Der österreichische Verfassungsgerichtshof hat in seiner letzten Entscheidung unter anderem den Bundestrojaner für verfassungswidrig erklärt.

https://orf.at/stories/3147210/

Ich hatte seither einige eigentlich mir unverständliche Systemzusammenbrüche in Situationen, die eigentlich von der zu erwartenden Speichernotwendigkeit handhabbar hätten sein müssen.

Und in vergleichbaren Situationen vor der VfGH-Entscheidung hatte ich auch nie Probleme gehabt, die ich jetzt eben habe; ich arbeite sehr viel an öffentlichen Computern, zu denen ich nicht die Admin-Rechte habe. Und nach Systemzusammenbrüchen in den letzten Tagen habe ich oft den öffentlichen Computer gewechselt, bzw. andere Möglichkeiten gesucht, öffentliche Computer zu verwenden.

Bundestrojaner sind ja auch eine Möglichkeit, Privattrojaner aufzuspüren und zu bekämpfen. (wegen der Nichtberücksichtigung dieses Aspekts kann man das VfGH-Urteil auch als Fehlurteil bezeichnen; der frühere VfGH-Präsident Adamovich schrieb einmal in seiner Autobiographie, er sei eine Art mathematischer Idiot; und diesen Eindruck kann man vielleicht auch in diesem Falle von Verfassungsrichtern haben, bei aller Wertschätzung der juristischen Kompetenz; die Arbeitsteilige Gesellschaft bedeutet eben oft auch, dass interdisziplinäre Probleme nicht oder nur unzureichend gelöst werden, weil niemand ein juristisches, mathematisches, historisches und politikwissenschaftliches Genie gleichzeitig ist und weil die Kommunikation bei Interdiziplinarität mühsam und aufwändig sein kann)

In der Biologie gibt es etwas, das so ähnlich heisst wie "Jäger-Beute-Schema", das beschreibt, wie sich eine Fleischfresserpopulation und eine Pflanzenfresserpopulation miteinander entwickeln, und man kann das mit ein paar Differentialgleichungen beschreiben; ich könnte die Literatur dazu heraussuchen, ich hab das mal gelesen, vielleicht in Zusammenhang mit evolutionärer Spieltheorie, Karl Sigmund, oder so.

Und ich hab auch mal in meiner Zeit in der Piratenpartei (vor nun schon siebeneinhalb Jahren !) versucht, die Privattrojaner-Frage stärker in den Vordergrund zu rücken bzw. das Bewusstsein darüber abzufragen, aber die Meinungsbilder, die ich dazu verwendete, wurden paradoxerweise oder logischerweise vom Parteivorsitzenden sabotiert und unbrauchbar gemacht; mit dem ich einige andere Konflikte auch hatte.

Auf jeden Fall kann man dasselbe Schema auch auf Privattrojaner und Bundestrojaner anwenden: in dem Moment, wo die Fleischfresser (Bundestrojaner) verschwinden, vermehren sich die Pflanzenfresser (Privattrojaner) rasant, was zu einem starken Rückgang der Pflanzen führt; und die Pflanzen sind in diesen Zusammenhang dann die von Malware unbehelligten User.

Pixabay License / The Digital Artist https://pixabay.com/illustrations/hacker-cyber-crime-internet-2300772/

Undurchsichtige Welt des Internets: sind wirklich alle Probleme gelöst, wenn die Bundestrojaner verschwinden, oder werden dann die Probleme noch viel größer ?

Betrifft das nur mich oder haben Andere auch solche Probleme ?

Falls Andere dieselben Probleme haben: bitte melden, auf welchem Weg auch immer ....

http://scienceblog.at/karl-sigmund

https://liquid.piratenpartei.at/issue/show/387.html

Der entsprechende Piratenpartei-Bundesvorstand und -Superdelegierte sah nur eine einzige Möglichkeit: dass Privattrojaner und Bundestrojaner Pest und Cholera sind, also beides Übel.

Dass Privattrojaner Krankheit und Bundestrojaner Medizin sein könnten (oder Privattrojaner Pest und Bundestrojaner Grippe, wie von mir angedeutet), diese Möglichkeit sah er nicht. Was irgendwie sehr charakteristisch für die Staatsfeindlichkeit der Piratenpartei war und vielleicht auch noch ist.

Ein Politikwissenschafter (entweder Arend Lijphart oder Maurice Duverger) sagte: "Eine Partei trägt auf ewig den Stempel ihrer Geburt". Und das trifft wohl auch in diesem Falle zu.

Vielleicht kann die Piratenpartei ja diesmal die Politikwissenschaft ein bisserl widerlegen.

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