprecher bzw. die Sprecherin bewegen sich nur auf eine Art und Weise, die überflüssig ist für die Informationsvermittlung.

Auch möglich wären neue Mischformate, die Ton und einzelne Bilder/Grafiken enthalten: auch die könnten mit einem Bruchteil der jetzigen Streaming-Speicherkapazität auskommen, hätten aber für den Seher oder die Seherin denselben Informationsgehalt wie der gesamte Film mit seinen oft redundanten Infos.

https://de.wikipedia.org/wiki/Streaming_Media

Diese ganze Anti-Streaming-Initiative ist vielleicht eine verkleidete, feministische Anti-Porno-Initiative, mit der die Frauen uns Männern eines der letzten Refugien der politisch-unkorrekten Sex-Phantasie per Porno-Streaming rauben wollen. Es stellt sich die Frage, ob hier nicht eine neue Prüderie unter dem Vorwand der Energieersparnis Einzug ziehen soll.

Wir fordern Freiheit für gelegentliche Porno-Streamings in hoher Qualität !

Und letztlich stellt sich auch die Frage der Energiegewinnnung: in einem Land wie Österreich, das es sich leistet, seine Wasserkraftressourcen (wie Donaukraftwerk Hainburg) nicht auszubauen, ist der Streaming-Energieverbrauch doch eher ein Argument für Kraftwerksbau und nicht gegen Streaming.

http://www.dtoday.de/startseite/politik_artikel,-Vestager-Digitalisierung-ist-Herausforderung-fuer-Klimaschutz-_arid,701072.html

Zu Ökologie und Computern:

https://www.fischundfleisch.com/dieter-knoflach/ueber-die-doppelmoral-des-orf-in-sachen-elektronikschrott-61319

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