Das rote Wien sei der Inbegriff einer sozialen Stadt, eine perfekt verwaltete Stadt, wie es vor Jahren in einer städtischen Werbekampagne hiess, die deutsche Touristen und -innen zum Lachen brachte, aber Wienerinnen und Wienern nur ein müdes und resigniertes Achselzucken abnötigte.
Als eine der sozialen Errungenschaften feiert das rote bzw. rot-grüne Wien das Filmfestival am Ratshausplatz.
Die Platzordnung des Filmfestivals am Rathausplatz beinhält allerdings seltsame Formulierungen:
Über-16-Jährige dürfen Alkohol konsumieren, aber nicht mitbringen. D.h. sie sind - falls sie Alkohol konsumieren wollen - gezwungen, die hochpreisigen Produkte der Rathausplatzstände zu kaufen und zu konsumieren. Und es ist ihnen offensichtlich verboten, vergleichbare Produkte mit demselben Alkoholgehalt in einem entlegeneren Supermarkt billig zu kaufen und zum Rathausplatzfestival mitzubringen.
Wieso eigentlich ?
Besteht ein intransparenter Deal zwischen Rathaus und Rathausplatzständen, die Kunden auszunehmen und ihnen zu verbieten, gleichartige, aber viel billigere Produkte mitzubringen ?
Platzordnung auf Festivalshomepage nicht zu finden, obwohl sie laut am Rathausplatz aufgestellter Platzordnung eigentlich zu finden sein sollte.
Zusätzlich passend zum roten Wien: Rechtsextremismus verboten, Linksextremismus, Stalinismus, etc. nicht.
https://www.wien-event.at/de/unsere-events/film-festival/
Alle Bilder: D. Knoflach
Auch den Alkoholverboten anderswo (z.B. am Praterstern) oder den Essverboten in Öffis (die aufgrund der Onlinebefragungen, die dem allgemeinen Wahlrecht widersprechen) stehe ich in dieser Konstellation kritisch gegenüber. Eine Fünferreklamationsregelung wäre unter Umständen besser: wenn fünf Leute oder mehr sich beschweren, muss Alkoholkonsum am Praterstern oder Essen in Öffis beendet werden, bzw. es muss dann das öffentliche Verkehrsmittel verlassen werden.
Das totale Alkoholverbot passt übrigens zum Islam; Spötter meinen ja, SPÖ heisse Sharia-Partei Österreichs.