Im Fasching spielt offensichtlich auch die Politik verrückt:
https://www.oe24.at/oesterreich/politik/wien/Keine-Waffen-Politstreit-um-Kinderfasching/418606397
Sowohl zahlreiche Medien als auch SPÖ und FPÖ ziehen diese Sache so auf, als gäbe es nur zwei Seiten: die pazifistische, frauenfreundliche Linke und die bellizistische männerfreundliche Rechte.
So geht es bei den Beispielen auch immer um männliche Kostüme: Cowboy, Polizist, Pirat, Ritter, Jedi-Ritter, Batman. Lediglich NEOS-Chefin Meinl-Reisinger durchbrauch die Rollenklischees, indem sie mit einem Batgirl-Kostum einen Faschingsball besuchte.
Was unterblieb, ist eine dritte Position und Begründung: Waffen können den körperlich Schwachen und nutzen und im Durchschnitt sind die Frauen die Körperlich Schwächeren.
Hingegen viele Männer können auch mit Fäusten töten; das ist einer der Gründe, warum Frauen relativ gesehen öfter wegen Mordes verurteilt werden, hingegen Männer relativ gesehen wegen Totschlag, Mord im Affekt, etc.
So gesehen könnte ein Waffenverbot auch den Körperlich Stärksten in der Gesellschaft, also hauptsächlich Männern (und einigen weiblichen Bodybuilderinnen und Gewichtheberinnen und Boxerinnen) nutzen.
Ein FPÖ-Politiker argumentiert, durch das Spielzeugwaffenverbot sollen männliche Rollenbilder ausgelöscht werden.
In letzter Zeit melden österreichesche Computer-Gamer des Öfteren, dass ihre Computer-Kriegsspiele oder Computer-Gewaltspiele nicht mehr funktionieren. Als Ursachen werden verschiedentlich Computer-Hacks vermutet, also illegales Eindringen in ihre Computersysteme durch radikale Kriegsspielgegner, um Andere daran zu hindern, Kriegsspiele oder Gewaltspiele zu spielen und die eigene, pazifistische Ideologie durchzusetzen.
In Wien gibt es zahlreiche Friedensinstitute, Friedensmuseen, und selbst das Heeresgeschichtliche Museum in Wien wirbt mit der pazifistischen Parole "Kriege gehören ins Museum!".
Gerade in Wien ist der (rot-grüne?) Pazifismus hegemonial, andere Sichtweisen werden totalitär und undemokratisch ausgegrenzt. Das bekannte Denkmal am Albertina-Platz heisst "Mahnmal gegen Krieg und Faschismus", so als hätte man den Faschismus und den Nationalsozialismus ohne Krieg loswerden können. Paradoxerweise oder logischerweise wurde dieses Denkmal von Alfred Hrdlicka gestaltet, der selbst die Gewalttaten im Rahmen der französischen Revolution (1789, etc.) gerechtfertigt hatte.
Es stellt sich die Frage, ob Parteien oder Bewegung rhetorisch umso brutaler und totalitärer werden müssen, je pazifistischer sie sind, und je weniger sie Krieg als (allerletzte) Option betrachten.
Pixabay License / Ribastalk https://pixabay.com/de/photos/hulk-marvel-actionfiguren-nerd-667988/
Comicfigur Hulk: keine Waffen, dafür aber tödliche Fäuste. Sind diese als Waffen im Sinne des Wiener Spielzeugwaffenverbots auf Faschingsfesten einzustufen, oder nicht ?
Keiner weiß es, auch deswegen, weil es dabei nur um parteipolitisches Hickhack und Wahlkampf zwischen SPÖ und FPÖ geht, aber gar nicht um das vorwändliche Thema.
CC / Digital Rampage https://de.wikipedia.org/wiki/Batgirl#/media/Datei:Batgirl_cosplay_01.jpg
Batgirl-Cosplay. Mit einem derartigen Kostüm machte sich NEOS-Chefin Meinl-Reisinger über das Spielzeugwaffenverbot auf Wiens Faschingsfesten lustig.
Das Verbot der Spielzeug-Waffen durch die rot-grüne Wiener Landesregierung ist umso kurioser, als in den städtischen Einrichtungen des Fonds Soziales Wien, weder auf der Computer-Infrastruktur noch im Wege der WLAN-Netze weder für Angestellte noch für "Kunden", also wie auch immer in diesen Einrichtungen Betreute, noch für Gäste dieser "Kunden", Kriegsspiele oder Kampfspiele geblockt sind.
So gesehen sieht es tatsächlich aus wie eine reine Wahlkampfmaßnahme, völlig ohne konsequenten ideologischen Hintergrund.