Peter Pilz, der genauso wie die Freiheitlichen die Neutralität Österreichs verteidigt, ist derzeit mit einem Video in den Medien, in dem er versucht, die Identitären und die Freiheitlichen zu skandalisieren.

Dabei geht es um einen Kongress zur angeblichen "Verteidigung Europas". Die Vorstellungen des jetzigen Innenministers Kickl und der Identären erscheinen mir wenig geeignet, Europa zu retten, weil sie so defensiv sind, soweit man sie überhaupt aufgrund der schwammigen und populistischen Herumrederei erkennen kann.

Die Militärstrategie kennt viel vielfältigere Strategien, beispielsweise die Offensivverteidigung.

Offensivverteidigung bedeutet, dass man als Staat, nachdem man angegriffen wurde, weder das restliche eigene Land verteidigt, noch versucht, das verlorene Land zurückzugewinnen, sondern sofort das Hinterland des Feindes angreift.

Die Methode der Offensivverteidigung beruht auf der Überlegung, möglichst schnell eine Entscheidungsschlacht anzustreben und dem Hinterland des Feindes klar zu machen, dass Krieg seinen Preis hat.

https://www.oe24.at/oesterreich/politik/Schon-ueber-260-000-Aufrufe-Peter-Pilz-Video-wird-zum-Internet-Hit/374409202

Das Pilz-Video wurde laut "Österreich" zum Internet-Hit, obwohl zentrale Fragen ausgespart und unkritisiert bleiben, beispielswiese die Aussage, man könne das Europa defensiv verteidigen: zum Beispiel die Schwäche, dass Offensivverteidigung Europas in einem Identitären-Kongress zur angeblcihen "Verteidigung Europas" nicht diskutiert wurde und nicht erwähnt wurde.

Dies scheint auf substanzielle militärische Inkompetenz von Kickl und den Identitären hinzuweisen.

Offensivverteidigung im Falle der Migrationskrise könnte zum Beispiel heissen, diejenigen Staaten anzugreifen bzw. Regierungen zu stürzen, die entweder die höchsten Bevölkerungswachstumsraten verursachen/zulassen oder die größten Flüchtlingswellen, bzw. bei denen man den Eindruck haben kann, dass sie absichtlich hohe Bevölkerungswachstumraten, Gruppenbevölkerungswachstumraten oder Flüchtlingswellen anstreben, um damit gewisse politische Ziele zu erreichen, wie beispielsweise die Islamisierung eines Landes, die Erpressung des zahlungskräftigen Westens, etc.

Ähnliche Konzepte der Offensivverteidigung thematisiere ich schon lange zum Beispiel in Zusammenhang mit der Malthusianischen Militärintervention.

https://www.fischundfleisch.com/dieter-knoflach/malthusianische-militaerintervention-36310

https://www.fischundfleisch.com/dieter-knoflach/malthus-kriege-als-mittel-die-mittelmeerroute-zu-schliessen-36474

Erstaunlich an den Identitären-Kongressen und an der Doktrin der Freiheitlichen erscheint mir eher, dass sie auf Neutralität und Defensivität beruhen und Offensivverteidigung ausschliessen.

Aber man kann nicht alle Probleme mit Defensivität lösen.

In gewissen Siutationen kann Offensivverteidigung, also quasi ein sofortiger Gegenangriff, eine sehr effektive Methode sein, um Probleme zu lösen.

Der Vorteil der Offensivverteidigung ist, dass sie ein Versuch ist, die Migrationsursachen an Ort und Stelle zu bekämpfen, während defensive Strategien wie die der Identitären und der Freiheitlichen darauf beruhen, nichts zu tun gegen die Migrationsursachen, in der Hoffnung, dass sich dann das Problem selbst löst, oder dass irgendwer anderer, beispielsweise die Mittelmeeranrainerstaaten wie Griechenland, Italien, Spanien die Kosten und Lasten der Migrantenabwehr tragen.

Durch eine so unsolidarische Haltung wie die der Freiheitlichen und Identitären, erstens die Migrationsursachen zu ignorieren und zweitens die Frontstaaten zu Afrika im Stich zu lassen, wird in Wirklichkeit die europäische Solidarität zerstört, die diese selbsternannten, aber nicht wirklichen Verteidiger Europas rhetorisch behaupten.

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