In Interviews nach Ihrer Amtszeit bezeichnete die ehemalige Aussenminsiterin Kneissl, die von der FPÖ auf den Aussenministerposten gehievt worden war, zahlreiche FPÖ-Ideologien als "Ideengut, das nicht in unsere Zeit passt" und so manche FPÖ-Idee als "Unfug", wie zum Beispiel das Bestreben vieler Freiheitlicher, den Staatenlosen-Zustand aufrechtzuerhalten.
Während Ex-AM Kneissl von der Linken (auch der Universitären Linken) zur Zeit ihres Amtsantritts als "opportunistisch" oder so scharf kritisiert worden war, war ich diesbezüglich schon von Anfang an skeptisch gewesen.
Sie hatte sich damals als relativ junge Diplomatin in den 1990er Jahren mit Ex-Aussenminister Alois Mock (ÖVP) zerstritten, und jedem, der ein bisschen wohlwollend interpretierte, musste aufgrunddessen klar sein, dass das auch zwischen ihr und der FPÖ passieren könnte, auch wenn sie durch zahlreiche Interviews, die sie FPÖ-TV gab, einen FPÖ-affinen Eindruck machte.
Der auch Strache und die FPÖ-Spitze bewegen haben mag, sie zur Aussenministerin zu machen.
Ich persönlich halte es für möglich, dass Aussenministerin Kneissl die jetzige Abrechnung mit der FPÖ von Anfang an geplant hatte, schon vor ihrer Ministerschaft, schon bevor sie FPÖ-TV das erste Interview gab.
https://de.wikipedia.org/wiki/Karin_Kneissl
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Ex-Aussenministerin Kneissl; raffinierte Realpolitikerin mit der Devise "Ob etWas Verrat ist, ist immer eine Frage des Zeitpunkts", die schon Talleyrand verwendete, der Aussenminister sowohl unter Napoleon, als auch bei post-napoleonischen Regierungen war.
CC / Francois Gerard https://de.wikipedia.org/wiki/Charles-Maurice_de_Talleyrand-P%C3%A9rigord#/media/Datei:Talleyrand_02.jpg
Charles-Maurice de Talleyrand-Perigord, Aussenminister Frankreichs unter Napoleon und danach, der auch mehrfach die Seiten wechselte und dem wie Kneissl "Opportunismus" vorgeworfen worden war.