Ist Österreichs Rassismus schuld an Alabas schlechten Leistungen im Fussball-Nationalteam ?

Der frühere Fussballprofi Toni Polster hat nach der jüngsten Niederlagenserie des österreichischen Fussball-Nationalteams den Top-Nationalteamspieler David Alaba (mit stammbaumtechnisch afrikanischen Wurzeln) scharf kritisiert.

https://www.oe24.at/sport/fussball/nationalteam/polster-geht-auf-alaba-los/491239855

Polster kritisierte, dass Alaba bei seinem Stammklub, früher Bayern München, gute Leistungen bringen würde, aber im Nationalteam schlechte, eine Einschätzung, der man durchaus etwas abgewinnen kann.

Dafür kann es prinzipiell verschiedene Erklärungen geben:

Möglichkeit 1.) Es gäbe in Österreich einen stark ausgeprägten Rassismus (und zwar insbesondere im Unterschied zu Deutschland), und eben wegen dieses Rassismus hätte Alaba eben keine Motivation, das Maximum im Nationalteam zu geben.

Möglichkeit 2.) Alaba bräuchte einen Top-Spieler über sich (wie damals Franck Ribery), um Spitzenleistungen zu bringen, aber er eigne sich nicht maximal zum Kapitän.

Möglichkeit 3.) Es kann auch Mischungen zwischen 1 und 2 geben: wegen eines österreichischen Rassismus (der auch andere Nationalteamspieler umfassen kann), eigne sich Alaba nicht ideal zum Kapitän; bzw. wegen des österreichischen Rassismus traue sich Alaba nicht, die Kapitänsrolle wirklich auszufüllen. Vielleicht aus auch Angst, dann diesen Rassismus weiter anzuheizen.

Möglichkeit 4.) Österreich sei so eine Art ideologischer Austragungsort der Konflikte der Jugoslawienkriege der 1990er-Jahre und das sei eine der Ursachen für schlechte Leistungen des Nationalteams und mangelhaften Zusammenhalt.

(Dass Bundeskanzler Kurz gegenüber dem türkischen Präsidenten Erdogan meinte, er, Kurz, werde es nicht zulassen, dass Erdogan ausländische Konflikte nach Österreich hineinträgt, aber dass Kurz es für in Ordnung findet, wenn Balkan-Konflikte nach Österreich hineingetragen werden, kann man so gesehen auch als Form der Doppelmoral betrachten).

Sonstige Möglichkeiten: es kann natürlich auch noch andere Erklärungen geben, warum Alaba rein optisch in Städte-Klubs bessere Leistungen zu bringen scheint als im Nationalteam.

In Zusammenhang mit dem Rassismus kann man auch den abgeblichen oder wirklichen Rassismus-Skandal rund um den Nationalteamspieler Arnautovic in Erinnerung rufen.

https://www.n-tv.de/sport/fussball-em/Arnautovic-rastet-aus-und-beleidigt-rassistisch-article22618282.html

Im Spiel gegen Nordmazedonien bei der EM-Endrunde hatte Arnautovic, der von sich sagte "In mir steckt ein Serbe", einem nordmazedonischen Spieler mit albanischen Wurzeln, nämlich Ezgjan Alioski, zugerufen: "Ich ficke Deine Skipetaren-Mutter". Diese Antwort war insofern auch besonders geschmacklos, als systemische Vergewaltigung, insbesondere von Muslimas durch Serbische Militärs oder Paramilitärs, in den Jugoslawienkriegen der 1990er Jahre ein Kriegsinstrument war, das zu Gesellschaftszerfall und Vertreibung beitragen sollte. Womit nicht gesagt sein soll, dass Arnautovic sich dessen bewusst war, denn insbesondere junge Fussballer sind ja bekanntlich keine Historiker, er war damals noch ein Kind.

Die Albaner haben eine starke Tendenz zum Islam, hingegen die Serben sind christlich-orthodox, was auch eine der Grundlagen der Jugoslawien-Kriege der 1990er Jahre war.

Islam wird oft stark mit Schwarz-Afrika assoziiert, und das könnte auch Alaba treffen, obwohl er christlich ist.

Hier versucht Alaba, Arnautovic vom Wiederholen zumindest rassismusnaher Sager abzuhalten, mit geringem Erfolg.

Das ist insofern von Belang, als es sich im wesentlichen um 2 Top-Spieler des österreichischen Nationalteams handelt.

Das Foto darf leider aus urheberrechtlichen Gründen leider nicht direkt gezeigt werden.

Diese Auseinandersetzung zwischen den Beiden ist auch ein möglicher Grund, warum der Teamzusammenhalt schlecht sein könnte.

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