"War is Peace.Love is Hate. Freedom is Slavery" lautet die Devise der Propagandaabteilungen der totalitären Staaten in George Orwells Roman "1984". ("Krieg ist Frieden. Liebe ist Hass. Freiheit ist Sklaverei" )
"Gewinne sind Verluste. Aufwärts ist Abwärts. Größer ist Kleiner" könnte man hinzufügen, wenn man so manches EuroFakeNews, äh, pardon, Euronews-Video ansieht.
Auch wenn die Tonspur dieses EUronews-Videos nicht erhältlich war ("The spoken truth is not available in Your Country", "Die gesprochene Wahrheit ist nicht in Deinem Land erhältlich" ), so konnte man sich ungefähr denken, worum es in diesem EUroFakeNews-Video ging, nämlich um Meinungsumfragen für die kommende EU-Wahl. Die Tonlosigkeit könnte auch bewirken, dass viele Seher den Kanal wechseln, NACHDEM sie die Überschrift "Aufwärtstredn für größte Parteien" gelesen und BEVOR sie die Meinungsumfragen mit schweren Verlusten für größte Parteien gesehen haben.
Die EVP (EPP, Spitzenkandidat Weber) und die PES bzw. S&D (Spitzenkandidat Timmermans) sind (noch) die größten Fraktionen des EU-Parlaments, könnten aber bei der kommenden EU-Wahl Ende Mai herbe Verluste erleiden.
Und dem würden auch die auf den Fotos gezeigten Veränderungen entsprechen, dass die EVP 37 Mandate verliert und die SPE 56 Mandate.
Die Verluste der beiden großen Parteien stünden auch in einer historischen Kontinuität: bereits bei der letzten EU-Parlamentswahl 2014 verloren EVP und SPE teilweise kräftig, die EVP 53 Mandate, die SPE 4. Und diesmal laut Prognosen also offensichtlich umgekehrt: SPE mehr als EVP; dass die beiden Großkoalitionäre sich beim Wettrennen um die größten Verluste von Wahl zu Wahl abwechseln, kennt man aus Österreich. Ebenso kennt man eine zweite "Logik": beständig verlieren beide Parteien, und diejenige, die weniger verliert als die andere, freut sich dann diebisch darüber, dass die jeweils andere Großpartei noch mehr verloren hat man selbst, was man denn auch als Wahlsieg betrachten kann, so a la "den Vorsprung zum Zweitgrößten vergrößert" (Trotz eigenen Verlusten) oder "den Rückstand auf den Größten verringert" (Trotz eigenen Verlusten).
Allerdings: derartige Verlust- und Niederlagenserien sind psychologisch gaaanz schlecht: wenn eine Partei erst einmal ein Image hat als Dauerverlierer bei jeder Wahl, kann das auch potenziell sympathisierende Wählende abschrecken, die sich dann lieber eine andere Partei suchen; man nennt das den Bandwagon-Effect oder Mitläufereffekt. Aufsteigende Parteien ziehen Wählende, die oft auch gleichzeitig Schaulustige sind, an, so wie ein Wagen mit einer Musikband auf einem Umzug Leute anzieht.
Aus Sicht der Altparteien, die in einen Verliererstrudel oder Verliererteufelkreis kommen können, ist das natürlich tödlich:
"einfache Lösung" dieses Problems: die Umfragen vertuschen oder umdrehen, aus einer prognostizierten Niederlage und aus starken prognostizierten Verlusten für die beiden größten Fraktionen einen Aufwärtstrend für die beiden größten Fraktionen machen.
Widerspricht zwar der Wahrheit, aber was soll´s ? Gegen die "bösen", "populistischen", "faschistischen", "EU-zerstörerischen" Parteien wie Salvinis Lega und Le Pen RN sind ja alle Mittel erlaubt, auch die der Tatsachenverdrehung.
<Satire on>
Schöne, neue Welt, willkommen im Europa des Friedens, der Wahrheit und der Rechtsstaatlichkeit !
<Satire off>
CC / z.g. Foto-AG Gymn. Melle https://de.wikipedia.org/wiki/Marine_Le_Pen#/media/File:Le_Pen,_Marine-9586.jpg
Salvini- und Le-Pen-Abwehr rechtfertigt offensichtlich alles, auch FakeNews und Wahrheitsverdrehung ....
Allerdings stellt sich dann schon die Frage, ob die kommenden Wahlen überhaupt gültig sein werden, wenn die Wahrheit den Bürgern vorenthalten wird.
Vielleicht wird die EU ja austrifiziert und die EU-Wahl wird wegen Verfahrensfehlern wiederholt werden müssen, so wie die österreichische Bundespräsidentenwahl, doch halt!
Auch der wegen §263 StGB "Täuschung bei einer Wahl" illegale erste Wahlgang der Bundespräsidentenwahl wurde ja trotz Beeinflussung durch manipulative Umfragen, die den Eindruck erweckten, nur Van der Bellen könne Hofer besiegen, aber Griss nicht, nicht wiederholt, weil die Medienberichterstattung nicht zum behördlichen Wahlakt im engeren Sinn zählt und daher kein Anfechtungsgrund ist, egal wie illegal auch immer.
Ob das mit den EU-Wahlen ähnlich ist, müsste ich erst eruieren.
Siehe auch: