Der deutsche Justizminister Heiko Maas meinte in einem Interview, das alles sei eine Provokation des türkischen Präsidenten Erdogan.

In der Tat hat das eine gewisse Plausibilität: durch die aufgeheizte Debatte rund um Erdogan-Auftritte und Nazi-Vergleiche wird sowohl die Wahlbeteiligung als auch die Pro-Erdogan- bzw. Pro-Verfassungsreform-Stimmung beim türkischen Referendum im April vermutlich steigen.

Die Forderungen österreichischer Politiker, Erdogan Auftritte und Meinungsäußerungen zu verwehren, ihm Nazi-Vergleiche vorzuwerfen, dürfte zahlreiche Türken und Türkinnen antagonisieren (d.h. in etwa: ins Lager Erdogans treiben) und möglicherweise unfreiwillig genau das bewirken, was eigentlich verhindert werden sollte, nämlich eine Mehrheit für die Verfassungsreform in der Türkei, die eine Zusammenlegung von Staatsoberhaupt und Regierungschef vorsieht.

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