Die ganze Welt brennt (Siehe Syrien, siehe terroristische Attentate in Frankreich, etc.), aber wir Österreicher haben nichts Besseres zu tun, als monate- oder sogar jahrelang herumzuzählen, ob bundesweit Hofer 10 Stimmen mehr bekommt als Van der Bellen oder umgekehrt, wobei diese 10 Stimmen Vorsprung bei insgesamt 5 Millionen Wählern sowieso eine lächerliche Größe sind.
Dieses ganze Bundespräsidentenwahlchaos hätte man sich ersparen können, wenn man von Vornherein auf meinen Vorschlag eingegangen wäre, das Bundespräsidentenwahlgesetz zu ändern, und z.B. ein Kollektivorgan Staatsoberhaupt einzuführen, bei dem im Rotationsprinzip je ein Vertreter einer der drei bis sechs stimmenstärksten Parteien oder einer der drei bis sechs stimmenstärksten Kandidaten in einem einzigen Wahlgang zeitweise die repräsentativen Funktionen des Bundespräsidenten übernimmt und das Kollektivorgan Bundespräsidium in Abstimmung die Präsidentenrechte ausübt.
Gerade außenpolitische Krisen erfordern eine Geschlossenheit im Inneren, und dieses kleinliche parteipolitische Hickhack, das die österreichischen Parteien aufführen, ist vielfach völlig ungeeignet, um mit den Problemen zurande zu kommen, mit denen Österreich außenpolitisch konfrontiert ist.
Aber wir Österreicher sind ja sooo neutral schlawinerhaft und glauben, dass sich alle außenpolitischen Krisen von selber lösen, und dass die ganze Welt Österreich bzw. Wien als Kongress- und UNO-Stadt so sehr liebt, dass wir Österreicher uns um außenpolitische Probleme gar nicht kümmern müssen.
Wir Österreicher sind das so gewohnt, dass der NATO-Schutzschirm, der die neutrale Insel Österreich-Liechtenstein-Schweiz zu 100% umgibt, alle Sicherheitsprobleme löst, dass wir glauben, Außenpolitik vergessen zu können.
Und dass wir glauben, uns mit kleinlichem Wahlhickhack beschäftigen zu können.
(Ja, da ist ein polemischer Unterton in diesem Text)
http://derstandard.at/2000041130548/NizzaLastwagen-rast-in-Menschenmenge?ref=rec
