Laut Medienberichten plant die österreichische Bundesregierung eine Art Bonus-Malus-System für Lebensmittel: regional produzierte Lebensmittel sollen einen Bonus aus dem Steuertopf bekommen, hingegen einen Malus, also einen Preiszuschlag, wenn sie aus der Ferne kommen.
Da Arme hauptsächlich Billiglebensmittel konsumieren, bzw. konsumieren müssen, und diese Billiglebensmittel primär aus dem Ausland kommen, würde das auch eine Verteuerung der Lebensmittel bedeuten, die Arme eben wegen des Preises vorzugsweise konsumieren.
Man kann annehmen, dass der Landwirtschaftsflügel der ÖVP massiv dafür lobbiiert hat bzw. das gerade tut, und die Grünen sich eben wegen des verkehrsreduzierenden Effekts dazu breitschlagen liessen.
Auf der anderen Seite besteht hier auch massive Protektionismus-Gefahr, d.h. der Marktabschottung. Diese Marktabschottung kann es auch Entwicklungsländer verwehren, mit ihren Produkten am österreichischen Markt zu reüssieren, und das sind nun einmal zu einem großen Teil landwirtschaftliche Produkte; d.h. der Aufholprozess der emerging markets würde durch ein solches Bonus-Malus-System erschwert.
Man sieht hier wieder den Verrat der Grünen am Gedanken der Entwicklungshilfe, bzw. der Entwicklungszusammenarbeit. Jahrzehntelang haben die Grünen gegen Marktabschottung argumentiert, mit dem Argument, man müsse den sich entwickelnden Ländern ermöglichen, per Marktzugang Umsätze zu erzielen und ihre Einkommensschwäche so zu verringern.
Und kaum sind die Grünen in der Regierung, machen sie - wie es den Medienberichten nach erscheint - eine 180-Grad-Kehrtwende und das Gegenteil dessen, was sie jahrzehntelang versprochen und vorgeschlagen haben.
Österreichische Lebensmittel gehören traditionell zu den teuersten in ganz Europa; der nun fast schon übliche Corona-Wucher scheint Lebensmittel zusätzlich verteuert zu haben, laut Medienberichten.
Und nun kommt wahrscheinlich eine Verteuerung der Billiglebensmittel aus dem Ausland, also genau der Lebensmittel, die Arme konsumieren, bzw. konsumieren müssen.
So gesehen kann sich die ÖVP als "Christlich-Asozial" und die "Grünen" sich als nationalistisch und entwicklungshilfefeindlich profilieren.
Auch die angebliche "Versorgungssicherheit" wird als angebliches Argument gebracht, überteuerte österreichische Lebensmittel kaufen zu müssen oder kaufen zu sollen.
Neben dem "Feinkostladen Österreich" (Feinkost ist sauteuer) scheint auch das ein Werbeschmäh zu sein, um die Österreicher auszuplündern und sie zum Kauf von überteuerter Ware zu bewegen.
(Besteht eigentlich ein Interesse, für alle FUF-User ein Statista-Abo zu besorgen ? Würde 39 Euro pro Monat im ersten Vertragsjahr kosten. Wir können´s ja nach dem ersten Jahr auslaufen lassen. Ich wäre bereit, einen Beitrag zu leisten)
In Zusammenhang damit wäre auch zu diskutieren, inwieweit wir unser Ernährungsverhalten ändern sollten. Z.B. in Richtung Insekten essen.
Auch Insektenexporte zu Essenzwecken könnten eine Möglichkeit für sich entwickelnde Staaten sein, Einkommen zu generieren.
Und Insektenexporte könnten dazu beitragen, die Heuschreckenplage in zahlreichen afrikanischen, bzw. arabischen Ländern zu reduzieren.
Hier ein Artikel zum Essen von Insekten:
Die Inhaberin des ersten Insektenkochstudios Österreichs, Anja Sieghartsleitner, spricht auch über die von mir angedachten Heuschrecken als Speise.
https://www.luculla-culinaria.com/
https://www.trendingtopics.at/future-food-insekten-zirp/
Verarbeitete Insekten (z.B. Mehl aus Insekten) sind in Östererich verboten. Dahinter kann man nun Protektionismus vermuten, also die Begünstigung der heimischen Bauern bei gleichzeitiger Benachteiligung anderer Bauern oder Lebensmittelproduzenten.