Haiders vernichtete Blutproben, Straches Verrat, Kickls Fehler und die freiheitliche Mordvertuschung

Jörg Haiders Unfalltod am 11. Oktober 2008 beschäftigt nach wie vor die Republik.

https://www.news.at/a/endlich-klarheit-akte-joerg-haider-die-obduktion-so-251702

https://www.news.at/a/verbindung-unfall-bankenkrise-petzners-zeugenaussage-haiders-tod-251730

APA / Eggenberger / Krone https://www.krone.at/1786636

Der FPÖ- und BZÖ-Spitzenpolitiker Dr. Jörg Haider und die Reste des VW Phaeton, in dem er tödlich verunglückte.

https://kurier.at/politik/inland/eilt-strache-wittert-verschwoerung-um-haider-tod/400548614

Der frühere FPÖ-Vizekanzler H.C. Strache sieht nun in der Vernichtung von Blutproben von Jörg Haider einen "unglaublichen Skandal".

Allerdings tut er dies auf die für ihn typische verantwortungslose Wiener Art und Weise, indem er Kärntner und Steirischen Ermittlungsbehörden mit ein paar extrem vagen Indizien Vertuschung der angeblich wahren Todesursachen vorwirft.

Und genau das ist Straches (wiederholter) Verrat am Erbe von Haider, denn Haider als Vertreter der Bundesländer, als Föderalist, als Kärntner bzw. gebürtiger Oberösterreicher hätte das niemals gemacht.

In Wirklichkeit ist es wohl eher H.C. Strache, der die wahren Todesursachen von Jörg Haider vertuscht!

Daran, dass Jörg Haider in der Unfallnacht trotz Alkoholisierung seinen Chauffeur ins Wochenende schickte und selbst fuhr, dürften Wiener Medien, genau die Medien, mit denen Strache auch ehelich verbandelt ist, mitverantwortlich sein.

Denn wenn Haider die Dienste seines Chauffeurs an diesem Tag in Anspruch genommen hätte, dann hätten genau diese Medien Artikel geschrieben wie "Skandal! Unmenschlicher Haider fordert von überanstrengtem Fahrer Nachtdienste!". Und genau, weil Haider dies aufgrund jahre- und jahrzehntelanger Erfahrung mit Wiener Medien wie Österreich, Standard, Falter, etc. dies vermutet haben dürfte, dürfte er trotz Alkoholisierung selbst gefahren und verunglückt sein.

Was im Übrigen kein Einzelfall ist: Politiker aus den Bundesländern haben oft extrem lange Wege und Strecken zurückzulegen und verunglücken dabei mit dem Auto, auch der Unfalltod des ÖVP-Kanzlerkandidaten Karl Schleinzer in den 1970er Jahren (der im Übrigen genau wie Haider Kärntner war) passt in dieses Bild. Dass soviele Kärntner mit dem Auto verunglücken, hängt vielleicht auch mit der lange schlecht gewesenen Eisenbahnverbindung Wien-Graz und Wien-Klagenfurt zusammen. Ebendfalls mit dem Auto verunglückte die Steirische Staatssekretärin im Sozialministerium Gertrude Wondrack (SPÖ), ebenfalls in den 1970er Jahren.

Und nicht nur, dass Strache Ermittlungsbeamte aus den Bundesländern shitstormt, vertuscht er damit auch, dass in Österreich unter FPÖ- und Kickl-Verantwortung die Obduktionsrate gesunken ist und dass daher zahlreiche Morde unerkannt geblieben sein dürften.

Bei Jörg Haider fanden im Unterschied zu vielen Österreichern sehr intensive und aufwändige Untersuchungen statt, während es bei vielen Normalösterreichern und -innen nicht einmal eine Obduktion gab, und daher bei ihnen keine Blutproben vernichtet werden konnten, weil einfach nie welche gemacht worden waren.

Der unter Innenminister Kickl zur Normalität gewordene Normalfall ist daher das, was in den 1980er Jahren unter SPÖ-Kanzlerschaft mit der Leiche des möglicherweise durch Digitalis vergifteten österreichischen Botschafters Herbert Amry passierte, nachdem er dem Noricum-Waffenskandal auf die Schliche gekommen war: Amry wurde eingeäschert, bevor er obduziert werden konnte und bevor Blutproben gemacht werden konnten.

Wenn Kickl, der laut Strache "Beste Innenminister aller Zeiten" die Obduktionsrate zumindest auf europäischen Durchschnitt gehoben hätte, dann wären sicherlich einige Morde entdeckt worden, die so unentdeckt blieben.

Aber Kickl als offensichtlich moralloser Populist war wohl zu sehr daran interessiert, möglichst niedrige Kriminalitätsraten der Öffentlichkeit zu präsentieren, selbst um den Preis der Mordvertuschung durch Obduktionsverweigerung.

Und bei Kickl als Kärntner ist es auch besonders schlimm, dass er aufgrund der intensiven Verhaberung mit den Wienern Strache und Gudenus es unterlässt, die Kärntner und Steirischen Ermittlungsbehörden gegen Straches ziemlich blödsinnige Vorwürfe zu verteidigen.

Um die unterschiedlichen Arten und Methoden von Haider und Strache zu vergleichen, empfehle ich die Konfrontation zur Nationalratswahl 2008 zwischen den Beiden:

Haider war sachlich und argumentationsstark, Strache nur shitstormorientiert; Straches Haupt-"Argument" war, das BZÖ werde mit zwei Prozent wegen der Vierprozenthürde nicht einmal in den Nationalrat kommen; eine Aussage, die sich als völlig falsch erwies: das BZÖ erreichte bundesweit 10.7%, am meisten in Kärnten mit 38.7%, am zweitmeisten in der Steiermark 13.2%, am wenigsten im traditionell Haider-feindlichen Wien mit 4.7%. Und in eben die haider-feindlichen Wiener Medien hat Strache auch noch eingeheiratet; seine jetzige Frau war oe24-tv-Moderatorin gewesen. Alle anderen Parteien hatten Faktoren zwischen dem Bundesland mit dem höchsten Stimmenanteil und dem mit dem niedrigsten von 2.2 bis 3.0, nur das BZÖ liegt mit einem Faktor von 8.1 weit außerhalb des Normalen, und das wohl auch wegen der Berichterstattung Wiener Medien gegen den Nicht-Wiener Haider.

Und eben dieses hervorragende Wahlergebnis mit dem sehr schlechten Abschneiden in der Medienhauptstadt Wien könnte mitgespielt haben, dass Haider seinen Chauffeur in den Feierabend schickte: einerseits Euphorie, andererseits das Wissen darum, dass die Wiener Medien ihm extrem schaden können, und in kritischeren Situationen unter die Vierprozenthürde drücken können. Was übrigens zum Abgang des Steirischen Landeshauptmanns Franz Voves (SPÖ) passt, der von seinem SPÖ-Parteifreind (sic!) Michael Häupl durch Pegida-Vorwürfe, die die Wiener Medien ausgiebig "spielten", unter die 30%-Rücktrittsmarke gedrückt wurde und zum Rücktritt trotz Stimmenstärkster-Position gezwungen war.

Nach der Spaltung in BZÖ und FPÖ shitstormte Strache Haider auf die unappetitlichste Art und Weise, mit Homosexualitätsvorwürfen, etc.

Schluss mit Wiener Shitstorms gegen Bundesländer-Politiker !

Schluss mit der Verwienerung der Politik der angeblichen "Bundesrepublik Österreich" !

Siehe auch:

https://www.fischundfleisch.com/dieter-knoflach/der-stinkefinger-des-politologen-am-joerg-haider-denkmal-32237

https://www.fischundfleisch.com/dieter-knoflach/zu-joerg-haiders-zehntem-todestag-50729

https://www.fischundfleisch.com/dieter-knoflach/toter-haider-kann-sich-nicht-mehr-wehren-52028

https://www.fischundfleisch.com/dieter-knoflach/sind-kultur-staatspreistraeger-roth-und-linke-journalisten-schuld-an-joerg-haiders-tod-20724

Das eingeblendete Video, wie der Wiener Fellner den Grazer Grosz auslacht, statt ihn zu interviewen und zu Wort kommen zu lassen, spiegelt die "Normalität" in Österreich wieder.

P.S.: zu den rechtlich heiklen Fotocredits: die Kronenzeitung ist mir mutmaßlich noch was schuldig, weil sie Artikel mit Text und Karikatur "Nur Idioten würden Donald Duck wählen" (sinngemäß) brachte, wobei Donald Duck mein Icon in der Piratenpartei war, sodass ich wohl mit einem gewissen Recht oder mit einem möglichen Recht Urheberrechte der Krone an obiger Fotomontage verletzen darf.

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