Die israelische Armee hat heute entgegen der Befehle des israelischen Premierministers Netanjahu und seiner Regierung eine Waffenruhe beschlossen.
Nun endlich, nach den Selbstmorden einiger israelischer Soldaten, weil sie die israelischen Grausamkeiten, die sie mitansehen mussten, nicht mittragen konnten, nach den zahlreichen Rücktritten in der US-Administration und im US-Militär wegen der bedingungslosen Unterstützung Israels und der vermutlichen israelischen Kriegsverbrechen, hat sich die ganze israelische Armee dazu entschieden, zu meutern und sich den Befehlen der israelischen Regierung zu verweigern.
Dies gefiel natürlich dem israelischen Premier Netanjahu gar nicht, dass die israelische Armee sich weigert, den Befehlen der Regierung zu gehorchen.
Aber es stellt sich auch die Frage, ob eine Armee gezwungen ist, genozidale, also völkermörderische oder kriegsverbrecherische Befehle ihrer Regierung entgegenzunehmen und sie zu befolgen.
Das internationale Kriegsrecht verbietet Soldaten, Kriegsverbrechen zu begehen (also z.B. absichtlich Zivilisten zu töten), auch dann, wenn eine demokratisch gewählte Regierung diese Kriegsverbrechen befiehlt.
Diese Befehlsverweigerung der israelischen Armee schafft einen positiven Präzedenzfall für die ganze Welt: es ist zu hoffen, dass zahlreiche Armeen dieser Welt völkermörderischen oder kriegsverbrecherischen Befehlen ihrer Regierungen, egal, ob gewählt oder nicht gewählt, die Gefolgschaft verweigern.
Politiker (wie Netanjahu?) sind manchmal nicht am Frieden interessiert, sondern an eigenem Machterhalt, an eigener Bereicherung, an Verschiebung und Unterdrückung von Gerichtsprozessen gegen Politikerkorruption. Kriege führen oftmals dazu, dass das Volk sich zumindest in der ersten Phase hinter der Regierung schart und Korruptionsphänomene innerhalb der Regierung ignoriert, und das ist oftmals der Grund, warum Politiker Krieg machen, verlängern oder dabei übertreiben/unverhältnismäßig werden, um das Volk dazu zu zwingen, mit der Regierung trotz Regierungs-Korruption zu sympathisieren.
Man muss es lobend erwähnen, dass diejenigen, die an der Front stehen, diejenigen, die die ersten sind, wenn es um Kriegsverbrecherverurteilungen geht, diejenigen, die das größte Risiko haben, zu sterben/getötet zu werden und die größten Kenntnisse darüber, wie der Krieg wirklich ist, wie grausam er wirklich aussieht, meutern, Befehle verweigern und einfach auch sich selbst vor Kriegsverbrecherprozessen beschützen. Es ist nur eine relativ kleine Befehlsverweigerung, aber trotzdem bedeutend.
"Niemand hat das Recht, zu gehorchen", sagte die jüdische Intellektuelle Hannah Arendt mal, zwar in Hinblick auf den Nationalsozialismus, aber da sie zusammen mit Albert Einstein Petitionen gegen jüdische Massaker an Palästinensern im Jahr 1948 (z.B. in Deir Jassin) unterstützte, kann man annehmen, dass sie auch diese Befehlsverweigerung unterstützt hätte.
Hier ein Interview mit ehemaligem IDF-Soldaten Benzi Sanders, der enttäuscht über die Lügen der israelischen Regierung von 2014 ist, die Hamas würde 2014 endgültig zerstört, während in Wirklichkeit nur jede israelische Offensive der Hamas neue Kämpfer zutreibt:
(IDF bedeutet "Israel Defense Forces", "Israelische Verteidigungskräfte" )