Ist die Idee der sozialen Gerechtigkeit falsch, weil Stalin sie terroristisch erreichen wollte ?

Ist der ökologische Grundgedanke alleine schon deswegen falsch,weil der UNA-Bomber Theodore Kaczyinski ihn auf terroristischem Wege verwirklichen wollte und auf keinem anderen Wege ? (Seine Ziele waren Flughäfen, was zu den grünen Protesten gegen die dritte Piste am Wiener Flughafen passt)

Diese Fragen mögen dem normalen Leser und der normalen Leserin völlig absurd erscheinen, aber dann kommt die spannende Nachfrage:

Wieso soll Islamkritik alleine schon deswegen falsch sein, weil Brenton Tarrant sie terroristisch verwirklichen wollte ?

SPÖ, Grüne und NEOS argumentieren in Oppositionslogik in Zusammenhang mit dem Christchurch-Terror aber so oder so ähnlich:

Islamkritik sei alleine schon wegen des Christchurch-Terrors falsch, weil Abgrenzung automatisch immer zu Ausgrenzung und zu Auslöschung führe oder so. Diese Behauptungen in der gestrigen Parlamentsdebatte sind falsch; viel eher stimmt das Gegenteil, dass das Islamkritikverbot oder das durch hohe Parlaments-Eintrittshürden praktische Islamkritikparteienverbot in Australien, wo Brenton Tarrant herkommt, zum Terrorismus führen kann: wenn der Staat friedliche Islamkritik verbietet, darf er sich nicht wundern, dass er terroristische Islamkritik bekommt.

Und das ist kein rein österreichisches Phänomen:

Bücher von Jordan Peterson können nach dem Christchurch-Terror nicht mehr in Neuseeland erscheinen, offensichtlich deswegen, weil er Medienberichten zufolge ein in der Tat problematisches Zitat gemacht hatte: "I am a proud Islam-hater". ("Ich bin ein stolzer Islam-Hasser" )

Dieses Publikationsverbot von Peterson-Büchern in Neuseeland hat eine gewisse Nähe zu den Bücherverbrennungen im Nationalsozialismus.

Dabei müssen aber die Rahmenbedingungen klargemacht werden und der Kontext.

Von Islamverteidigern oder Moslems wird immer wieder jedem Islamkritiker der Vorwurf gemacht, er sei islamophob oder islamhasserisch. (Gegen Islamkritikerinnen wird dieser Vorwurf viel seltener erhoben, weshalb sich die Frage stellt, ob Islamkritiker sich geschlechtsumwandeln lassen sollen, um publizieren zu können)

So gesehen kann der Begriff des "proud Islam-haters" auch der (vielleicht missglückte) reagierende Versuch sein, die Islamkritik, die von Islamophilen oft als "Islam-Hass" denunziert wird, zu verteidigen.

Wenn nun versucht wird, als Reaktion auf den Christchurch-Terror Islamkritik allgemein als terroristisch einzustufen, dann kann man das auch sehen als das Ende der Demokratie.

Von George Bergman - CC https://de.wikipedia.org/wiki/Theodore_Kaczynski#/media/File:Young_theodore_kaczynski.jpeg

UNA-Bomber Theodore Kaczynski: wieso argumentierte in seinem Fall niemand, Kritik am Flugverkehr oder an der dritten Piste des Wiener Flughafens führe automatisch und immer zum Terrorismus, während man im Falle von Brenton Tarrant sehr wohl so argumentierte ?

Bücherverbrennung im Nationalsozialismus 1933: bestehen Ähnlichkeiten zum Peterson-Bücherverbot heute in Neuseeland ?

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/jordan-peterson-buchlaeden-in-neuseeland-nehmen-bestseller-aus-dem-regal-a-1259347.html

Jordan Peterson hat übrigens Bücher von Friedrich Nietzsche gelesen, dem Manche eine Vorbereiterrolle für den Nationalsozialismus nachsagen, wobei man dazu sagen sollte, dass das angebliche Nietzsche-Buch "Der Wille zur Macht" durch Verfälschungen und Verdrehungen von Nietzsche-Zitaten entstand und dass Nietzsche im Unterschied zu den Nazis absolut kein Antisemit war.

Peterson im Interview

Und Peterson im Gespräch mit Camille Paglia

Siehe auch:

https://www.fischundfleisch.com/dieter-knoflach/terror-die-sprache-der-ausgegrenzten-54884

Auch Facebook hat wegen des Christchurch-Terrors seine Zensurregeln verschärft:

https://www.oe24.at/digital/Strengere-Regeln-gegen-weissen-Extremismus-bei-Facebook/373846482

Der sogenannte "Weisse Extremismus" oder das, was die schlecht bezahlten Facebook-Löscher in Manila mit kaum Sprachkenntnissen als solchen einstufen, kann gelöscht werden, was bei der Fast-Monopolstellung von Facebook bei Social Media einem Meinungsäußerungsverbot gleichkommt.

Vielleicht sollte man sich operativ auf Farbig umoperieren lassen, um Islamkritik üben zu können, um der Gefahr eines Overblocking durch Facebook zu entgehen. Zusätzliche Pigmentierung ist u.U. operativ leichter zu handhaben als Pigmentierungsentfernung.

Da die Staaten schon längst resigniert zu haben scheinen und eine Zerschlagung von Facebook (u.U. auch durch Schnittstellenvorschrift) von kaum jemandem angedacht wird, bekommt Facebook praktisch ein weltweites Definitionsmonopol, was erlaubte Meinungsäußerung ist und was nicht.

Beim Terror in Christchurch handelt es sich um Terror gegen Moscheen, und der Islam ist keine Hautfarbe, sondern eine Religion.

So gesehen ist die Facebook-Fokussierung auf "Weissen Extremismus" bzw. dessen Förderung unter Umständen falsch. Tarrant berief sich auch auf die jugoslawischen Kriege, bei denen zwischen bosnischen Serben, Kroaten und Muslimen keine Unterschiede bei der Hautfarbe bestanden, sondern nur bei der Religion.

Auch berechtigte Islamkritik kann unter Umständen "Weissen Extremismus" fördern. Ähnlich könnte man auch Beiträge über Soziale Gerechtigkeit löschen und verbieten, weil sie "linksextremen Terror" fördern könnten oder ökologische Beiträge, weil sie "Öko-Terror" fördern könnten.

Das Brechen der gesetzlichen Schulpflicht durch die "Klima-Streiks" einer Greta Thunberg kann daher als Gesetzesbruch auch weitergehende, terroristische Gesetzesbrüche fördern oder legitimieren. Es könnte sie allerdings auch verhindern.

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