Ex-Trump-Berater Bolton hält Trump und Biden für ungeeignet

In einem Interview mit der "Washington Post" meinte der ehemalige Mitarbeiter und UNO-Botschafter von Ex-Präsident Trump, sowohl Trump als auch Biden seien als Präsidenten ungeeignet.

Bolton lehnte die Ansicht ab, es ginge Trump mit seinen NATO-Zerstörungsdrohungen nur darum, mehr Rüstungsgeschäfte für die USA rauszuschlagen, sondern Bolton vertrat die Meinung, es ginge Trump tatsächlich darum, die NATO, das "erfolgreichste Bündnis aller Zeiten" zu zerstören. Falls Trump die NATO tatsächlich zerstört, so würden die USA massiv an Ruf verlieren, würden als unzuverlässiges Land dastehen, und Trump würde damit eine große Zone der Unsicherheit schaffen. Bolton sagte, Trump sei 2018 knapp davor gewesen, die NATO zu zerstören.

Bolton meinte, USA und EU seien damit gescheitert, Putin davon abzuschrecken, die Ukraine zu überfallen. Und er meinte , Bidens Unterstützung für die Ukraine sei zu gering. (Bei diesem Punkt hat Bolton vielleicht ein bisschen unrecht: Bidens Androhung, North-Stream würde zerstört, falls Putin die Ukraine überfällt, war durchaus eine Art Abschreckungsversuch, wenn auch vielleicht ein zu wenig weit gehender)

Bolton meinte auch, Trump sei "tired of Europeans", der Europäer überdrüssig, antieuropäisch.

Und er hoffe, dass die Administration vier Jahre lang Wege finde, Trump von dummen Entscheidungen abzuhalten. Aber er befürchte, dass Trump sich mit ahnungslosen Jasagern umgeben werde, und damit großen Schaden für die USA und die Welt verursachen werde.

Bolton meinte, Trump entscheide uninformiert, ad-hoc, auf Anekdotenbasis beruhend, die US-Interessen ignorierend und einzig und alleine am Eigeninteresse orientiert, d.h. Trump opfere US-Interessen für seinen persönlichen, egoistischen Vorteil.

Bolton ist nicht der einzige US-Republikaner, der sich von Trump distanziert. Auch Ex-Präsident George W. Bush meinte z.B. Trumps Aufstachelung zum Kapitol-Sturm sei eine Art "Bananenrepublikputsch" gewesen. Auch der frühere republikanische US-Aussenminister und General Colin Powell hatte Trump scharf kritisiert und als unfähig bezeichnet.

Hier ein weiteres Interview (PBS), in dem Bolton sagte, Trump sei lernunfähig und lernunwillig, Trump sei der historisch-ahnungsloseste Präsident gewesen, mit dem er je gearbeitet habe.

Trump habe ständig gefragt "Wieso haben wir Truppen in Südkorea ?" Und jedesmal sei ihm erklärt worden, wegen des Korea-Krieges in den 1950er Jahren, weil Südkorea isoliert sei, als Demokratie von Diktaturen umgeben wie Nordkorea und China, die möglicherweise Südkorea überfallen wollen, um die Verbreitung demokratischer Ideen durch südkoreanische Medien (Radio, Fernsehen) zu verhindern. Und jedesmal habe Trump das nicht zur Kenntnis genommen, sondern ein paar Wochen wieder gefragt "Wieso haben wir Truppen in Südkorea ?"

1
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
6 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

CK13

CK13 bewertete diesen Eintrag 17.07.2024 17:41:08

23 Kommentare

Mehr von Dieter Knoflach