Die Kritik der Opposition an der Regierung, speziell an Kanzler Kurz ist in mehrerlei Hinsicht widersprüchlich.

Während die Einen meinen, Kurz sei auch aufgrund der Wirtschafts- und Industrienähe seiner Partei, der ÖVP, ein Lobbyist und Sklave der Impfindustrie (was logischerweise dazu führen hätte müssen, dass Österreich sehr viele, unnütze Impfdosen anschaffen würde), argumentierte der andere Teil der Opposition in die genau umgekehrte Richtung: mit Daten, die nachweisen, dass Österreich bei den Corona-Impfungen im internationalen Vergleich eher nicht unter denen mit den höchsten Werten ist und werfen Kurz daher vor, ein Versager bei der Krankheitsausbreitung zu sein.

Die Bestellung von Impfstoffen vor der ersten Entwicklung eines solchen ist bis zu einem gewissen Grad ein Glücksspiel: woher soll man wissen, welcher Konzern als Erster einen Impfstoff entwickeln wird ? Woher soll man vorher wissen, wie schädlich eine neue Krankheit überhaupt ist ? Woher soll man vorher die potenziellen Schäden, insbesondere Langzeitschäden einer neuen, unbekannten Krankheit kennen ?

Aber scheinbar dieses Vorhersehen der Zukunft erwarten große Teile der Opposition von der Regierung: die Regierung hätte vorhersehen müssen, welche Krankheit ausbricht und welche Langzeitschäden sie mit sich bringt (obwohl das derzeit nicht einmal die Experten wissen), und welcher Chemie- oder Pharma-Konzern als erster einen Impfstoff erfinden wird.

Statt Kurz seine spezifischen Fehler vorzuwerfen, wirft man ihm vor, nicht allwissend zu sein, ein "Fehler", den wir alle haben.

Auch so funktioniert Opposition in Zeiten von Corona, das manche Vertreter der Opposition eher wirken lässt, als wären sie von Mad Cows Disease befallen.

Auch interessant ist, was nicht oder wenig an Kurz bzw. der Regierung kritisiert wird, z.B. dass ihre Corona-Politik die Familien und Reichen bevorzugt und die Singles und Armen benachteiligt ....

"Allen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann", sagte schon Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe, der selbst politische Erfahrung hatte und der daher wohl selbst wusste, wie sinnlos und widersprüchlich die Kritik der verschiedenen Seiten oft ist.

Diese Kritik ist auch ein Übel der Volksparteien, die alle Bevölkerungsschichten erreichen und umfassen wollen. Niemand will mehr mit den "Armen" identifiziert werden, weil sie mit Ausländern und Kriminellen assoziiert werden, speziell nach dem November-Terror.

Das in der politischen Menagerie niemand mehr die Armen vertretren will (auch die Akademikerin und gutverdienende Ärztin Rendi-Wagner scheinbar nicht), passt zusammen mit der These von der Postdemokratie von Colin Crouch, z.B. im Postdemokratischen Zeitalter werden alle Parteien von einer einheitlichen Logik der Meinungsforschungsinstitute, Umfrageinstitute und Spin-Doktoren regiert.

"Prognosen sind schwierig, speziell, wenn sie die Zukunft betreffen" Mark Twain mti seiner typischen Drift ins Humoristische

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