Was für seltsame Blogs haben wir in den letzten Tagen und Wochen erlebt bzgl. dem Corona-Lockdown und seinen angeblichen Ursachen und Hintergründen:
Während die Einen meinen, es sei purer Sachzwang und Alternativlosigkeit, meinen die Anderen, es sei ein Fehler der Regierungen, also insbesondere der Kanzler Merkel und Kurz, großen wirtschaftlichen Schaden zugunsten der Verlängerung von Menschenleben angerichtet zu haben.
Bei diesem Zusammenprall der beiden großen Blöcke gingen aber dritte und vierte Positionen unter und wurden zwischen diesen beiden großen Mühlsteinen praktisch medial zerrieben.
Wenn schon sonst niemand es tut, so erwähne ich aus Gründen der Vollständigkeit:
die dritte Position, die meint, mit dem Geld, mit dem in Europa ein Menschenleben eines Alten um einen Monat verlängert wird, könnte in z.B. Afrika ein Menschenleben um 20 Jahre verlängert werden, bzw. das Leben von 240 Menschen um einen Monat verlängert werden.
die vierte Position ergibt sich im Vergleich mit ostasiatischen Ländern wie Südkorea, Taiwan und China:
anders als die EU mit ihrem Datenschutz-Extremismus, der sich in der auf EU-Ebene beschlossenen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) äußert, die von den nationalen Parlamenten in den nationalen Rechtsbestand übernommen wurde, haben die Ostasiatischen Regierungen und Verwaltungen überhaupt keine Verbote, in Krisensituationen wie der Corona-Krise massiv auf Daten, z.B. Gesundheitsdaten der Bürgerinnen und Bürger zuzugreifen, um zum Beispiel die Seuchenausbreitung nachzuverfolgen und zu stoppen.
Mit anderen Worten: durch seinen Datenschutz-Extremismus hat sich die EU selbst der Alternativen zum Lockdown zur Seuchenbekämpfung beraubt.
Generell besteht in der EU ein Trend, allzuviele Dinge zu "europäischen Werten" zu erklären und das rechtlich festzuschreiben, was momentan populistisch und schön klingen mag, sich aber in der Krise katastrophal auswirken kann. Die europäische Politik ist daher wie der nicht-nachhaltige und verantwortungslose Hochrisikospekulant, der im Boom maximal Schulden macht, worauf er in der folgenden Krise in den Konkurs oder die Konkursgefahr schlittert.
Diese populistische und nicht-nachhaltige EU-Politik hätte die EU vermeiden können, wenn sie sich mehr am "Josef in Ägypten"-Schicksal orientiert hätte mit den sieben guten Jahren, denen sieben schlechte Jahre folgen, das sich sowohl in der Bibel als auch im Koran findet.
Darum stellt sich die Frage, ob die EU in Sachen Datenschutz nicht den Rückwärtsgang einlegen sollte, zumindest teilweise, und sich eher einer Post-Privacy-Politik, wie ich das schon seit langem vorschlage, widmen sollte, und den Datenschutz dort, wo er schädlich ist, abbauen sollte.
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Führt der europäische Datenschutzextremismus zu vermeidbaren Corona-Lockdowns mit enormem wirtschaftlichen Schaden, und sollte sich die EU in die umgekehrte Richtung bewegen, und die gerade beschlossene DSGVO wieder abschwächen, um in Krisen wie der Korona-Krise handlungsfähig zu sein ?
Gemäß der "Ex Oriente Lux"("Aus dem Osten kommt die Erleuchtung" )-Denkweise stellt sich die Frage: muß die EU ostasiatischer werden, um in vergleichbaren Krisen bestehen zu können ? Und war der europäische Weg mit seinen enormen wirtschaftlichen Lockdown-Schäden ein Irrweg ?
Und ist es nicht ein unglaublicher Eurozentrismus von Medien, Bloggern und Oppositionspolitikern, immer nur Schweden als Vergleichsmodell herzunehmen, aber die wahrscheinlich noch viel aussagekräftigeren Vergleichsmodelle Südkorea und Taiwan zu vertuschen ?
Weil für Schweden genau dieselbe DSGVO gilt wie für Österreich und Deutschland, ist Schweden als Vergleichsmodell völlig unbrauchbar.