"Wahlkampf ist die Zeit der fokussierten Unintelligenz", sagte der frühere SPÖ-Bürgermeister von Wien, Michael Häupl. Und in diesem Sinne ist es wohl auch zu verstehen, dass in österreichischen Medien Falschinformationen über Malcolm X alias Malcolm Little, erschienen.
In diesem Medienberichten wird Malcolm X erstens als "Bürgerrechtler" bezeichnet, und zweitens bzgl. ihm von "wird erschossen" geschrieben, was im Zusammenhang, auch in Zusammenhang mit George Floyd, so aussieht wie "wird von einem weissen Rassisten erschossen" oder so.
Aus meiner Sicht war Malcom X eher ein Terrorist als ein "Bürgerrechtler". Er stand für einen "Black Nationalism" und wollte die Afroamerikaner von den USA abspalten. Dabei vertuschte er, dass so eine Abspaltung aufgrund des Selbstbestimmungsrechts der Völker, so wie in der UN-Charta, auf die er sich beruft, gar nicht möglich ist, weil die Afroamerikaner in keinem einzigen der US-Bundesstaaten die Mehrheit bilden, sondern er suggerierte, dass die Afroamerikaner ein Recht auf Abspaltung hätten.
Erschossen wurde Malcolm X nicht von einem Weissen, sondern von drei afroamerikanischen Vertretern der "Nation of Islam", von der Malcolm X sich abgespaltet hatte, um seine eigenen Moslemorganisation zu bilden, die "Muslim Mosque Inc." Und der Grund für die Ermordung war wahrscheinlich die Kritik von Malcolm X an Elijah Muhammad, dem Führer der "Nation of Islam", insbesondere in Hinsicht auf seine Bereicherung, seine Vielehe, und seine außerehelichen Affären und Kinder. Ironischerweise wurde Malcolm X Opfer genau der Organisation, die er selbst mitaufgebaut hatte.
Die "Nation of Islam" war - wie es dem Islam entspricht - eine strikt patriarchale Organisation, in der Frauen von leitenden Positionen ausgeschlossen waren; auch das macht läßt es extrem fragwürdig erscheinen, Malcolm X als "Bürgerrechtler" zu bezeichnen, denn seine Politik zielte nur auf die Besserstellung der MÄNNLICHEN Afroamerikaner, hingegen nicht auf eine Besserstellung oder sogar auf eine Schlechterstellung der weiblichen Afroamerikanerinnen. Malcolm X hatte mit seiner Frau sechs Kinder, was bei der islam-typischen Rollenverteilung bedeutet, dass die Hauptaufgabe seiner Frau die Kinderbetreuung war.
Malcolm X war einer der schärfsten Kritiker der US-Bürgerrechtsbewegung rund um Martin Luther King Jr. und bezeichnete King des Öfteren als "Hausneger", als jemanden, der angeblich seine "Rasse" verraten hätte, und sich in den Dienst der "herrschenden weissen Klasse" gestellt hätte. Malcolm X´s Unterscheidung zwischen den verräterischen "Hausnegern" wie angeblich Martin Luther King und den stolzen und klassen- und rassenbewussten "Feldnegern" wie angeblich er selbst wurde übrigens von zahlreichen islamistischen Terrororganisationen aufgegriffen und verwendet; so bezeichnete zum Beispiel Aiman Al Zawahiri, eines der führenden Al-Quaida-Mitglieder, den früheren US-Präsidenten Barack Obama als "Hausneger".
Malcolm X schien den Mord an John F. Kennedy zu befürworten mit seinem "A case for chickens coming to roost" (in etwa "Fehler, die man macht, fallen auf einen zurück" ). Dieser Sager löste einen Proteststurm gegen Malcolm X aus.
Was Malcolm X auch immer von der friedlichen US-Bürgerrechtsbewegung unterschied, war seine Gewalttätigkeit, bzw. sein Predigen von Gewalt: sein Sager, die Afroamerikaner hätten die Wahl zwischen "ballot or bullet", zwischen Wahlurne und (Schusswaffen-)Kugel, ebenso wie seine Betonung der "afroamerikanischen Selbstverteidigung" weist darauf hin. Malcolm X bezeichnete das Christentum wegen des christlichen Pazifismus als Religion, die die Afroamerikaner davon abhalte, für ihre Freiheit und ihre Zukunft zu kämpfen.
Auch seine Hinwendung zum Islam, zu einem schwarzen Islam, passt zu den Gewalt-gegen-Andersgläubige-verherrlichenden Passagen in Koran, wie zum Beispiel der Schwertsure 9,5 : "Tötet die Ungläubigen, wo auch immer Ihr sie findet".
Malcolm X konstruierte auch eine Ähnlichkeit seines angeblichen "Befreiungskampfs" zur Entkolonialisierung, die aber die Unterschiede unterschlug. So waren in allen zahlreichen afrikanischen Ländern riesige Mehrheiten (z.B. 90%) für die Unabhängigkeit von den ehemaligen Kolonialzentralmächten, hingegen in den USA nur verschwindende Minderheiten für eine Abspaltung eines wie auch immer gearteten Afroamerikaner-Territoriums von den USA. Und damals, unmittelbar nach der Entkolonialisierung bestand ein großer Optimismus bzgl. der Entwicklung der entkolonialisierten Staaten, der in den 60 Jahren danach eher Enttäuschung wich.
Mangelnde demokratische und rechtsstaatliche Standards, Korruption, etc. gehören seither zur Praxis zahlreicher afrikanischer Staaten, von Bürgerkriegen und Völkermorden (wie in Ruanda in den 1990er Jahren) ganz zu schweigen.
Auch ein starker Antikapitalismus war kennzeichnend für Malcolm X, so bezeichnete er den Rassismus als Kapitalismus-inhärent, als zum Kapitalismus gehörig. Dass auch in allen anderen Gesellschafts- und Staatsformen sich Rassismus bis zu einem gewissen Grad entwickeln konnte, verschwieg Malcolm X, vielleicht aus Unwissen oder aus Desinteresse, vielleicht aus propagandistischen Gründen. Da Kapitalismus und Demokratie oft Hand in Hand gehen, gibt es in einer Demokratie die Möglichkeit, den Rassismus zu thematisieren und zu kritisieren, die es in Diktaturen nicht gibt. Und auf eine gewisse Art und Weise kann Malcolm X vielleicht auch als der Urheber eines anti-weissen Rassismus, eines Rassismus von Farbigen gegenüber Weissen gesehen werden, dessen Fortsetzung sich zum Beispiel in Teilen des Gangster Rap findet.
CC / Marion S. Trikosko https://de.wikipedia.org/wiki/Malcolm_X#/media/Datei:Malcolm-x.jpg
Malcolm X: ideologischer Wegbereiter des antikapitalistischen und islamischen Terrorismus oder "Bürgerrechtler" ?
Über Malcolm X Lügen zu verbreiten oder Halbwahrheiten, nur damit die Anti-Rassismus-Demo möglichst gut frequentiert wird, könnte sich auch als konterproduktiv, als Schuss ins eigenen Knie erweisen.
Wenn man sich die Statistiken genau anschaut, dann sprechen sie eher gegen Rassismus: denn diejenigen mit dem höchsten Medianeinkommen laut US-Census sind Asian Household mit 87.200$, gefolgt von No-Hispanic Whites mit 70.600$, Hispanics mit 51.450$ und Black Households mit 41.400$.
Wenn man tiefer hineinliest in die US-Census-Statistiken, kann man auch die Durchschnittswerte der Haushalte finden, nicht nur die Medianwerte: Non-Hispanic White 98.261$, Black Alone 58.655$, Hispanic 70.945$, Asian Alone 119.816$. Aber es findet sich sowohl beim Haushalt als auch beim Einkommen derselbe Unterschiedsfaktor zwischen einkommensstärksten/Asian und einkommensschwächsten/Black Household, von etwas mehr als 2: 2,1 beim Median, 2,04 beim Durchschnitt.
Aber prinzipiell passt dieser Artikel ins Bild dessen, was ich befürchtete, dass die Probleme von Trump und der Mord an George Floyd zu einem Mangel an Islamkritik und zu einem Mangel an Kritik an problematischen Tendenzen innerhalb migrantischer Kulturen führen könnte.