Ich fand heute in einem der auflagenstärksten österreichischen Print-Produkte die Formulierung der "Anti-Assad-Zivilisten".

Womit sich natürlich die Frage stellt: gibt es und was genau sind die angeblichen "Anti-Assad-Zivilisten" ?

Sind die Anti-Assad-Zivilisten Teil der militärischen Anti-Assad-Streitkräfte und somit kriegsrechtlich gar keine Zivilisten, sondern Kombattanten (als selbst Kämpfer oder Teil der kämpfenden Truppe im erweiterten Sinn) oder sind Anti-Assad-Zivilisten Zivilisten und somit gar nicht Teil der Anti-Assad-Truppen ?

Ich möchte nun dem Medium keinen Vorwurf machen, sondern die Frage ist eine, die die Geschichte der Kriege seit ca. 1914 durchzieht: inwieweit sind die Zivilisten Teil der kämpfenden Truppe und somit gar keine Zivilisten, sondern legitime Kriegsziele ?

Das mag jetzt insbesondere gelten für zivilistische Mitarbeiter in kriegswichtigen Rüstungsbetrieben (mit Ausnahme derer, die Sabotage betreiben, bei denen sich aber wieder die Frage stellt, ob sie Kombattanten sind, nämlich der anderen Kriegspartei), für zivilistische Mitarbeiter in Medienbetrieben, die Kriegspropaganda betreiben, etc.

Der erste und der zweite Weltkrieg waren große Kriege der Volkswirtschaften, bei denen auch der Anteil an getöteten Zivilisten, bzw. "Pro-Hitler-Zivilisten" bzw. "Anti-Hitler-Zivilisten" oder "Pro-Stalin-Zivilisten" bzw. "Anti-Stalin-Zivilisten" hoch war.

Krone

"Anti-Assad-Zivilisten, die mit Anti-Assad-Milizen zusammenleben und gemeinsam mit ihnen in die Flucht geschlagen werden". Wo ist hier die Grenze zwischen Zivilist und Kombattant/Kämpfer ?

Ein ähnliches Phänomen wären die sogenannten "menschlichen Schutzschilde": Zivilisten, die man neben Militäreinrichtungen stellt, um Bombardements auf militärische Ziele zu verhindern.

Nach den "normalen" Reaktionen auf meine Blogs zu schliessen, müsste eigentlich hier irgendwer kommentieren, ich würde Kriegsverbrechen verharmlosen ...

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