Identitäre Todessehnsucht als progressive Werteumwertung in Zeiten der Überbevölkerung ?

Interessant an den Identitären erscheint mir die Todessehnsucht. Der Slogan "Viva la Muerte !" der spanischen Falangisten wird von den Identitären ebenso positiv rezipiert wie die Erste Schlacht bei den Thermopylen, insbesondere die spartanische Beteiligung.

Die Möglichkeit, für sein Volk bzw. seine Nation bzw. seine Kultur zu sterben, ist ein natürlicher Bestandteil des soldatischen Lebens, das sich bei den Identitären hoher Wertschätzung erfreut, die damit einen trotz Vorbehalten wohltuenden Gegenpol zum grassierenden Pazifismus-Diktat im neutralen Österreich bilden.

Die Identitären knüpfen sogar in ihrer internen Struktur an Sparta an, mit der armeeorientierten Hierarchie von Hopliten und Spartiaten, aber mit ihrer Einschätzung der ersten Schlacht bei den Thermopylen (480 vor Christus) dürften die Identitären falsch liegen:

Den Spartanern wäre lieber gewesen, die heranrückenden Perser erst beim Isthmus von Korinth aufzuhalten bzw. dies zu versuchen, was auch eine Aufgabe der hellenischen Städte Delphi, Theben, Athen, etc. wahrscheinlich bedeutet hätte.

Allerdings hätte unter Umständen die Möglichkeit bestanden, nach einer Niederlage der Perser beim Isthmus von Korinth zum Gegenangriff überzugehen und die von den Persern eroberten Städte in Böotien und Attika zurückzuerobern.

Auf jeden Fall sieht man hier wieder die problematische rassistische Ader der Identitären, die die kulturalistische, islamkritische Ader immer wieder bis zur Unkenntlichkeit überlagert: die damaligen Perser waren prä-islamische Perser. Mohammed, der Religionsgründer des Islam, trat erst ca. 1100 Jahre später in Erscheinung.

Während die Identitären hier auf Defensivverteidigung setzen, bevorzuge ich eher die Offensivverteidigung eines Alexander des Grossen ca. 150 Jahre nach der Thermopylenschlacht; Alexander war übrigens Makedonier, nicht Spartaner.

Die persische Bedrohung war für die Makedonier massiver, weil Makedonien zirka auf halbem Landwege zwischen Persien und Sparta lag. (So ähnlich wie das heutige Griechenland auf halbem Wege zwischen Iran und Österreich liegt)

Und Alexander war auch nicht rassistisch auf Nichtvermiscbung, Defensivverteidigung und permanente wiederkehrende Abwehr eingestellt wie die Spartaner, sondern auf Entscheidungsschlacht und darauffolgende Kriegsverhinderung durch Vermischung, durch interkulturelle Zwangsverheiratung a la Massenhochzeit von Susa, wo Zigtausende Makedonische Soldaten ebensoviele Perserinnen heiraten mussten bzw. durften (Perserinnen können übrigens sehr sexy sein). Alexanders Maßnahmen wie z.B. die interkulturelle Zwangsverheiratung mögen drastisch erscheinen, aber sie beendeten die zweihundertjährige Phase griechisch-persischer Kriege.

Das Prinzip der Vermischung praktizierte Alexander auch selbst, indem er die baktrische Prinzessin Roxanne heiratete (Baktrien war eine weit östlich gelegene Provinz des Alexandrinischen Großreichs, knapp am heutigen Indien gelegen).

Der baktrische Name Roxanne ist auch in die westliche Popkultur eingegangen:

The Police: Roxanne. Auch wenn die Rotlichtanspielung heute wohl als politisch unkorrekt eingestuft werden müsste, so hat die Verheiratung von Königstöchtern natürlich einen Aspekt von Prostitution, vielleicht sogar von Zwangsprostitution, aber auf materiell hohem Niveau und mit der sehr positiven Folge der Kriegsverhinderung, die auch viele Jahrhunderte lang die Habsburger mit ihrer "Tu felix Austria, nube; bella gerant alii"-Heiratspolitik ("Kriege sollen Andere führen, Du, glückliches Österreich, heirate !" ) betrieben.

Aber zurück zum Heute: rein marktwirtschaftlich betrachtet wird jedes Menschenleben umso wertloser, je mehr Menschen es gibt. Und gerade im Zeitalter der sich andeutenden Überbevölkerung geraten die klassischen und vielleicht überholten Menschenrechte unter Druck, und das Menschenrecht, in einer überbevölkerten und lebensfeindlichen Welt zu sterben, gewinnt an Bedeutung, während das Menschenrecht, frei zu leben, an Bedeutung verliert. Zur überholten und vergangenheitsfixierten Freiheit gehört auch die Freiheit, soviele Kinder zu bekommen, wie man will, ohne Rücksicht auf die Folgen Überbevölkerung, Umweltzerstörung, Ressourcenverbrauch, Klimawandel, Kriege, Flüchtlingswellen, Hungernöte, etc.

https://www.achgut.com/artikel/kinderfrei_statt_kinderlos_ein_misanthropisches_manifest

Die "Achse des Guten" rezensiert Brunschweigers "Kinderfrei statt kinderlos" als misanthrop, was es vielleicht nicht unbedingt ist. Wenn auch völlige Kinderlosigkeit Aller nicht nachhaltig sein kann und als misanthrop gesehen werden kann, setzt Brunschweiger einen philanthropen Akzent, insofern, als ihr Buch geeignet ist, über Überbevölkerung und Folgen des Kinderreichtums für Umweltzerstörung und Ressourcenlosigkeit in der Zukunft nachzudenken.

https://www.spiegel.de/forum/karriere/kinderfrei-statt-kinderlos-lehrerin-schreibt-manifest-gegen-das-kinder-kriegen-thread-874980-1.html

Das identitäre "Viva la Muerte!" ("Es lebe der Tod !" ), das von den linken Pseudopolitikwissenschaftlern einzig und alleine mit dem spanischen Faschismus assoziiert wird, hat natürlich auch andere Assoziationen, Erwähnungen und Geschichten, die die linken Krampfhaft-Faschismuszusammenhangssucher allzugerne übersehen: zum Beispiel im Italowestern ("Viva la muerte ... tua!" ), zum Beispiel im Mexiko des 19. Jahrhunderts.

"Hunde,wollt Ihr ewig leben ?" ist auch ein Zitat von Friedrich, dem Großen, der das kleine preussische Fürstentum zu einer bestimmenden Macht in Deutschland machte, und das ca. 70 Jahre vor dem Faschismus, was die ständigen und ausnahmslosen Faschismusassoziationen unserer einfältigen Berufs-Antifaschisten lächerlich erscheinen läßt. Friedrichs Preussen war zwar klein, aber professionell auf Kriegsführung ausgerichtet. Auch wenn Preussen in manchen Situationen knapp vor der totalen Niederlage stand, so ist der Aufstieg zur Großmacht dennoch erstaunlich, und wäre ohne wie oft durchgeknallten Pazifismus und Armeevernachlässigung Österreichs wohl nicht möglich gewesen, aber vielleicht erkannte Friedrich ja, dass Österreich trotz wirtschaftlicher und bevölkerungsmäßiger Größe ein militärischer Jausengegner ist und setzte eben deswegen auf Militarisierung. Friedrich ist übrigens auch ein Beispiel für Nicht-Defensivität, und so gesehen ein krasser Gegensatz zur feigen und heuchlerischen Rhetorik der Identitären, die erstens behaupten, mit Defensivität alleine zum Erfolg kommen zu können, und die zweitens die Last ebendieser Defensive den Frontstaaten Italien, Griechenland und Spanien überlassen.

Überwindung der Todesangst durch Slogans wie "Viva la muerte !" oder "Hunde, wollt Ihr ewig leben ?" ist ganz normaler Teil eines Soldatenlebens, egal, ob als Offizier oder als einfacher Soldat.

Das "Viva la muerte !" wurde sehr wesentlich von General Jose Millan Astray geprägt, der den Spitznamen "Glorioso mutilado" trug ("der glorreiche Versehrte" ). Wenn man schwerverletzt ist und zwar dauerhaft, dann verliert der Tod zumindest teilweise seinen Schrecken, er wird dann zu der Erlösung, die er auch im Christentum oft war und ist. Der Märtyrermythos im Christentum beruht auch sehr wesentlich auf der Erlösung durch den Tod, der vor weiteren Foltern und Qualen bewahrt. Gemäß dem gerade zu Ostern passenden Leiden Jesu am Folterkreuz, begleitet vom gotteszweiflerischen Ruf "Eloi, eloi, lama sabachtani ?" ("Vater, Vater, warum hast Du mich verlassen ?" ) schwindet die Hoffnung auf das Überleben und es bleibt manchmal nur mehr ein Glaube, der an die von den Schmerzen und Qualen erlösende Kraft des Todes.

Das "Viva la muerte !" ("Es lebe der Tod !" ) hat somit nicht nur eine faschistische Assoziation, sondern ebenso eine christliche, was auch auf ein mögliches Naheverhältnis von Faschismus und Christentum hinweist.

Ich persönlich bin ja auch eine Art Kriegsversehrter (und zwar ein Opfer des islamischen oder pseudo-islamischen Dschihad, möglicherweise angeheizt durch europafeindliche Rhetorik islamischer Politiker, in meinem Fall einem Erdogan-Sager aus den 1990er Jahren, möglicherweise auch angeheizt durch anti-weissen Rassismus islamfreundlicher Gangsterrapper, nämlich "Public Enemy" )

Und als solcher Kriegsversehrter ist mir die "Eloi eloi, lama sabachtani?"-Stimmung ebenso nachvollziehbar wie Astrays "Viva la muerte !"-Stimmung.

Und wenn man davon ausgeht, dass mit steigender Überbevölkerung auch Massaker, Bürgerkriege und Völkermorde ansteigen werden, dann dürften aus diesen auch zahlreiche Versehrte und Schwerverletzte hervorgehen, sodass man der "Viva la muerte !"-Stimmung eine große Zukunft voraussagen kann.

Was nichts Schlechtes sein muss: wo die Pazifisten, Friedensverwöhnten und Hyperidealisten dabei versagen, Probleme zu lösen, ist es vielleicht Aufgabe der "gloriosen Versehrten", die Probleme zu lösen, die sonst niemand lösen kann.

Persische Schönheiten: hatte der Makedonier Alexander recht, Persien zu erobern und zu verschmelzen, und die Spartaner unrecht, auf Abwehr und Defensivverteidigung zu setzen ?

Interessant, dass die Identitären trotz ihres Hintergrunds die arische und indogermanische Verbindung mit Persien oder Indien nicht thematisieren!

Das Hakenkreuz (in indischer Sprache die Swastika) war ursprünglich ein indisches Symbol, das auf dem Umweg des Indogermanismus zum Nazisymbol wurde.

Interessant, dass gerade die sogenannten Multikulturalisten mit dem Hakenkreuzverbot anti-indisch agieren !

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Dieter Knoflach

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Kant

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