"Wahlkampf ist die Zeit der fokussierten Unintelligenz", sagte der frühere Wiener Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ). Und weil fast immer irgendein Wahlkampf ist, zum Beispiel gerade der Wien-Wahlkampf, neigen die Politiker und -innen fast immer dazu, irgendwas Unintelligentes zu machen oder zu versprechen.
So könnten zum Beispiel die sogenannten Covid-19-Hilfspakete zu einem führen: gravierender Staatsverschuldung und anschliessendem Währungszusammenbruch.
Ein Staatsbankrott oder Landesbankrott erfolgt nicht so, dass der Kanzler oder der Bundespräsident oder der Wiener Bürgermeister zum Konkursrichter am Handelsgericht geht und dort ein Konkursverfahren einleitet.
Sondern im Wesentlichen auf 2 Arten:
1.) Der Staat erklärt seine Zahlungsunfähigkeit und stellt die Zahlungen ein. Das können die Beamtengehälter sein, das kann die Rückzahlung der Auslandsschulden sein.
Wenn ein Staat die Zahlungen einstellt, dann sind oft Gegenmaßnahmen die Folge, z.B. Konfiskationen. Besitztümer dieses Staates, die sich im Ausland befinden, werden dann oft eingezogen.
2.) Hyperinflation, d.h. sehr große Inflation. Zum Beispiel, dass die Preise (z.B. der Brotpreis) sich jede Woche verdoppeln oder verdreifachen.
Durch diese Hyperinflation werden die Staatsschulden "weginflationiert", d.h. entwertet. Sie sind zwar nominell (vom Namen her, von der Bezeichnung her) gleichhoch, z.B. 300 Mrd. Euro, aber diese 300 Mrd. Euro sind von der Kaufkraft her nur mehr soviel wert, wie z.B. jetzt 20.000 Euro.
Für die Besitzer von an Geldwert gebundenem Vermögen, z.B. Pensionsberechtigte, Lebensversicherungssparer, Sparbuchsparer, etc. bedeutet so eine Hyperinflation natürlich eine Katastrophe, weil ihr Vermögen mit der Staatsschuld dahinschmilzt. Durch die zukünftige Entwertung der Pensionen könnten genau die geschädigt werden, die heute gerettet werden: die "Risikogruppe" der Alten. Und so gesehen wäre das auch ein Argument gegen die "Wieso müssen wir Junge für die Alten finanziell bluten ?"-Stimmung, die wir hier auch schon hatten. Falls die Covid-19-Hilfspakete zu Hyperinflation und Entwertung der Pensionen führen sollten, so zahlen die "Alten" sie ihre jetzige Rettung durch die Pensionenentwertung in 5 Jahren selbst.
Auch aus Sicht der Planbarkeit bedeutet diese hohe Inflation eine Katastrophe: man geht mit 100 Euro ins Geschäft, weil der Preis für die Ware, die man kaufen wollte, z.B. einen Mantel, vorgestern so hoch war, aber in der Zwischenzeit ist der Preis auf 180 Euro gestiegen. Diese permanente Umetikettieren und Preiseerhöhen ist natürlich auch ein hoher Aufwand für alle Handelsbediensteten und Geschäftebetrieber.
Im Jahr 1918/1919 gab es die spanische Grippe, und fünf Jahre später im Jahr 1923 eine Hyperinflation (in Deutschland und Österreich), die auch und sehr wesentlich durch die Kriegskosten, Kriegsschulden und Reparationsforderungen ausgelöst war.
In dieser Hyperinflation schrumpfte die Kaufkraft weg, und es wurden alle paar Monate neue Geldscheine gedruckt, weil man mit den alten nichts mehr kaufen konnte, wegen der Geldentwertung.
Um das zu kaufen, wofür im einen Monat ein Ein-Mark-Schein gereicht hatte, brauchte man im nächsten Monat oder so einen 1000-Mark-Schein, und noch einen oder zwei Monate später einen Million-Mark-Schein.
D.K.
Fünf-Millionen-Mark-Schein aus dem Jahr 1923, ca. 4 bis 5 Jahre nach der spanischen Grippe von 1918/1919. Nachdem die Ein-Markscheine und Tausend-Mark-Scheine wertlos geworden waren.
Werden wir in fünf Jahren auch Fünf-Millionen-Euro-Scheine und Fünfzig-Millionen-Euro-Scheine verwenden, um ein Kilo Brot zu kaufen, wegen der Schuldenmachpolitik unserer Regierungen heute ?
CC / Reichsbank https://de.wikipedia.org/wiki/Hyperinflation#/media/Datei:100-Billionen-Geldschein-2.jpg
Hier die Spitze des Eisberg: der Hundert-Billionen-Mark-Schein aus dem Februar 1924. Eine Billion sind 1000 Milliarden oder eine Million Millionen. Von der Kaufkraft her war das damals kurze Zeit ungefähr ein Fünfhundert-Euro-Schein von heute.
Das wäre eine Wiederholung der Hyperinflation ca. 2023-2025 fast genau zum hundertsten Jahrestag der Hyperinflation 1923.
Überspitzt gesagt bedeutet das auch: Politiker lösen gar keine Probleme und sie retten gar niemanden, sie können es gar nicht. Sondern Politiker lösen ein Problem, indem sie ein anderes schaffen, sie betreiben keine Problemlösung, sondern eine Problemverschiebung, sie verschieben die Probleme von dem, was die Wähler momentan für wichtig halten, zu dem, was die Wähler momentan für unwichtig halten.
Aber wenn die Hyperinflation irgendwann einmal kommen sollte, dann wird sie als wichtiges Problem eingestuft werden, und nicht wie jetzt als momentan unwichtiges Problem.
Siehe auch: