Die Lemminge - sie sind seit vielen Jahrzehnten Objekt eines heftigen Streits unter Biologen und -innen, bei dem es um die Frage geht, inwieweit die Lemminge den ihnen vielfach nachgesagten Selbstmordtrieb haben oder nicht.

Einig sind sich die beiden Wissenschafter-Fraktionen darin, dass sich die Lemminge unter gewissen Bedingungen seltsam verhalten: bei Überbevölkerung, bei der die völlige Zerstörung der Ernährungsgrundlagen droht, bekommen die Lemminge einen extremen Migrationstrieb, der mit hohen Todeszahlen einhergeht.

Ob man diesen extremen Migrationstrieb nun als Selbstmordtrieb bezeichnet oder nicht, ist wohl Geschmacksfrage.

Auf jeden Fall kommt das Verhalten der Lemminge einem Selbstmordtrieb nahe.

https://de.wikipedia.org/wiki/Echte_Lemminge

https://www.zeit.de/stimmts/1997/1997_38_stimmts

Die Filmproduktionsfirma Disney machte einen Film, der auf jeden Fall zur Bekanntheit der Lemminge beitrug, der aber wohl auch manche Übertreibungen enthielt.

Disney hat gewisse Situationen nachgestellt, was Tierschützer auf den Plan rief.

Die scharfe Kritik an Disney kann man auch als Ausdruck des in Mitteleuropa herrschenden Antiamerikanismus sehen.

Ökologisch gesehen könnte man das Nachstellen der Szenen auch als vorbildhaft sehen: dadurch ersparte Disney der Welt die Transportabgase, ein Riesenfilmteam von Nordamerika nach Skandinavien und wieder zurück zu verfrachten.

Diese Betrachtungsweise ist allerdings in Europa (insbesondere in Deutschland und Österreich) nicht-existent.

Auch das Argument, dass sich die Tierschutzstandards im Laufe der Jahrzehnte (seit diesem Disney-Film) stark wandelten, bleibt in Deutschland und Österreich unerwähnt. "Die Gnade der späten Geburt" nannte das der frühere deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl einmal.

Auch die Doppelmoral der Lemmingsfrage mit der Hasenfrage bleibt: wenn ein paar Lemminge wegen eines Disney-Films sterben müssen, gibt es einen Riesenaufschrei in Deutschland und Österreich; wenn hingegen ein paar Hasen wegen Bauprojekten bei uns sterben müssen, dann breiten alle (auch Tierschützer und -innen) den Mantel des Schweigen darüber. Das Argument für das Schweigen im Falle der europäischen Hasen ist übrigens dasselbe wie im Falle der US-Lemminge: sie sind keine bedrohte Tierart und vermehren sich rasant.

Auf jeden Fall finde ich, wir Menschen können von den Lemmingen viel lernen: dass Bevölkerungswachstum an Grenzen stossen kann, und dass dann drastische Massnahmen nötig werden können. Damit will ich natürlich nicht menschlichen Massenselbstmord befürworten, sondern Geburtenkontrolle, Bevölkerungswachstumsbegrenzung, Malthusianismus oder Politiken, die sich an chinesischer Ein-Kind-Politik orientieren.

Im dicht besiedelten Japan wohnen die Menschen dicht gedrängt, in Wohnungen und Häusern, deren Wände so dünn sind, dass man jedes Wort der Nachbarn mithören kann. Die Privatsphäre, so wie wir Europäer sie kennen, könnte völlig verschwinden.

Bevölkerungswachstum und Flüchtlingswellen aus den Bevölkerungsexplosionsgebieten (z.B. in Afrika) könnten zum Schwinden der Privatsphäre führen.

Ältere Computerspieler und -innen können sich vielleicht noch an das Computerspiel "Lemmings" aus den 1990er Jahren erinnern. Auch dabei starben viele Lemminge, bzw. mussten sogar sterben, um das Levelziel zu erreichen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Lemmings

Gemeinfrei https://de.wikipedia.org/wiki/Echte_Lemminge#/media/File:Tunturisopuli_Lemmus_Lemmus.jpg

Berglemming / der kleine Nager, der sich rasant vermehren kann, der aber auch einen extremen Migrationstrieb bzw. Sebstmordtrieb entwicklen kann in Situationen der Überbevölkerung, sorgt immer wieder für Debatten.

0
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
0 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

Noch keine Kommentare

Mehr von Dieter Knoflach